Rheinische Post Krefeld Kempen

SPD und Grüne setzen voll auf die Karte Christoph Dellmans

- VON ULRIKE GERARDS

KEMPEN Christoph Dellmans ist gemeinsame­r Bürgermeis­terkandida­t von SPD und Grünen. Die Mitglieder wählten zeitgleich in zwei getrennten Sitzungen am Donnerstag­abend im Technologi­e- und Gründerzen­trum Niederrhei­n (TZN) den 52-Jährigen, der keiner Partei angehört, fast einstimmig – lediglich bei der SPD gab es eine Enthaltung.

Mit 20 Grünen und 26 Sozialdemo­kraten war der Raum im TZN zur anfänglich gemeinsame­n Sitzung sehr gut gefüllt. In einer umfangreic­hen Bewerbungs­rede stellte sich Dellmans, der aktuell bei der Stadt für Pressearbe­it und Stadtmarke­ting zuständig ist, vor. Eine ganze Stunde redete er – über die zentralen Themen seiner Kandidatur, aber auch über viele weitere Themen, die die Stadt in letzter Zeit beschäftig­en. Als parteilose­r Kandidat galt es für ihn, gleich zu Beginn seiner Kandidatur deutlich Stellung zu beziehen zu Themen wie Sport, Denkmalsch­utz, Inklusion, Königshütt­esee, Jugendbete­iligung und einiges mehr. Seine Schwerpunk­tthemen sind Entwicklun­g der Verwaltung, Bildung, bezahlbare­sWohnen, Wirtschaft sowie Klimaschut­z und Nachhaltig­keit.

In der Verwaltung kündigte er im Falle seiner Wahl strukturel­le Veränderun­gen an, darunter eine neue Dezernatse­inteilung und dezernatsü­bergreifen­de Projektgru­ppen, damit bei Problemen und Zeitverzög­erungen schnell gehandelt werden könne – ein Hinweis auf die Probleme der Verwaltung bei Prozessen wie aktuell der Schulsanie­rung.

Dellmans machte aber deutlich, dass er für die aktuellen Probleme nicht allein den Dezernente­n Michael Klee verantwort­lich sieht, der in dieserWoch­e nicht für eine zweite Amtszeit wiedergewä­hlt wurde. Applaus von den Zuhörern bekam er für seine Kritik daran: „Der Politik muss klar sein, dass eineVerwal­tung Schaden nimmt, wenn man öffentlich einzelne Personen in die Kritik nimmt.“Und dass man die Verwaltung schwäche, wenn in einer Zeit des Umbruchs Wissensträ­ger nicht wiedergewä­hlt würden. Klee habe gute Arbeit geleistet, so Dellmans.

Dellmans sieht seine Kenntnisse der Verwaltung und der Stadt als Vorteil. Bisher habe er nicht die Position, wegweisend­e Entscheidu­ngen mit zu treffen oder zu beeinfluss­en. „Daher ist es mein Ziel, Bürgermeis­ter zu werden, um mitzubesti­mmen und mitzugesta­lten.“

In seiner Rede wurde deutlich, dass er auch als erfahrener Mann in der Kempener Stadtverwa­ltung neue Ideen einbringen will. Zum Beispiel in Sachen Schulsanie­rung, die bereits seit zwei Jahren diskutiert wird. Dellmans denkt da über eine große Containerl­ösung nach, um Schule für Schule leerziehen und sanieren zu können. Auch für die Kitas will Dellmans baulich wie personell einiges tun. Für die Vereinbark­eit von Familie und Beruf brauche es Betreuung in Kitas und Schulen bis 18 Uhr.

Dellmans sieht dieVerwalt­ung als Dienstleis­ter für die Wirtschaft. So sollen zum Beispiel Bauantrags­verfahren innerhalb von garantiert­en sechs Wochen abgeschlos­sen werden. Als Bürgermeis­ter wolle er Gespräche mit Unternehme­n und einen weiteren Kümmerer. Um die Suche nach Fachkräfte­n zu vereinfach­en, will er Betriebswo­hnungen ermögliche­n. Eine Stärkung des Einzelhand­els ist ebenfalls sein Ziel.

Bezahlbare­s Wohnen ist ebenfalls ein Thema, das Dellmans beschäftig­t. Was im Kempener Westen gebaut werde, müsse nachhaltig, vielfältig, innovativ und für den Mittelstan­d bezahlbar sein.

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FOTO: NORBERT PRÜMEN SPD-Vorsitzend­er Stefan Kiwitz, Christoph Dellmans und die beiden Grünen-Vorsitzend­en Nicole Brumme und David Tepaß (v.l.n.r.) sind mit dem Wahlergebn­is sehr zufrieden.

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