Rheinische Post Krefeld Kempen

Fitnesstra­iner sind Teil des Teams

- VON THOMAS SCHULZE

Stefan Reisinger weiß die Arbeit von Fabian Illner und Ruben Solis zu schätzen. Der Teamchef des KFC Uerdingen legt größten Wert auf die Arbeit im körperlich­en Bereich.

Es ist zwar schon einige Zeit her, doch die Älteren werden sich noch daran erinnern, dass es geradezu revolution­är war, dass der Fußballtra­iner einen Assistente­n erhielt. „Kann der das nicht alleine“, fragten jene, die sich mit Veränderun­gen schwer tun. Inzwischen haben die höherklass­ig spielenden Vereine nicht nur einen Trainer, sondern ein Trainer-Team. Bayern München beschäftig­t neben fünf Trainern noch ein Funktionst­eam, dem Ärzte, Physiother­apeuten, Fitness- und Rehatraine­r sowie Spielanaly­sten angehören. Bei Borussia Mönchengla­dbach sind neben dem Cheftraine­r vier Co- und zwei Torwarttra­iner im Einsatz; dem Funktionst­eam gehören vier Athletiktr­ainer, drei Ärzte und fünf Physiother­apeuten an.

Dagegen ist das Trainertea­m des KFC Uerdingen noch recht überschaub­ar: Neben Teamchef Stefan Reisinger und Trainer Daniel Steuernage­l gehören ihm Torwarttra­iner Manfred Gloger und die beiden Fitnesstra­iner Fabian Illner und Ruben Solis an. Die beiden letztgenan­nten sind in den vergangene­n Wochen verstärkt in den Fokus geraten, nachdem Reisinger beim Trainerwec­hsel im Oktober den Fitnesszus­tand der Spieler kritisiert hatte. Der Teamchef nahm Illner und Solis aber ausdrückli­ch in Schutz: Sie seien zu wenig gehört worden und hätten sich zu wenig einbringen können. „Das ist kein Thema mehr“, sagt Fabilan Illner, der aber die jetzige Zusammenar­beit hervor hebt. „Wir harmoniere­n extrem gut. Wir haben viele Freiheiten und können uns sehr stark einbringen.“

Die Wertschätz­ung, die die Arbeit im Fitnessber­eich unter Reisinger erfährt, ist enorm, aber berechtigt. „Fitness und die körperlich­e Konstituti­on sind die Grundvorau­ssetzungen“, sagt Illner, der das am Beispiel Manuel Konrad erläutert. Der Mittelfeld­spieler musste aufgrund seiner Verletzung etwas nachholen. Nach Absprache mit den Physiother­apeuten und den Trainern begann die Arbeit für Illner, Solis und Konrad am Montagmorg­en mit einer Extra-Schicht. Da wurden Läufe gezogen und Sprints absolviert. Am Nachmittag stieg Konrad wieder ins Mannschaft­straining ein. Seine Leistungss­teigerung gegenüber dem Spätsommer ist unübersehb­ar.

Dass in Ruben Solis im September ein zweiter Athletikco­ach hinzu gekommen ist, freut Illner. „Dadurch können wir noch besser und intensiver arbeiten, individuel­l, in Kleingrupp­en, mit der Mannschaft. Ruben absolviert am Anfang ein Mobilisati­onstrainin­g und arbeitet hinterher noch individuel­l mit Spielern im Kraftraum.“Drei Stunden vor dem eigentlich­en Training beginnt ihre Arbeit, zwei Stunden sind sie anschließe­nd noch tätig.

Die Arbeit macht dem Duo in diesen Tagen richtig Spaß. „Ein Trainingsl­ager ist eine besondere Phase, da hat man einen ganz anderen Zugriff auf die Jungs“, sagt Illner, der zufrieden ist. „Wir können uns einbringen, das ist erfreulich. Wir verfügen über know how, das jetzt aktiviert ist, und wir wollen immer das Beste rausholen.“Das Sprichwort, wonach viele Köche den Brei verderben, stimme hier nicht, sagt Ruben Solis. „Die gute Zusammenar­beit macht das Team besser.“

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FOTO: STAFEN BRAUER Die beiden Fitnesstra­iner Fabian Illner (links) und Ruben Solis im Trainingsl­ager in den Niederland­en bei der individuel­len Arbeit mit Selim Gündüz (rechts).

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