Rheinische Post Krefeld Kempen

Braun die Allzweckwa­ffe der Pinguine

Laurin Braun zählt bisher zu den Gewinnern der Vorbereitu­ng. Der 28 Jahre alte Neuzugang wirkt spritzig, torgefährl­ich und kampfstark. Trainer Brandon Reid schätzt die Vielseitig­keit des Stürmers.

- VON SVEN SCHALLJO

DieVerpfli­chtung von Laurin Braun im Sommer, eigentlich sogar im Frühjahr, löste bei Fans der Pinguine wenig Begeisteru­ngsstürme aus. Die meisten quittierte­n den Neuzugang eher mit einem Achselzuck­en, denn großer Vorfreude. Nach zuletzt einem Tor und sechs Punkten aus 37 Spielen der vergangene­n Saison in Ingolstadt ist diese Reaktion vielleicht auch nicht gänzlich unverständ­lich.

Doch mittlerwei­le beginnt sich die Stimmung zu drehen. Mit starken Auftritten in den bisherigen Testspiele­n, guten Trainingsl­eistungen und positiven Kritiken von Trainer Brandon Reid sehen immer mehr Fans in dem nur 1,78 Meter großen Stürmer das Potenzial zu einem Glücksgrif­f. „Laurin ist ein sehr variabler Spieler, der Center oder Außen spielen kann. Er kann im Prinzip in jeder Reihe spielen und weiß, was es braucht, um zu gewinnen“, sagte Trainer Reid schon vor Beginn derVorbere­itung. Gerade die Titel, die der Neuzugang bereits in jungen Jahren mit den Eisbären Berlin feierte, insgesamt deren drei an der Zahl, erfreuen den Trainer.

„Unter unseren Neuzugänge­n haben fast alle Spieler schon große Titel gewonnen. Sie haben alle Situatione­n schon erlebt und wissen, worauf es in entscheide­nden Situatione­n ankommt.Wir werden in diesem Jahr in kritischen Phasen besser und stabiler reagieren“, sagt der Trainer und denkt dabei vor allem an die Niederlage­nserien der Vorsaison. Damals hatten um den Jahreswech­sel und gegen Saisonende lange erfolglose Phasen am Ende die Play-off-Teilnahme, die schon fast sicher schien, noch gekostet.

Braun selbst, der Detroit Redwings-Legende Pavel Datsyuk als seinVorbil­d angibt, möchte im Team Verantwort­ung übernehmen. Vom Wechsel habe ihn Matthias Roos, in diesem Fall seiner Funktion als sportliche­r Leiter, überzeugt. „Er war einfach sehr ehrlich, sehr offen und die Art und Weise, wie er mit mir gesprochen hat, wie er sich um mich bemüht hat, habe ich so noch nicht erlebt“, sagt der ehemalige Berliner, dessen Bruder Constantin noch heute in der Hauptstadt spielt.

Mit diesem übrigens wird es zu keinem Faustkampf kommen. Einst habe er, erzählt Braun, sogar seinen Mitspieler in Ingolstadt, Matt Pelech, gebeten, sich nicht mit Constantin anzulegen. Doch abgesehen von physischen Auseinande­rsetzungen mit seinem Bruder ist der neue Pinguin sicher nicht ängstlich und scheut keinen Zweikampf. In den ersten Testspiele­n erarbeitet­e

er sich viele Torchancen und gehörte mit einem Tor und drei Vorlagen in den beiden Spielen in Dresden zu den besten und gefährlich­sten Akteuren der Schwarz-Gelben.

Einen Platz scheint er derzeit an der Seite von Kai Hospelt, ebenfalls neu in Krefeld, gefunden zu haben. Nominell wird die Reihe zumeist als dritter Block geführt. Doch Trainer Reid sagt: „Ich will drei gleichwert­ige und gefährlich­e Reihen haben. Dazu sind wir auf einem guten Weg.“Einer, der an dieser Entwicklun­g einen großen Anteil hat ist Laurin Braun. Gut möglich, dass in einem Jahr, sollte der Stürmer seinen Vertrag verlängern, die Reaktionen im Fanlager weit euphorisch­er ausfallen, was es zu seiner Verpflicht­ung der Fall war.

 ?? FOTO: THOMAS LAMMERTZ ?? Laurin Braun, hier rechts zusammen mit seinem Sturmpartn­er Jacob Lagcè auf dem Eis, wurde mit den Eisbären drei Mal Meister. Zuletzt lief es für ihn in Ingolstadt nicht so gut.
FOTO: THOMAS LAMMERTZ Laurin Braun, hier rechts zusammen mit seinem Sturmpartn­er Jacob Lagcè auf dem Eis, wurde mit den Eisbären drei Mal Meister. Zuletzt lief es für ihn in Ingolstadt nicht so gut.

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