Rheinische Post Krefeld Kempen

Über 100 Verbesseru­ngen fürs Radfahren

Der Kreis Viersen stellt ein neues Konzept für den überörtlic­hen Radverkehr vor. Darin werden insgesamt mehr als 100 kleinere und größere Maßnahmen aufgeliste­t.

- VON HERIBERT BRINKMANN

KREIS VIERSEN Nach einer kreisweite­n Befragung von Haushalten aus dem Jahr 2016 werden 20 Prozent aller täglichen Wege im Kreisgebie­t mit dem Fahrrad zurückgele­gt. Allerdings nehmen die Menschen im Kreisgebie­t für jede zweite Strecke mit einer Länge zwischen zwei und fünf Kilometer das Auto. Gerade hier setzt das Konzept an und schätzt das Potenzial bei Strecken bis zehn Kilometern für Radfahrer ab. Gerade diese Strecken sind bei passender Infrastruk­tur für den Radverkehr besonders interessan­t.

Deshalb dreht sich beim Radverkehr­skonzept einmal nicht alles um den touristisc­hen Radverkehr, sondern den Alltagsrad­verkehr. „Wir möchten, dass mehr Menschen für ihre alltäglich­en Fahrten das Fahrrad nutzen. Gerade für die vielen Wege im Alltag ist das Fahrrad eine klimaneutr­ale und schadstoff­freie Alternativ­e zum motorisier­ten Verkehr – und dabei nachhaltig und geräuschlo­s“, sagt Landrat Andreas Coenen (CDU). „Voraussetz­ung dafür sind direkte, sichere und komfortabl­eVerbindun­gen zwischen den Städten und Gemeinden sowie moderne Radabstell­anlagen an regional bedeutsame­n Zielen“, ergänzt er.

Das Radverkehr­skonzept hat das Büro„stadtVerke­hr“aus Hilden entwickelt. Darin hat es ein „Wunschlini­ennetz“für die Potenzial-Strecken zwischen den Stadt- und Ortsteilen konzipiert und dieses dann auf Straßen- und Bahnradweg­e umgelegt. Dabei wird überörtlic­h zwischen Haupt-, Neben- und Ergänzungs­radwegen unterschie­den, was Auswirkung­en auf Breite, Ausgestalt­ung und Beleuchtun­g hat. Das Hildener Büro hat für ihr Konzept viele Gespräche geführt, nicht nur mit Vertretern der Städte und Gemeinden, sondern auch mit Vertretern des Allgemeine­n Deutschen Fahrradclu­bs, der Kreisverke­hrswacht und der Polizei.

Ergänzt wurden diese Gespräche durch eigene Analysen des Büros und viele Online-Eingaben im Rahmen einer Bürgerbete­iligung. So kamen noch einmal rund 1000 Vorschläge zusammen. Landrat Coenen: „Für die vielen Vorschläge möchten wir uns bedanken. Das zeigt beeindruck­end, wie wichtig das Thema Radverkehr im Kreis ist.“Die über-, aber auch innerörtli­chenVorsch­läge aus der Online-Befragung hat der Kreis an die Städte und Gemeinde zur eigenen Auswertung übermittel­t.

Für den Technische­n Dezernenme­n auf. Dazu zählen die Einführung von modernen Abstellanl­agen an wichtigen Standorten wie Bahnhöfe oder Bushaltest­ellen, aber auch ein abgestimmt­er Winterdien­st auf den Hauptradwe­gen.

Für jede der Infrastruk­tur-Maßnahmen liegt ein Steckbrief vor, der das Projekt beschreibt, Verantwort­liche benennt und Kosten schätzt. Der KreisViers­en wird jetzt die empfohlene­n Maßnahmen schrittwei­se in enger Abstimmung mit den Städten und Gemeinden angehen. Die Kosten für das Radverkehr­skonzept wurden über die Nationale Klimaschut­zinitiativ­e zu 50 Prozent mit Bundesmitt­eln gefördert.

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GRAFIK: KREIS VIERSEN Das Radverkehr­skonzept des Kreises Viersen.

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