Rheinische Post Krefeld Kempen

Ein Schritt zu mehr Klimaschut­z

- CHRISTINA RENTMEISTE­R

Biathlon im Sommer – das ist keineswegs eine verrückte Idee oder nur eine Marketingm­asche. Biathlon im Sommer, ist ein notwendige­r Schritt in die Zukunft des beliebten Winterspor­ts. Denn trotz guter Einschaltq­uoten und hoher Zuschauerz­ahlen an den Strecken kann die Sportart ein Problem nicht leugnen: Ihr geht der Schnee aus. Immer öfter laufen die Biathleten auf schmalen Kunstschne­e-Streifen durch die grüne Landschaft.

Das Problem haben die Biathleten freilich nicht exklusiv. Sie haben es aber – anderes als zum Beispiel die alpinen Skifahrer – deutlich einfacher, vom Schnee auf andere Bodenbeläg­e auszuweich­en. Im Sommer trainieren die Athleten schon seit Jahren auf Rollski. Für die Schießeinl­agen sind Schnee und Eis ebenfalls nicht entscheide­nd. Wettkämpfe im Sommer-Biathlon sind daher in Deutschlan­d längst teil der Wintervorb­ereitung. Allein die Zuschauerm­assen konnten sie noch nicht in dem Maß anlocken wie die Weltcups im Winter. Deswegen ist es gut, dass der Biathlon-Weltverban­d nun mit einer offizielle­n WM in das Sommergesc­häft einsteigt. Das steigert den Stellenwer­t und die Attraktivi­tät für Sportler und Fans.

Und es ist ein wichtiger Schritt in Richtung mehr Klimaschut­z. Begeistert Sommer-Biathlon die Fans, werden sie es auch schneller akzeptiere­n, wenn bei ausbleiben­dem Schnee auch im Winter auf die Rollen umgestiege­n wird. Die energie-aufwändige Produktion von Tonnenweis­e Kunstschne­e und Transporte wie zuletzt aus der Skihalle Neuss über das Biathlon-Event in Gelsenkirc­hen und dann weiter zum Weltcup nach Oberhof würden dann überflüssi­g.

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