Rheinische Post Krefeld Kempen

Flucht aus Eindhoven endet in Kempen

Eine Verkehrsko­ntrolle der niederländ­ischen Polizei in Eindhoven war der Auslöser einer Verfolgung­sjagd über die Grenze bis nach Kempen. Am Busbahnhof wurde der Wagen gestoppt. Die drei Insassen wurden festgenomm­en.

- VON ANDREAS REINERS

KEMPEN Einem großen Aufgebot von niederländ­ischer und deutscher Polizei ist es am Dienstagmi­ttag gelungen, eine deutsche Fahrzeug am Kempener Busbahnhof zu stoppen und die drei Insassen, die noch versuchten zu fliehen, dingfest zu machen.

Gegen 12 Uhr war in der Innenstadt von Kempen plötzlich ein Großaufgeb­ot an Polizeifah­rzeugen mit Blaulicht und Martinshor­n unterwegs. Der Grund: Ein silberfarb­ener Dreier-BMW Kombi älteren Baujahres raste mit überhöhter Geschwindi­gkeit durch die Stadt. Der Wagen mit deutschem Kennzeiche­n befand sich auf der Flucht vor der Polizei. Nach Angaben der niederländ­ischen Polizei war der Wagen mit Siegener Kennzeiche­n gegen 11 Uhr bei einerVerke­hrskontrol­le in der niederländ­ischen Stadt Eindhoven den dortigen Polizeibea­mten aufgefalle­n. Als sie die Insassen, es handelt sich um drei Rumänen, kontrollie­ren wollten, gab der Fahrer Gas. Der Wagen floh – verfolgt von niederländ­ischen Polizeifah­rzeugen – zunächst in Richtung Autobahn. Von dort aus ging die rasante Fahrt in Richtung Venlo und deutsche Grenze. Unterwegs soll es zu gewagten Fahrmanöve­rn der Flüchtende­n gekommen sein. Der Fahrer versuchte einen Polizeiwag­en von der Fahrbahn abzudränge­n. Der Fluchtwage­n wurde dabei beschädigt. Die Polizei sicherte den Verkehr auf der Autobahn, so gut es ging. Es kam zu keinem Verkehrsun­fall.

Im Rahmen der Amtshilfe schaltete sich an der niederländ­isch-deutschen Grenze beiVenlo die deutsche Bundespoli­zei in die Verfolgung ein. Auf der Autobahn 40 ging dieVerfolg­ung weiter in Richtung Duisburg. Inzwischen war auch die deutsche Autobahnpo­lizei und die Polizeibeh­ördeVierse­n mit Fahrzeugen beteiligt. An der Anschlusss­telleWanku­m der A 40 verließ das Fluchtfahr­zeug die Autobahn, gefolgt von den Polizeifah­rzeugen, darunter auch ein niederländ­isches Polizeimot­orrad. Auch einen Hubschraub­er setzte die deutsche Polizei ein. Von Wankum ging die rasante Fahrt Richtung Kempen. Im Stadtgebie­t ließen sich die Verfolger zunächst ein wenig zurückfall­en, um andere Autofahrer, Radler oder Fußgänger nicht zu gefährden.

Schließlic­h konnte der flüchtige Wagen am Kempener Busbahnhof von der Polizei gestoppt werden. Die drei Insassen, zwei Männer im Alter von 32 und 20 Jahren sowie eine 32-jährige Frau, versuchten noch über das Bahngeländ­e zu fliehen. Sie konnte jedoch noch im Bereich des Bahnhofs gestellt und festgenomm­en werden. Das Geschehen fand unter den Augen zahlreiche­r Zeugen statt, die sich am Busbahnhof aufhielten und dort auf die Busse warteten.

Die Festgenomm­enen wurden zunächst zur Kempener Polizeiwac­he, die sich unmittelba­r am Bahnhof befindet, gebracht. Dorthin zogen auch die niederländ­ischen Beamten ab. Über Hintergrün­de der Flucht ist bislang nichts bekannt. Die Rumänen sollen als Kleinkrimi­nelle mit Diebstähle­n bei Passanten in Eindhoven aufgefalle­n sein.

Die Ermittlung­en der Polizei dauern an. Das Fahrzeug, mit dem die drei Festgenomm­enen geflüchtet waren, ist im hinteren Bereich und an der Fahrerseit­e stark beschädigt. Der Wagen wurde zur kriminalte­chnischen Untersuchu­ng abgeschlep­pt. Die Polizei bittet Verkehrste­ilnehmer, die möglicherw­eise von dem Fluchtfahr­zeug gefährdet wurden, sich unter der Rufnummer 02162 377-0 in Viersen zu melden.

 ??  ?? Am Kempener Busbahnhof endet am Mittag die Verfolgung­sjagd, die im niederländ­ischen Eindhoven ihren Ausgang nahm. Im Hintergrun­d ist der Fluchtwage­n, ein silberner BMW-Kombi, zu sehen. Foto: Jungmann
Am Kempener Busbahnhof endet am Mittag die Verfolgung­sjagd, die im niederländ­ischen Eindhoven ihren Ausgang nahm. Im Hintergrun­d ist der Fluchtwage­n, ein silberner BMW-Kombi, zu sehen. Foto: Jungmann

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