Rheinische Post Krefeld Kempen
12. Oktober 2003
Frauen-Fußball war in Deutschland noch wenig populär, als die Spielerinnen der Fußball-Nationalmannschaft 2003 ihren ersten WM-Titel holten. Die Weltmeisterschaft wurde in den USA ausgetragen. Schon in der Vorrunde untermauerte die deutsche Elf mit drei Siegen ihren Anspruch auf den Pokal. Im Viertelfinale zeigten sie endgültig, dass mit ihnen zu rechnen war: Mit 7:1 deklassierten die Deutschen ihre Gegnerinnen aus Russland. Im Halbfinale mussten sie gegen den Gastgeber und Titelverteidiger USA antreten – auch dieses Spiel gewannen die Deutschen um Birgit Prinz mit 3:0. Dann kam das Finale im kalifornischen Carson. Der Gegner lief in blau-gelb auf und hieß Schweden. Ein erstes Tor der Schwedinnen konnte Maren Meinert nach der Pause ausgleichen. Nach 90 Minuten war keine Entscheidung gefallen, die Frauen mussten in die Verlängerung. Es galt die Golden-Goal-Regel: Die erste Mannschaft, die ein Tor erzielte, würde das Turnier gewinnen. In der 98. Minute köpfte die eingewechselte Nia Kürzer den Ball ins Tor. Der Treffer wurde später in der ARD zum„Tor des Jahres“gekürt. Zum ersten Mal waren die deutschen Frauen Fußball-Weltmeister. Birgit Prinz war Torschützenkönigin, ihre Mannschaftskollegin Silke Rottenberg wurde als beste Torhüterin ausgezeichnet. Der DFB wurde damit der erste und ist bis heute der einzige Fußball-Verband, der sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen den WM-Titel geholt hat.