Rheinische Post Krefeld Kempen
Alexianer bauen Pflegeakademie aus
Bis Mitte 2023 wird der Umfang der Ausbildung am Krankenhauses Maria-Hilf auf 165 Plätze erweitert.
Der Name ist neu, das hohe Maß an Qualität Ist geblieben: „Alexianer Akademie für Pflege“heißt am Krefelder Krankenhauses Maria-Hilf die Ausbildungsstätte für Gesundheitsund Krankenpflege. Damit wird die Pflegeausbildung an der traditionsreichen Krankenpflegeschule nun auch begrifflich dem Anspruch gerecht, eine qualifizierte Ausbildung nach wissenschaftlichen Erkenntnissen zu bieten. „Die Ausbildung umfasst künftig viel mehr als reine ‚Krankenpflege‘. Außerdem bietet sie die Grundlage für den Einstieg in eine pflegewissenschaftliche Hochschulausbildung“, erklärt Peter Hambloch, Leiter der Akademie.
Denn das am 1. Januar 2020 in Kraft tretende Pflegeberufegesetz sieht die neue generalistische Pflegeausbildung mit einem völlig neuen Curriculum vor. Die Alexianer Akademie für Pflege als staatlich anerkannte Einrichtung bietet mit dem ersten Ausbildungskurs ab April 2020 diese Ausbildung zur Pflegefachfrau und zum Pflegefachmann. Sie wird innerhalb von drei Jahren mit staatlich anerkannter Prüfung absolviert und ist eng zwischen theoretischem Unterricht und praktischen Einsätzen verzahnt.
Die bisher getrennt organisierten Pflegeausbildungen zum Altenpfleger und Gesundheits- und Krankenpfleger und Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger sind damit ab 2020 in einer gemeinsamen Ausbildung zusammengefasst. Ziel ist, die Ausbildung qualitativ aufzuwerten und die Attraktivität des Pflegeberufes in Zeiten des akuten Fachkräftemangels zu steigern. Darüber hinaus ergibt sich dadurch eine weitere Angleichung an die übliche Ausbildung in den Ländern der Europäischen Union (EU) und die automatische Anerkennung der Ausbildung in der EU – auch und gerade bei Pflegefachleuten, die ihren Schwerpunkt in der Altenpflege sehen.
Parallel zum neuen Namen vollzog die Alexianer GmbH einen Wechsel auf der Leitungsebene. Peter Hambloch, bislang stellvertretender Schulleiter, übernimmt jetzt die Leitung, während der bisherige Schulleiter Volker Gottschlich in die Funktion des stellvertretenden Leiters rückt. Dieser Personaltausch ist vor allem den künftigen Herausforderungen der neuen generalistischen Pflegeausbildung und der notwendigen Erweiterung der Ausbildungskapazitäten geschuldet. Volker Gottschlich, seit 1986 Chef der Krankenpflegeschule, hat die Pflegeausbildung fit gemacht für die Zukunft. Seinen anstehenden Ruhestand wird er angesichts der kommenden Herausforderungen ein wenig hinauszögern, indem er aus der Stellvertreterrolle heraus seinem Nachfolger mit Rat und Tat zur Seite steht. Gottschlich: „Wir haben schon viel geleistet und noch viel mehr vor uns. Deshalb freue ich mich außerordentlich, dieVeränderungen weiter mitgestalten zu dürfen. Eine große Aufgabe wird sein, die Errungenschaften der bisherigen spezialisierten Ausbildungen in der Alten- und Kinderkrankenpflege so in die neue Ausbildung übertragen zu können, dass die fachliche Qualität für alle einen echten Zugewinn darstellt.“
Peter Hambloch ist seit 2005 bei der Alexianer Krefeld GmbH beschäftigt. Als Lehrer für Pflegeberufe, Beauftragter für Qualitätsmanagement und innerbetriebliche Fortbildung konnte er die Weiterentwicklung des Pflegedienstes maßgeblich mitprägen. 2014 übernahm Hambloch die Position des stellvertretenden Leiters der Krankenpflegeschule.
Die Alexianer Akademie für Pflege hat zurzeit eine Kapazität von 75 Ausbildungsplätzen. Mit der Umsetzung der neuen generalistischen Ausbildung ist in Planung für 2020, die Anzahl auf 125 zu erhöhen. Bis Mitte 2023 wird sich der Umfang noch einmal um weitere 40 auf dann 165 Plätze erweitert haben. Die Ausbildung beginnt jeweils im April und im September. Um neben der Aufstockung um weitere Lehrkräfte diese massive Erweiterung bewältigen zu können, wird das Gebäude Dießemer Bruch 77a, in dem die Akademie und KreVital – Institut für Gesundheitsförderung untergebracht sind, einen in östlicher Richtung zum Hauptgebäude befindlichen Anbau erhalten.