Rheinische Post Krefeld Kempen
„Endlich kann ich die Gäste sehen“
Die Domian sechsteilige kommt Miniseriezurück ins „Die FernsehenNeue Zeit“– mit erzählt einer von einstündigenden Anfangsjahren Livesendung des vor Bauhauses. Publikum.
KÖLN (dpa) Ob Tragisches, Skurriles oder Umstrittenes: Jürgen Domian will auch in seiner neuen Talkshow keine Themen aussparen. Im WDR Fernsehen wird der Moderator vom 8. November an freitagsabends mit unbekannten Menschen intensive Gespräche führen – live und vor Saal-Publikum. „Es ist sehr attraktiv für mich, weil ich endlich mal meine Gäste sehen kann“, sagte der 61-Jährige am Mittwoch in Köln. Bis Ende 2016 hatte er im WDR Fernsehen und im Radio bei 1Live eine Sendung moderiert, bei der Menschen anrufen und von ihren Problemen erzählen konnten.
Ähnlich wie damals werde er auch in der neuen Sendung nicht vorher wissen, mit wem er es zu tun bekomme. Die Gäste würden nicht aktiv von seinem Team gesucht, sondern sollten sich mit ihren Geschichten bei der Redaktion bewerben. „Sie melden sich freiwillig, weil sie mit mir sprechen, streiten oder sich mit mir beraten wollen“, sagte Domian.
Mitarbeiter Sendung würden interessante Bewerber besuchen und mit ihnen sprechen, um schließlich etwa vier Gäste pro Sendung auszuwählen. „Domian wird vorher garantiert keine Informationen über die Gäste und Themen bekommen“, betonte die zuständige Redakteurin Elke Thommessen.
Die neue Talkshow sei „eine behutsame Weiterentwicklung“seiner früheren Sendung, sagte Domian. Viele der insgesamt rund 25.000 Anrufer hatten damals unter anderem von schlimmen Schicksalen, ungewöhnlichen Sex-Praktiken oder Gewalttaten erzählt.
„Ich glaube, dass 85 Prozent der Leute, die sich per Telefon in der Nacht geäußert haben, auch vor eine Kamera treten würden“, meinte der Moderator. Auch bei der neuen Sendung stünden im Hintergrund Psychologen bereit, „weil sicher der ein oder andere aufgefangen werden muss nach einem intensiven Gespräch“.
Das Ende seiner früheren Kult-Sendung, die immer von 1 bis 2 Uhr lief, hatte Domian seinerzeit weit im Voraus angekündigt, weil er keine Lust mehr auf Nachtarbeit hatte. „Ich war da auch gesundheitlich wirklich am Limit angekommen.“Die neue Fernsehshow wird von 23.30 bis 0.30 Uhr laufen – das sei „freitags schon okay“. Geplant sind zunächst vier Ausgaben. Je nach Erfolg werde dann im Anschluss entschieden, ob es mit der Sendung weiter geht.
Gesendet wird aus derWDR-Kantine in Köln. Dort können rund 100 Zuschauer live dabei sein. Dass das Publikum einbezogen werden könne, mache die Sache lebendiger, sagte Domian. Außerdem sei auch ein spontanes Zuschalten von Gesprächspartnern über Skype geplant.