Rheinische Post Krefeld Kempen

KFC: Huntelaar ist Tom Boeres Vorbild

In der zweiten Runde des Niederrhei­npokals tritt der KFC am Freitagabe­nd (19:30 Uhr) beim Regionalli­gisten Rot-Weiß Essen an. Der niederländ­ische Stürmer Tom Boere, der am Montag verpflicht­et wurde, steht in der Startelf.

- VON HEINRICH LÖHR

Die Ansage ist klar, präzise und einfach und auch wenn KFC-Trainer Heiko Vogel sie mit einem leichten Augenzwink­ern formuliert, steckt doch sehr viel Wahrheit in ihr. „Er soll uns in die nächste Runde des Niederrhei­n-Pokals schießen.“Der so angesproch­ene heißt Tom Boere, kommt aus den Niederland­en, ist gelernter Stürmer und seit Montagaben­d Teil des aktuellen Kaders des KFC Uerdingen. Hieß es bei seiner Vorstellun­g am Montag noch, dass die Verpflicht­ung eine Reaktion auf die schwereVer­letzung von Adriano Grimaldi ist – fällt mit einem Muskelbünd­elriss mit Sehnenbete­iligung bis mindestens Weihnachte­n aus – ergänzte KFC-Geschäftsf­ührer Nikolas Weinhardt die Motivation der Verpflicht­ung noch dahin gehend,„dass man die Entwicklun­g von Boere schon länger beobachte und insbesonde­re die guten Torquoten des Spielers für seine Verpflicht­ung gesprochen hätten. Und jetzt habe sich halt die Möglichkei­t ergeben.“

Acht Tore hat der KFC in den bisherigen sieben Saisonspie­len der Dritten Liga geschossen. Das ist zwar nicht der schlechtes­te Wert aller 20 Drittligis­ten, gemessen an den Mitkonkurr­enten liegt er aber nur im unteren Drittel, spiegelt er den aktuellen Tabellenpl­atz 17. Wo genau das Problem des Uerdinger Spiels derzeit liegt, belegen vier Zahlen aus der Spielanaly­se der mit 1:2 verlorenen Partie gegen Braunschwe­ig. Die Uerdinger kreierten 51 Angriffe, die sie neunmal mit einem Torschuss beendeten, Tabellenfü­hrer Braunschwe­ig schoss sieben Mal aufs Tor, benötigte dazu aber nur 27 Angriffe.

Es fehlt die Effizienz, für den getriebene­n Aufwand belohnt sich die Mannschaft nicht. Da sprechen die Zahlen des 26-jährigen Boere doch eine andere Sprache. In 116 Spielen in der zweiten niederländ­ischen Liga erzielte er 61 Tore. Mehr als 20 Jahre ist es her, dass die Position des Mittelstür­mers in der Uerdinger Mannschaft von einem Niederländ­er bekleidet wurde. Erik Meijer spielte in Uerdingens bis dato letzter Erstligasa­ison 95/96 im blau-roten Trikot. „Ich kenne ihn“, sagt Boere, als er im Presseraum des Grotenburg-Stadions das Foto seines Landsmanne­s in der Uerdinger Ahnengaler­ie gezeigt bekommt. „Mein Vorbild aber ist der Ex-Schalker Klaas-Jan Huntelaar. Der ist in der Box unheimlich stark, wahnsinnig effektiv“, begründet Boere. Womit wir wieder bei der Effektivit­ät wären, die Uerdingen noch fehlt. „Ich schätze an Tom seine Technik und sein präzises Passspiel, das sicherlich auch die eine oder andere Torvorbere­itung ermögliche­n wird“, sagt Trainer Vogel über den Spieler, der im Jugendinte­rnat bei Ajax Amsterdam ausgebilde­t wurde. Boere ist in der über 20-jährigen Trainerzei­t von Vogel im Übrigen der erste Niederländ­er, den er fest betreut. „Nach einer Verletzung hat Arjen Robben eine kurze Zeit mal bei der von mir betreuten U-23 des FC Bayern München mittrainie­rt“, erinnert sich Vogel, „an ein wahnsinnig belebendes Element, das von dem Niederländ­er ausging.“So etwas soll sich nach Möglichkei­t wiederhole­n.

 ?? FOTO: T.LAMMERTZ. ?? Tom Boere, hier bei Training in der Grotenburg, ist der neunte Niederländ­er im Uerdinger Trikot. Die bekanntest­en sind sicherlich Stürmer ErikMeijer und der heutige St.-Pauli-Trainer Jos Luhukay – von 2000 – 2002 selbst Trainer in Uerdingen. Der erste war Angelo Nijskens, der in der Saison 88/89 in Uerdingen spielte. Die weiteren Namen lauten Brenny Evers, Maurice Koenen, Hans van de Haar, Lance Voorjans und Anton Vriesde.
FOTO: T.LAMMERTZ. Tom Boere, hier bei Training in der Grotenburg, ist der neunte Niederländ­er im Uerdinger Trikot. Die bekanntest­en sind sicherlich Stürmer ErikMeijer und der heutige St.-Pauli-Trainer Jos Luhukay – von 2000 – 2002 selbst Trainer in Uerdingen. Der erste war Angelo Nijskens, der in der Saison 88/89 in Uerdingen spielte. Die weiteren Namen lauten Brenny Evers, Maurice Koenen, Hans van de Haar, Lance Voorjans und Anton Vriesde.

Newspapers in German

Newspapers from Germany