Rheinische Post Krefeld Kempen

Das will Kempens neuer Baudezerne­nt

- VON ANDREAS REINERS

Seit dem 1. Dezember 2019 ist Torsten Schröder neuer Technische­r Beigeordne­ter der Stadt Kempen. Auf den 55 Jahre alten Diplom-Ingenieur und sein Team in der Bauverwalt­ung wartet eine Menge Arbeit.

Torsten Schröder hat noch nicht alle Akten, die sein Vorgänger Marcus Beyer im Büro des Technische­n Beigeordne­ten in der zweiten Etage des Kempener Rathauses am Buttermark­t hinterlass­en hat, gesichtet. Aber der 55 Jahre alte Diplom-Ingenieur hat sich in der kurzen Zeit im neuen Amt schnell in alle wesentlich­en Planungs- und Bauvorhabe­n eingearbei­tet.

Schröder weiß, was er will. Er will vor allem das zuletzt etwas angekratzt­e Image der Bauverwalt­ung wieder aufpoliere­n. Er kennt sein Dezernat, und er kennt die Stadt Kempen. Schröder arbeitete seit 2004 als Leiter des Tiefbauamt­es für die Stadtverwa­ltung. Er lebt mit seiner Familie hier. Der gebürtige Ostwestfal­e fühlt sich in Kempen längst heimisch. Er schätzt die Stadt und die niederrhei­nische Landschaft.

Der Kempener Stadtrat hat ihn Ende Oktober einstimmig zum neuen Technische­n Beigeordne­ten gewählt. Seine Amtszeit beträgt acht Jahre. Er hat den sicheren Job eines Amtsleiter­s als Beamter auf Lebenszeit gegen die zeitlich befristete Position eines Dezernente­n getauscht. Er hat sich der Herausford­erung gestellt, weil er etwas für die Stadt und seine Bürger bewegen möchte. Räumlich hat Schröder einen Abstieg für seinen Aufstieg vollzogen, denn sein altes Büro im Tiefbauamt liegt in der dritten Etage des Rathauses, das Beigeordne­ten-Büro im zweiten Stock.

In seiner Zeit als Tiefbauamt­sleiter hat Schröder, der keiner politische­n Partei angehört, viel bewegt. Er und sein Team haben wichtige Bauvorhabe­n vorangebra­cht. Das Tiefbauamt ist unter anderem zuständig für die Erschließu­ng von Baugebiete­n, für die Sanierung von Straßen, für den Kanalbau und die Ausschreib­ung der Müllabfuhr oder der Straßenrei­nigung. Die Arbeit im Amt hat Schröder viel Spaß gemacht. Er hat dort ein gutes Team.

Das habe er in der neuen Position auch in den anderen Bereichen, für die er jetzt Verantwort­ung trägt, wie er betont. Das Miteinande­r sei gut, die Zusammenar­beit funktionie­re. Man kennt sich schließlic­h. Das sei insgesamt eine gute Grundlage, die wichtigen Planungs- und Bauvorhabe­n, die in der Stadt Kempen in den kommenden Jahren umgesetzt werden müssen, stemmen zu können.

Auch das Verhältnis zu Bürgermeis­ter Volker Rübo sei gut. Schröder hat sich schnell in die wichtigen Themen eingearbei­tet. Die Beratungsv­orlage des Bürgermeis­ters für die Ratssitzun­g am Dienstag, 21. Januar, zum weiteren Vorgehen in Sachen„Schulcampu­s“trägt auch Schröders Handschrif­t mit.

Für Schröder ist klar, dass die Kommunikat­ion der Dezernate und Ämter bei wichtigen Projekten wie Kita-Ausbau oder Schulsanie­rungen besser klappen muss als in der Vergangenh­eit. Mit dem neuen Beigeordne­ten Bennet Gielen, der am Dienstag vom Stadtrat als Nachfolger von Michael Klee gewählt werden soll, muss Schröder diese Vorhaben gemeinsam umsetzen. Die

Arbeitsgru­ppe„Schulcampu­s Kempen“ist ein Beispiel für die ämterüberg­reifende Zusammenar­beit.

„Es ist wichtig, dass die Verwaltung aktiv agiert, Ideen entwickelt und der Politik Vorschläge macht“, sagt Schröder. Er möchte auch die Kempener Bürger mitnehmen. Ihm ist wichtig, die Stimmungen in der Stadt auszuloten. „Die Beteiligun­g der Bürger an wichtigen Projekten wird künftig sicherlich intensiver werden, die Kommunikat­ion auch“, sagt er. Das koste zwar viel Zeit, sei aber unabdingba­r. Das Gespräch mit betroffene­n Bürgern bei Tiefbaupro­jekten hat er auch in sei

nem alten Amt gesucht. Schröder ist kommunikat­iv, kann gut zuhören und erklären. „Wir müssen die Bürger ernst nehmen, ihnen bei den Bauprojekt­en das Fachliche übersetzen“, betont er.

Wenn bei der Diskussion um das Radverkehr­skonzept beispielsw­eise über die Stadt der Zukunft diskutiert werde, müsse man immer im Blick halten, was umsetzbar und finanzierb­ar ist. „Es wird seine Zeit dauern. Aber unser Ziel bleibt, noch mehr Bürger aufs Rad zu bringen“, sagt Schröder.

Auch das weite Feld des Klimaschut­zes und der Nachhaltig­keit hat der neue Beigeordne­te im Blick. Mit dem Masterplan Klimaschut­z werde da in den kommenden Monaten der Rahmen entwickelt.„Ich verstehe die Diskussion auch als Initialzün­dung für die Unternehme­n in der Stadt und alle Bürger, sich stärker für den Klimaschut­z zu engagieren“, sagt Schröder.

Beim wichtigen Zukunftsth­ema Wohnraum ist ihm wichtig, dass bei künftigen Projekten die Mischung stimmt: die Mischung aus Eigenheime­n und Mehrfamili­enhäusern mit Mietwohnun­gen. In St. Hubert und im KempenerWe­sten werde dies berücksich­tigt. Kommentar

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FOTO: KAISER Kempens neuer Technische­r Beigeordne­ter Torsten Schröder in seinem Büro im Rathaus am But termarkt.
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FOTO (ARCHIV): PRÜMEN Torsten Niklens, Durim Istogu, Norbert Sandmann, Gertrud Klinger, Volker Rübo und Torsten Schröder (v.l.n.r.) beim Presseterm­in zum Abschluss der Erschließu­ng des Baugebiete­s „Auf dem Zanger“in St. Hubert.

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