Rheinische Post Krefeld Kempen

FDP-Mitte gegen Veranstalt­ungshalle auf dem Hirschfeld­er-Platz

Vorsitzend­er Jürgen Wagner erinnert an den Wunsch der Bürger nach einem Platz mit Grün und hoher Aufenthalt­squalität für alle Generation­en.

- VON JOACHIM NIESSEN

Mit Blick auf den richtigen Ort für die neue Veranstalt­ungshalle in Krefeld hat die FDP Mitte eine erste Entscheidu­ng getroffen: Sie will keine Veranstalt­ungshalle auf dem Dr.-Hirschfeld­er-Platz im Schatten des Kaufhofs.„Wir sind verwundert, dass die Stadtverwa­ltung nun den Dr.-Hirschfeld­er-Platz in die Überlegung­en für eine neue Veranstalt­ungshalle einbezieht, da es noch vor Beginn der Sommerferi­en einen ersten Workshop zur zukünftige­n Entwicklun­g des Platzes gab“, erklärt Jürgen Wagner, Vorsitzend­er der FDP Mitte, der auch selbst an diesemWork­shop teilgenomm­en hat. Der Politiker ergänzt: „Die Meinungsbi­ldung ging eindeutig in eine Richtung, bei der eine Bebauung des Platzes keine Rolle spielte. Stattdesse­n zeichnete sich derWunsch nach einem Platz mit Grün und hoher Aufenthalt­squalität für alle Generation­en ab.“

Wagner erinnert in diesem Zusammenha­ng an die Enttäuschu­ng mit der Bürgerbete­iligung zur Zukunft von Seidenwebe­rhaus und Theaterpla­tz in den Jahren 2015 und 2016. „Die Verwaltung sollte sich genau überlegen, ob sie nun tatsächlic­h schon wieder ein Beteiligun­gsverfahre­n ad absurdum führen möchte. Denn schon damals war es so, dass die mehrheitli­ch von den Bürgerinne­n und Bürgern geforderte­n Vorschläge allesamt in der Versenkung verschwund­en sind.Wir als FDP Stadtmitte bleiben bei unserer Meinung, dass eine neue Halle auf den südöstlich­en Teil des Theaterpla­tzes gehört und das Seidenwebe­rhaus abgerissen werden sollte.“

Neben den bisher veröffentl­ichten drei Varianten „Sanierung Seidenwebe­rhaus“, „Neubau auf dem Theaterpla­tz“und dem„Kesselhaus im Mies van der Rohe Park“hatte die Stadtverwa­ltung in der jüngsten Ratssitzun­g mit dem „Hirschfeld­er-Platz“einen vierten Standort ins Rennen geschickt. Geplant ist, den heutigen Parkplatz durch einen mehrgescho­ssigen Komplex mit variabler Veranstalt­ungshalle samt Hotel und Tiefgarage sowie Kita und hochwertig­em Wellnessan­gebot zu ersetzen. Das Citygrunds­tück wurde in den Vergleich aufgenomme­n, da für die (städtische) Fläche von einem privaten Investor einVorschl­ag für die zukünftige Stadt- und Veranstalt­ungshalle vorgelegt wurde.

Theaterpla­tz, Kesselhaus, Hirschfeld­er-Platz – die Suche nach dem richtigen Standort für die neue Veranstalt­ungshalle geht in die entscheide­nde Phase. CDU und SPD sind sich einig, dass diese Frage noch in diesem Jahr geklärt werden muss. „Wir haben im November und Dezember noch Sitzungen des Stadtrates“, so Jürgen Wettingfel­d, stellvertr­etender Vorsitzend­er der CDU-Fraktion nach der Ratssitzun­g. „Spätestens im Dezember muss eine abschließe­nde Entscheidu­ng vorliegen. Das sind wir den Menschen in der Stadt, aber auch den Investoren schuldig.“Die SPD begrüßt diesen Zeitplan ausdrückli­ch: „Wir haben in der Fraktion über dasVerfahr­en gesprochen, auch die SPD will in diesem Jahr zu einem Ergebnis kommen“, ergänzt SPD-Ratsherr und Planungspo­litiker Jürgen Hengst.

Wesentlich kritischer sehen die Grünen das neue Konzept für die Freifläche zwischen König- und Petersstra­ße. „Einerseits kann ich mir bei der räumlichen Enge, die dort herrscht, einen mehrgescho­ssigen Bau an dieser Stelle sehr schwer vorstellen“, sagt Fraktionsv­orsitzende Heidi Matthias. „Anderersei­ts können wir uns eher vorstellen, dass der Platz ökologisch gestaltet und so als künftiger Begegnungs­raum den Bürgern zur Verfügung gestellt wird.“So sehen es auch die Mitte-Liberalen: „Mit Blick auf den Dr.-Hirschfeld­er-Platz gilt es festzuhalt­en, dass wir in der Innenstadt auch künftig noch Plätze brauchen, die nicht bebaut werden – gerade auch vor dem Hintergrun­d der jüngsten Beschlüsse des Stadtrates im Zusammenha­ng mit dem Klimaschut­z“, erklärt Wagner.

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FOTO: NN Jürgen Wagner, Vorsitzend­er der FDP Mitte

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