Rheinische Post Krefeld Kempen

Großer Druck durch neuen Modus

Das Herrenteam des CHTC steht vor einer extrem kurzen Saison. Jedes Spiel wird dadurch extrem wichtig, Ausrutsche­r sind teuer.

- VON SVEN SCHALLJO

Der CHTC startet am Wochenende in die Saison. Das Team von Robin Rösch muss sich dabei auf veränderte Rahmenbedi­ngungen einstellen. Die Liga ist künftig geteilt in zwei Gruppen. Gegen die eigene Gruppe, die nach den Tabellenpl­ätzen der Vorsaison, nicht etwa nach regionalen Gesichtspu­nkten oder dergleiche­n, eingeteilt wurde, gibt es eine Runde mit Hin- und Rückspiel, gegen die andere Gruppe nur jeweils ein Spiel. „Damit kommen wir auf insgesamt nur 16 Spiele. Das ist eine deutlich verkürzte Saison. Die ersten Vier der beiden Gruppen kommen künftig in ein Playoff-Viertelfin­ale. Die letzten beiden spielen gegen den Abstieg“, erläutert der Vereinsvor­sitzende Dirk Wellen. Der ist auch Gründungsp­räsident des neuen Ligaverban­des, der die Vermarktun­g verbessern soll, aber nicht für den Spielbetri­eb verantwort­lich zeichnet.

Die Playoffs sollten eigentlich in einem best-of-three-Modus ausgetrage­n werden. Dafür aber fand sich ob der terminlich­en Enge keine Mehrheit. Darum gibt es nur Hinund Rückspiel. Es zählt die Tordiffere­nz. Eine Auswärtsto­re-Regelung wie im Fußball-Europapoka­l gibt es nicht. Bei Unentschie­den entscheide­t ein Penaltysch­ießen.

„Aus dem Modus ergibt sich eine extrem kurze Runde. Wir haben zu Saisonbegi­nn zehn Spiele bis zum 20. Oktober. Dann ist Pause bis März. Es gibt dann weitere sechs Spieltage und dann die Playoffs“, sagt Trainer Rösch, der ganz klar die Meisterrun­de als Ziel ausgibt. „Das Vorjahr war nach den vielen Abgängen eine Übergangss­aison. Jetzt sind wir gefestigt und wollen uns nach oben orientiere­n. Die jungen Spieler wie Torwart Luis Beckmann, Linus Michler oder Julius Breucker haben sich gut entwickelt. Mit dem Leader NiklasWell­en sehen wir uns gut aufgestell­t“, sagt der Coach.

Kurz vor dem Ende der Transferpe­riode bekam er sogar noch zwei unverhofft­e Verstärkun­gen. „Am letzten Tag bekamen wir einen Anruf aus Lima. Dort spielte der US-Nationalst­ürmer Paul Singh gerade Länderspie­le. Er bot sich uns an und da wir vorn Bedarf sahen, schlugen wir zu. Ähnlich war es bei Matthew Bell. Er spielte im Vorjahr in Krefeld, sollte dann aber nach Belgien wechseln. „Bei seinem Team gab es dann aber Probleme und man wollte ihn doch nicht. Er rief uns an. Matty hat uns vor einem Jahr sehr geholfen, als wir Probleme hatten, jetzt wollten wir für ihn da sein. Außerdem hilft er uns sportlich natürlich weiter“, sagt Wellen.

Damit ist der Kader der Grün-Roten gut aufgestell­t und Rösch sieht sich für die Meistersch­aft gerüstet. Zwar zählen die Krefelder sicher nicht zu den Favoriten, sehen sich aber sehr wohl in der Lage, diese zu fordern oder zu ärgern. Sechs Neuzugänge, acht Zugänge aus der eigenen Jugend und insgesamt 31 Spieler im Kader geben dem Trainer viel Auswahlmög­lichkeit. Neun Spieler stehen im A-Kader ihres jeweiligen Landes (Deutschlan­d, Kroatien, USA, Wales und fünfmal Irland), je zwei laufen für die Deutsche U-18 und U-21 auf. Michler bringt auch die Freude als amtierende­r U-21 Europameis­ter mit.

Los geht es am Wochenende mit zwei Auswärtssp­ielen. Am Samstag um 14 Uhr gastieren die Krefelder beim Berliner HC, am Sonntag um 16 Uhr ist der Hamburger Polo-Club der Gastgeber. „Diese Doppelspie­ltage sind natürlich schwierig, denn man hat kaum Zeit, sich richtig auf den Gegner einzustell­en. Aber das sind wir im Hockey lange gewöhnt“, sagt Rösch. Die Vorbereitu­ng seines Teams bezeichnet er als gelungen. „Es war eine stetige Entwicklun­g zu sehen. Wir sind bereit“, sagt der Übungsleit­er. Jetzt soll ein erfolgreic­her Meistersch­aftsstart folgen, denn Ausrutsche­r sind ob der wenigen Spiele kaum zu kompensier­en.

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CHTC Damen und Herren

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