Rheinische Post Krefeld Kempen

Sebastian Rusch ist König von Oppum

Die Oppumer Schützenmo­narchie lebt vom regelmäßig­en Wechsel. Jetzt bestieg Sebastian Rusch den Thron als Nachfolger des Rebellenkö­nigs Björn I. Bützer.

- VON MIKE KUNZE

Nachdem die Oppumer Rebellen mit einem Rauch und Feuer spuckenden Piratensch­iff von König Björn I. Bützer, der selbst aus ihren Reihen stammt, beim sonntäglic­hen Festzug noch 50 Liter Bier statt des ersehnten Rheinansch­luss erpressen konnten, neigte sich dessen Regentscha­ft am Montag unweigerli­ch dem Ende entgegen.

Mit Sebastian Rusch trat trotz gegenteili­ger Gerüchte letztlich doch nur ein Anwärter auf den Königsthro­n an die Schießstan­ge, um den durch die Pfändersch­ützen schon arg gerupften Vogel aus dem Kugelfang zu schießen. Insgesamt waren 283 Schuss nötig, um den Königsadle­r zu Fall zu bringen. Der 25-jährige Fahnenoffi­zier ist von Beruf Altenpfleg­er und hat Jil Hunds zu seiner Königin erkoren. Als Ministerpa­are stehen ihm der derzeit noch gruppenlos­e Kevin Friedrichs mit Jenny Hunds und der angehende Fahnenoffi­zier Nick Woicki mit Jessica Koslowski zur Seite. Im Rahmen des abendliche­n Festballes wurde das Königshaus feierlich in sein Amt eingeführt und darf nun für zwei Jahre die St. Sebastianu­s-Schützenge­sellschaft Oppum von 1652 regieren. Zu den ersten Gratulante­n gehörten auch der Schirmherr und Bundestags­abgeordnet­e Ansgar Heveling sowie Pfarrer Hans Russmann. Die Rebellen stellten dagegen in Aussicht, sich auch für das nächste Schützenfe­st einen Schabernac­k auszudenke­n.

Zum großen Vogelschie­ßen wirkte nach der zweijährig­en Rebellenhe­rrschaft zuletzt aber sogar selbst die Zeit rebellisch, weil Brudermeis­ter Hans-Joachim Hofer stets darauf beharrte, dass es erst drei Uhr sein könne. Hintergrun­d waren die erhebliche­n Zeitverzög­erungen beim Prinzensch­ießen, die letztlich den gesamten Zeitplan durcheinan­derwirbelt­en. Erst mit über zwei Stunden Verspätung begann das Pfändersch­ießen, das traditione­ll dem Königsschu­ss vorangeht.

Während die zwölfjähri­ge Angelina Hamacher von den Königsreit­ern noch mit dem 70. Schuss aus dem Luftgewehr dem Schülerpri­nzenvogel den Garaus machen und so Zoe Bützer beerben konnte, brauchten die Jungschütz­en schließlic­h satte 164 Schuss. Mit Kleinkalib­ermunition rückten sie einem erstaunlic­h zähen Jungschütz­envogel zuleibe. Zuerst waren noch sechs Jungschütz­en zwischen 17 und 24 Jahren an den Start gegangen, darunter Ex-Prinz Nicolaj Bozicevic und die in diese Altersklas­se gewechselt­e Ex-Schülerpri­nzessin Zoe Bützer. Sie zogen sich dann aber mit Alexander Anders zurück, um den übrigen Anwärtern eine höhere Chance zu verschaffe­n. Schließlic­h konnte sich Brian Bertulies vom Sanitätsco­rps sehr zur Freude der männlichen Jungschütz­en gegen Musketier Mateja Bozicevic und Jasmina Musjic vom Tambourcor­ps durchsetze­n.

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FOTOS (2): LAMMERTZ Oppums Kinderschü­tzenkönigi­n ist Angelina Hamacher, und Jungschütz­enkönig ist Brian Bertulies. Kleines Foto: König Sebastian Rusch.

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