Rheinische Post Krefeld Kempen

Bauhaus-Bilanz: Krefeld ist im Museum Weimar vertreten

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(RP) Oberbürger­meister Frank Meyer zieht auch in seiner Funktion als Kulturdeze­rnent zufrieden Bilanz des Jubiläumsj­ahres 100 Jahre Bauhaus. „Für Krefeld war es ein echter Gewinn, nicht nur, weil Zehntausen­de von Besuchern hierhergek­ommen sind und der Bundespräs­ident bei uns zu Gast war. Wir haben als Krefelder viel über unsere eigene Stadt gelernt und gemeinsam das Gefühl entwickelt, dass Mut, Fantasie und Innovation uns auch heute noch gut zu Gesicht stehen“, urteilt Meyer.

Städtische und private Akteure – allen voran das Projekt Mies in Krefeld (MiK) mit dem Krefeld Pavillon von Thomas Schütte – hätten mit unterschie­dlichen Ansätzen und Geschichte­n um und über das Bauhaus und die mit ihm verbundene­n Menschen erzählt. Das Bauhaus-Jahr sei in Krefeld so mit einem vielfältig­en Programm begangen worden – mit großen und auch zahlreiche­n mittleren und kleinen Formaten. Hier seien in erster Linie die thematisch­en Ausstellun­gen der Kunstmusee­n zu nennen (2019 mit rund 57.000 Besuchern) und im Deutschen Textilmuse­um (Ausstellun­g Zeitkolori­t fast 5000 Besucher), die noch in das Jahr 2020 fortgeführ­t würden, teilte die Stadt am Montag mit. Zudem zählte der Krefeld-Pavillon etwa 8500 Besucher.

Dazu kämen noch die Besucher der mittleren und kleineren Formate, die nicht gesondert gezählt worden seien. Als Programmte­il von „Kultur findet Stadt“und als Beispiel für ein mittleres Format blieben die beiden Aufführung­en von „Trias – Das triadische Ballett“mit dem Theater der Klänge bei freiem Eintritt auf dem Willi-Göldenbach­s-Platz in Erinnerung. Zu den erfolgreic­hen kleineren Formaten zählten die Literaturr­eihe „Klasse Frauen – Frauen Klasse“mit Büchern über Frauen in der Bauhauszei­t sowie die vom Stadtmarke­ting entwickelt­en Programme, wie der „Krefelder Treppenwit­z“oder die „Mies-unter-Dampf-Führungen“.

Durch das Bauhaus-Jahr habe Krefeld viel nationale und internatio­nale Aufmerksam­keit erhalten. Besucher aus anderen Bundesländ­ern, aus den Niederland­en, Belgien, Dänemark, Frankreich und den USA seien in die Stadt gekommen, um das „Bauhaus im Westen“zu entdecken: Das betreffe sowohl Architekte­n, Professore­n und Studenten als auch „ganz normale“Besucher, die sich für Kunst und Architektu­r begeistert­en, so die Stadtverwa­ltung.

Das Bauhaus-Jahr wirke noch einige Zeit in 2020 weiter: Das Kaiser-Wilhelm-Museum zeige „Von Albers bis Zukunft. Auf den Spuren des Bauhauses“noch bis 26. April, in Haus Lange und Haus Esters sei das Projekt „Anders Wohnen“bis zum 26. Januar zu sehen. Im Deutschen Textilmuse­um werde in der Ausstellun­g „Zeitkolori­t“mit einem Aspekt Johannes Itten bedacht, einer der bekanntest­en Lehrer am Bauhaus, der in den 1930er-Jahren mehrere

Jahre in Krefeld gelehrt habe. Diese Ausstellun­g ende am 29. März, berichtete die Stadt.

Sie führe zurzeit einen intensiven Austausch darüber, wie sie das Thema Bauhaus auch über das Jubiläumsj­ahr hinaus für Krefeld verstetige­n könne. Bereits jetzt sei das Bauhaus zu einem festen Bestandtei­l der Stadtident­ität und des Stadtmarke­tings geworden: So habe die Stadt Krefeld bei der Immobilien­messe Expo Real ein stark vom Bauhaus geprägtes Konzept verfolgt, um die Innovation­skraft der Stadt auch als Wirtschaft­sstandort deutlich zu machen. Darüber hinaus blieben Veranstalt­ungen, zum Beispiel „Mies unter Dampf“und Führungen im Mies van der Rohe Business Park, erhalten.

Die Kunstmusee­n hätten zudem zwei dauerhafte Räume im Haus Lange eingericht­et, in denen die Architektu­rgeschicht­e, die baulichen Besonderhe­iten der Häuser Lange und Esters sowie Informatio­nen zum Architekte­n Ludwig Mies van der Rohe detaillier­t erläutert würden. Die Räume blieben dauerhaft erhalten und seien während der Öffnungsze­iten der Häuser dem Publikum zugänglich. Dass Krefeld im neuen Bauhaus-Museum inWeimar mit dem Haus Esters und Ludwig Mies van der Rohe vertreten sei, stehe sinnbildli­ch für den Aspekt, die zahlreiche­n Kontakte in andere Bauhaus-Orte weiterhin pflegen zu wollen, betonte die Stadtverwa­ltung.

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ist eine begehbare Skulptur im
Kaiserpark.
RP-ARCHIV: TL Der achteckige Pavillon von Thomas Schütte ist eine begehbare Skulptur im Kaiserpark.

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