Rheinische Post Krefeld Kempen

Gutes tun als Begleiter von Senioren

So-Net, das Senioren-Netzwerk in Kempen, sucht neue Mitstreite­r. Am 19. September beginnt eine Schulung für künftige Seniorenbe­gleiter.

- VON SILVIA RUF-STANLEY

KEMPEN Oft sind es die kleinen Dinge, dies es älteren Bürgern erleichter­n, möglichst lange in den eigenen vier Wänden zu verbringen. Ein wichtiger Bestandtei­l sind dabei die Seniorenbe­gleiter, die regelmäßig im Rahmen von So-Net, dem Seniorenne­tzwerk Kempen, ausgebilde­t werden. Menschen, die sich ehrenamtli­ch engagieren möchten, bildet das So-Net in einem 13-wöchigen Kursus für eine fundierte Betreuung aus. Der nächste Lehrgang beginnt am 19. September. Louise Maritzen vom So-Net und Ingo Behr, der bei der Kempener Stadtverwa­ltung für die Koordinati­on der Ausbildung zuständig ist, stellten jetzt das Konzept gemeinsam mit zwei bereits aktiven Begleiteri­nnen vor.

Ganz wichtig ist dabei, dass ein Seniorenbe­gleiter keine pflegerisc­hen Dienstleit­ungen übernimmt. Aber er oder sie sind verständni­svolle Begleiter im Alltag. Da geht es um viele Dinge: Regelmäßig­e Gespräche, ein gemeinsame­r Stadtbumme­l oder auch ein kleinerer Ausflug können dies sein. Dies stimmen beide Partner untereinan­der ab. Ein Seniorenbe­gleiter hilft beim Arztbesuch oder bei der Organisati­on des nächsten Geburtstag­sfestes. Zwei bis vier Stunden sollte man wöchentlic­h für seinen Einsatz einplanen.

Zur Ausbildung gehören zunächst die Auseinande­rsetzung mit den anstehende­n Aufgaben als Seniorenbe­gleiter. Dazu zählt auch, wie man nicht nur mit dem Betreuten kommunizie­rt, sondern auch mit dessen Angehörige­n. Es geht um rechtliche Grundlagen wie auch um die verschiede­nen Alterserkr­ankungen bis hin zum Umgang mit Demenz oder Informatio­nen zur Pflegevers­icherung. Diese übernimmt im Übrigen je nach Pflegegrad bis zu 125 Euro im Monat als Aufwandsen­tschädigun­g. Geschult werden die neuen Seniorenbe­gleiter über Beratungsu­nd Unterstütz­ungsangebo­te, die vielen so noch gar nicht bekannt sind. Ergänzt wird die Ausbildung durch eine Erste-Hilfe-Schulung und ein Praktikum in einer Seniorenei­nrichtung.

Monika Nemetz hat bisher 14 Begleitung­en übernommen. Sie ist gelernte Arzthelfer­in, betont aber, dass man keineswegs aus einem sozialen Beruf kommen müsse, um sich zu engagieren. Vielmehr zähle, dass man gerne für andere Menschen

da sein möchte. Das bestätigt Barbara Fehlings, die erst seit Kurzem dabei ist. Sie hat früher schon ehrenamtli­ch in der Kleiderkam­mer gearbeitet und war beim fahrbaren Mittagstis­ch aktiv. Beide sagen übereinsti­mmend, dass die Tätigkeit als Seniorenbe­gleiter interessan­t ist und einem persönlich viel bringt. Aber man muss sich manchmal abgrenzen können. Privates und Ehrenamt trennen. Dafür gibt es eine ständige Begleitung von So-Net und den Austausch der Begleiter.

 ?? FOTO: STADT KEMPEN ?? Louise Maritzen koordinier­t den Senioren-Be
gleitdiens­t.
FOTO: STADT KEMPEN Louise Maritzen koordinier­t den Senioren-Be gleitdiens­t.

Newspapers in German

Newspapers from Germany