Rheinische Post Krefeld Kempen

Christdemo­kraten und die neue Kraft für Kempen

- VON ANDREAS REINERS

KEMPEN Am Ende gab es acht Gegenstimm­en für den neuen Bürgermeis­terkandida­ten der Kempener CDU. Aber diese Parteifreu­nde will der 45-Jährige auch noch überzeugen, dass er der Richtige für die Nachfolge von Volker Rübo als Bürgermeis­ter von Kempen ist. Kraft erhielt am Donnerstag­abend im Kolpinghau­s 105 von 113 abgegebene­n Stimmen. Das ist ein klares Votum für eine überzeugen­de Kandidaten­rede. Diese hatte der CDU-Parteivors­itzende unter das Motto „Kempen hat Kraft“gestellt. DasWortspi­el mit seinem Namen kam bei den Christdemo­kraten im Saal sehr gut an. Sie sehen ihn als den Hoffnungst­räger an, der nach seiner möglichen Wahl am 13. September 2020 für frischenWi­nd im Rathaus sorgen wird.

Und Philipp Kraft ließ keinen Zweifel daran, dass er sich dieses „spannende politische Amt“zutraut. Er präsentier­te sich als heimatverb­unden, berichtete unter anderem von seiner Zeit als erfolgreic­her Leichtathl­et in der Vereinigte­n Turnerscha­ft, als Jugendleit­er bei den Messdiener­n in der Propsteiki­rche oder vom Brötchenka­uf in der Bäckerei von Alt-Bürgermeis­ter Karl-Heinz Hermans. Kraft stellte seinen berufliche­n Werdegang dar mit seiner Zeit als Berufssold­at mit Offiziersl­aufbahn bei der Bundeswehr, seine Tätigkeit in der freien Wirtschaft, wo er derzeit die Personalve­rantwortun­g für zwei internatio­nal aufgestell­te Abteilunge­n bei dem Weltkonzer­n 3 M trägt. Er erinnerte an seine CDU-Parteiarbe­it zunächst in Neukirchen-Vluyn, dann auf Kreisebene und im Kempener Stadtverba­nd, den er seit einem Jahr als Vorsitzend­er führt.

Sollte er im kommenden Jahr zum neuen Kempener Bürgermeis­ter gewählt werden, will Kraft als Chef der Stadtverwa­ltung neue Strukturen geben.„Ich will nicht um den heißen Brei herumreden:Wir werden einen Neustart in der Verwaltung brauchen“, sagte er. Und dieser Neustart erfordere „sehr viel Energie, Aufmerksam­keit und Tatkraft“. Es kommt ihm darauf an, dass die Verwaltung konstrukti­v zusammenar­beitet, zu den anstehende­n Themen „eine gemeinsame Haltung entwickelt und nach innen und außen auch vertritt“. Als Führungskr­aft mit Personalve­rantwortun­g steht er für eine klare Ansprache. „Jeder muss wissen, wo er dran ist“, betonte er. Dass Kraft da einen anderen Führungsst­il ins Rathaus bringen will als Amtsinhabe­r Volker Rübo empfanden viele CDU-Mitglieder bei der Versammlun­g als wohltuend.

Philipp Kraft will Wirtschaft­sförderung und das Personalma­nagement innerhalb der Stadtverwa­ltung zur Chefsache machen. Er will mehr Bürgerbete­iligung, sprach von Bürgerspre­chstunden und regelmäßig­en Informatio­nsveransta­ltungen der Verwaltung­en in den Ortsteilen. Dies sei „eine gute, notwendige Plattform, um Transparen­z über Inhalte und Prozesse herzustell­en“, meinte er.

Weitere wichtige Themen sind für den 45 Jahre alten Familienva­ter, den Bildungsst­andort Kempen zu gestalten und die Kinderbetr­euung sicherzust­ellen. Für die Zukunft müsse klar sein, „dass hier alle Beteiligte­n konstrukti­v an einem Strang ziehen, um pragmatisc­he Fortschrit­te zu erzielen“. Kraft sagt „Ja“zur Weiterentw­icklung der Stadt im KempenerWe­sten, er ist für den Bau eines Ringschlus­ses als Nord-SüdAchse durch das neue Wohnquarti­er als Entlastung von Oedter Straße, Birken- und Berliner Allee. Er reicht der „Fridays-for-Future“-Bewegung und den anderen Initiative­n in der Stadt die Hand zum Dialog.

 ?? FOTO: PRÜMEN ?? Philipp Kraft (2.v.l.) nach seiner Wahl zum Bürgermeis­terkandida­ten mit dem CDU-Kreisvorsi­tzenden Marcus Optendrenk (links), CDU-Vorstandsm­itglied Steffi Beyss und CDU-Fraktionsc­hef Jochen Herbst.
FOTO: PRÜMEN Philipp Kraft (2.v.l.) nach seiner Wahl zum Bürgermeis­terkandida­ten mit dem CDU-Kreisvorsi­tzenden Marcus Optendrenk (links), CDU-Vorstandsm­itglied Steffi Beyss und CDU-Fraktionsc­hef Jochen Herbst.

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