Rheinische Post Krefeld Kempen
Jetzt besteht Heimsiegpflicht
Die Auswärts-Bilanz von Borussia Mönchengladbach ist nicht sonderlich üppig: 0:2, 1:2, 0:0 und nun 0:2 auf Schalke. Einen Punkt und ein Tor brachten die letzten vier Spiele in der Fremde. Aktuell muss das Team von Marco Rose daher daheim sehr stabil sein, um zu Beginn der Rückrunde nicht total zu straucheln. Darum hat das erste Heimspiel 2020 gegen Mainz 05 am Samstag große Bedeutung. Denn danach geht es zum Primus RB Leipzig. Dort ist Gladbach nicht chancenlos, doch wird es vermutlich sehr schwer, in der Heimatstadt des Trainers etwas zu holen. So besteht gegen Mainz Siegpflicht. Borussias Sportdirektor Max Eberl wird an dieser Stelle ein säuerliches Lächeln aufsetzen. Denn Mainz kommt zwar aus der unteren Tabellenhälfte und wurde im Hinspiel 3:1 besiegt, doch Erfolge vorauszusetzen, das mag Eberl nicht. Daran ändert auch die natürliche Favoritenrolle des Tabellendritten gegen den 15. des Klassements nichts. Das kann zu brutalen Enttäuschungen führen Wie, als jeder dachte, Gladbach würde sich daheim mindestens den einen Punkt gegen Basaksehir holen, der für den Einzug in die nächste Runde gereicht hätte. Doch es gab ein 1:2 und das Aus in der Europa League.
Klar ist: Es gibt kein Gesetz, dass Borussia Heimsiege gegen Mainz garantiert. Aber es gibt eben einen Spielplan, der besagt: Punkte müssen her, Borussia! Für die Gladbacher spricht, dass sie bisher ihren Job in Spielen wie dem nun gegen Mainz gemacht haben: Düsseldorf (2:1), Augsburg (5:1), Bremen (3:1) und Paderborn (2:0) wurden besiegt, wie es zu erwarten war. Zudem gab es die Siege in Mainz und Köln (1:0).
In diesen Spielen brachten die Borussen auf den Rasen, was nötig ist und auf Schalke fehlte: Die richtige Einstellung zur Aufgabe und die nötige Konsequenz in den entscheidenden Momenten. So wurde auch daheim gegen Frankfurt (4:2), Freiburg (4:2) und die Bayern (2:1) gewonnen. Macht sieben Heimsiege in Serie, zuletzt verloren hat Borussia daheim gegen Leipzig am 30. August.
Es gibt sie also, die janusköpfige Borussia, die im Borussia-Park ein anderes Gesicht zeigt, als in den Stadien der Anderen. Was die Heimspiele angeht, darf sich das nicht ändern, was die Auswärtsspiele betrifft, muss sich Rose etwas einfallen lassen. Seine Signale auf Schalke, die mutige Aufstellung zum Beispiel, waren darauf ausgelegt, selbstbewusst ins Spiel zu gehen. Und dann, Rose monierte das, wurde der Anstoß statt nach vorn zurück zu Torwart Yann Sommer gespielt. Auf Schalke gingen die Signale des Teams in die falsche Richtung. Gegen Mainz müssen es wieder die richtigen sein: die der Heimspiel-Borussia.