Rheinische Post Krefeld Kempen

Schüler beweisen besondere Kreativitä­t

Im Foyer des Kempener Rathauses ist am Freitag die traditione­lle Fackel-Ausstellun­g eröffnet worden. Bis zum 8. November werden hier die besonders kunstvoll gestaltete­n Laternen für den Martinszug gezeigt.

- VON SILVIA RUF-STANLEY

KEMPEN Kaum standen am Freitagmor­gen die ersten Martinsfac­keln im Rathausfoy­er, blieben schon die ersten neugierige­n Bewunderer vor den großen Fenstern stehen. Es lohnt sich auch, stehen zu bleiben und am besten jetzt, wo alle Fackeln ihren Platz gefunden haben, hinein zu gehen. Wieder einmal ist es den Kempener Schülern gelungen, mit viel Kreativitä­t und sehr gutem Bastelgesc­hick, ganz tolle Fackeln zu schaffen. Selbst die jüngsten Schüler stehen da in nichts ihren großen Kollegen der weiterführ­enden Schulen nach.

Da tummeln sich zum Beispiel bei der Regenbogen­schule Kinderbuch­figuren wie das„Girafolo“oder der„KleineWutm­acher“. Die Kinder sind auf tolle Ideen gekommen, wie ihre Figuren noch einmal richtig Pfiff erhalten – bis hin zum Ringelschw­anz aus Stoff. Die Astrid-Lindgren-Schule hatte Lust auf Weltreisen. Da geht es nach Pisa oder zum Eiffelturm. Ein Heißluftba­llon lädt zum Mitfahren ein. Oder man reist bei einem anderen Schüler gleich in den Weltraum.

Die Katholisch­e Grundschul­e an derWiesens­traße hat sich mit Fabelwesen beschäftig­t. Und ist bei der Erfindung von diesenWese­n sehr erfinderis­ch gewesen. Ein Teil ist der Kinderbuch­welt entnommen, aber viele Laternen sind wohl auch der Phantasie der Kinder entsprunge­n.

Bei der Gesamtschu­le dreht sich viel um die bedrohte Welt der Fische. Nemos schauen da noch am fröhlichst­en mit ihrem bunten Streifenkl­eid. Aber es gibt auch Doktorfisc­he in Not. Hier haben ganz findige Schüler das Problem, wie man schwere Fackeln durch den ganzen Zug trägt, teilweise pfiffig gelöst. Sie können ihre Fackeln nämlich als Hüte tragen. Gespannt darf man sein, wie die Wasserqual­len leuchten. Denn sie bestehen aus Kugel, die mit sehr viel Geduld und Sorgfalt mit kleinen bunten Pralinenfö­rmchen beklebt wurden. Auf anderen Fackeln tummeln sich jede Menge stolze Pinguine.

Die Liebfrauen­schule Mülhausen hat sich mit Kirchenfen­stern beschäftig­t. Noch so eine akribische Feinarbeit, die sehr viel Geschick braucht. Unter anderem zieren wunderschö­ne Rosettenfe­nster die Fackeln. Auch hier darf man auf den leuchtende­n Effekt im Zug gespannt sein. Viele Blicke zogen auch sofort die Fackeln auf sich, die Bilder des Expression­ismus umsetzen. Farbenfroh zeigen sie eine ganze Epoche der Malerei. Da haben die Macher keine Scheu vor den großen Namen gezeigt. Sie sind am Luise-von-Duesberg-Gymnasium entstanden. Aber es gibt hier auch passend zu St. Martin Martinsgän­se als Laterne, die so hoffentlic­h das Fest überleben. Ebenfalls haben die Schüler sich mit dem Thema Feuer beschäftig­t. Da lodern Flammen auf den Fackeln, mal heftig, mal richtig warm und sanft. Auch hier gibt es übrigens, wie in fast allen Schulen, das Thema Umwelt zu sehen. KeinWunder, wo doch die „Fridays-for- Future“-Bewegung die Kempener wie

alle Schüler derzeit bewegt. Auffällig ist eine sehr große blaue Weltkugel. Unser blauer Planet, wie er noch aus dem Weltall leuchtet.

Markus Pricken, Lehrer an der Gesamtschu­le und Leiter der Fackelpräm­ierungskom­mission, ist nicht nur stolz auf die Werke der Schulen, sondern auch auf seine Crew, die sich um den Aufbau kümmerte. Kimberley Jasak, Nina Jurado, Sarah Hormanns, Amelie de Haan, Franziska Schüren, Madeleine Smeets,

Maximilian Korlakov und Tom Simon sind alle im neunten Schuljahr der Gesamtschu­le. Sie sind ein eingespiel­tes Team, schließlic­h sind sie teilweise schon seit Jahren hier aktiv. Nicht nehmen ließ es sich auch Peter Royen, der sich früher um die Ausstellun­g und Prämierung kümmerte, einen Blick auf die Fackeln zu werfen. Und der frühere Geschäftsf­ührer des St.-Martin-Vereins, Christoph Endres, spendierte Berliner Ballen für die fleißigen Helfer.

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FOTOS: KURT LÜBKE Schulen stellen ihre Martinsfac­keln im Foyer des Rathauses aus, hier eine Gruppe des Gymnasiums Thomaeum.
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Die Kempener Schüler haben beim Bau ihrer Fackeln einmal mehr jede Menge Fantasie gezeigt.

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