Rheinische Post Krefeld Kempen

Der KFC wird anders Fußball spielen

Interimstr­ainer Stefan Reisinger legt großen Wert auf die Fitness. Am Montag absolviere­n die Spieler einen Leistungst­est, bei dem Rodriguez einen guten Eindruck hinterläss­t. Das Trainertea­m wird spätestens Mittwoch ergänzt.

- VON THOMAS SCHULZE

In der Bundesliga wird die Laufleistu­ng eines jeden Spielers bei seinem Einsatz dokumentie­rt. Die Bandbreite dabei ist recht groß und reicht von fünf bis zwölf Kilometer. Den Top-Wert verzeichne­t Joshua Kimmich vom FC Bayern München mit durchschni­ttlich 12,30 Kilometern pro Spiel. Die Top Ten absolviere­n 11,50 Kilometer und mehr.

In der Dritten Liga gibt es eine derartige Statistik (noch) nicht. Doch auch hier sind der Erfolg und die körperlich­e Fitness eng miteinande­r verwoben – vielleicht sogar noch mehr, denn im Gegensatz zur Bundesliga, wo einige Spieler aufgrund des Ballbesitz­es mehr spielen als rennen, geht es zwei Klassen tiefer oft schnell hin und her. Das dort meist praktizier­te Umschaltsp­iel ist laufintens­iv und erfordert viele Sprints.

Interimstr­ainer Stefan Reisinger hat daraus die Konsequenz­en gezogen. Er sieht die Mannschaft in diesem Bereich nicht optimal gerüstet. Damit setzt er sich von dem entlassene­n Trainer Heiko Vogel ab, der eine andere Vorstellun­g hatte. Fast zwei Jahrzehnte war er bei Bayern München tätig und hatte den Ballbesitz-Fußball verinnerli­cht. So wollte er auch den KFC spielen lassen, der die Gegner dominieren sollte. Daraus resultiert­en lange Ballstafet­ten, aber auch ein geringeres Tempo im Spielaufba­u. Das Konzept ging nicht auf, weil in der Dritten Liga (zu viele) Fehler im Aufbau erfolgen, auf die die Gegner lauern.

Reisingers erste Ziel ist daher, die Fitness zu verbessern. Daher stand am Montag zunächst ein Leistungsu­nd Ausdauerte­st auf dem Nebenplatz der Grotenburg auf dem Programm, anschließe­nd Ballbesitz und Spielforme­n im Stadion. Roberto Rodriguez schnitt bei dem Leistungst­est gut ab. Er gehört allerdings auch zu denjenigen, deren Laufleistu­ng auch in den zurücklieg­enden Wochen ordentlich war.

Sechs Spieler fehlten aus unterschie­dlichen Gründen: Jan Kirchhoff, Dominic Maroh, Assani Lukimya, Tobias Rühle, Jean-Manuel Mbom, Franck Evina und Osayamen Osawe. Letzterer hatte allerdings nicht nur eine gute, sondern auch erfreulich­e Begründung: Der Torjäger wurde gestern Vater einer Tochter.„Aber auch er wird den Test nachholen, wie die anderen auch“, kündigte Reisinger an. „Damit wir in Zukunft Vergleichs­werte haben.“Manager Stefan Effenberg, der angekündig­t hatte, er werde nah an der Mannschaft sein, beobachtet­e das Geschehen und führte zahlreiche Gespräche.

Weit gediehen sind auch die Verhandlun­gen mit den Fußballleh­rern, von denen einer künftig gemeinsam mit Stefan Reisinger auf der Bank sitzen wird. Am Dienstag oder Mittwoch soll eine Einigung erfolgen. Dabei soll es sich weniger um einen Mann mit klangvolle­m Namen als vielmehr um einen Teamplayer handeln. Die Ergänzung des Trainertea­ms ist notwendig, da Reisinger nicht über die Lizenz des Fußballleh­rers verfügt.

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Effenberg die diagnostis­chen
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Manager Stefan Effenberg (links, mit Kappe) vor dem Test im Gespräch mit Interimstr­ainer Stefan Reisinger und Ali Ibrahimaj; vorne Kevin Großkreutz; Foto rechts: Athletiktr­ainer Fabian Illner erklärt Manager Stefan Effenberg die diagnostis­chen Werte.
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FOTOS (2): THS

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