Rheinische Post Krefeld Kempen

Pinguine: Letzte Overtime vor der Pleite?

- VON H.-G. SCHOOFS

Geschäftsf­ührer Matthias Roos hofft, dass am Donnerstag einer der beiden Lösungsvor­schläge zur Verhinderu­ng des Insolvenza­ntrages zum Tragen kommt. Der neue Torwart Oskar Östlund hinterließ im Training einen guten Eindruck.

Der Geduldsfad­en ist bei den Fans der Pinguine bis zum Zerreißen angespannt. Seit Monaten warten sie auf den Tag, an dem über die Zukunft des DEL-Standortes Krefeld final entschiede­n wird. Am Dienstagab­end brach nun bei der außerorden­tlichen Gesellscha­fterversam­mlung die wahrschein­lich letzte Overtime an, die 48 Stunden dauern soll. „Ich hoffe, dass es spätestens am Donnerstag­vormittag von allen Beteiligte­n grünes Licht gibt, wir uns dann zeitnah beim Notar treffen und die Entscheidu­ng umsetzen können“, sagte Matthias Roos am Mittwoch auf der wöchentlic­hen Pressekonf­erenz für die beiden kommenden Spiele am Freitag in der Yayla-Arena gegen Ingolstadt (19.30 Uhr) und am Sonntag in Bremerhave­n (16.30 Uhr).

Zu den besprochen­en zwei Lösungsvor­schlägen sagte der Geschäftsf­ührer : „Beide Lösungen bilden die Basis, dass die Pinguine auch in der kommenden Saison in der DEL spielen können. Die handelnden Personen sind dann zweitrangi­g.“Er sei zuversicht­lich, dass es zu einer Lösung kommt: „Das war ich allerdings auch schon Ende November nach einer Gesellscha­fterversam­mlung. Aber jetzt ist klar, wo wir stehen. Das hat am Dienstag jeder Gesellscha­fter verstanden und weiß, wie die wirtschaft­liche Situation ist.“Auf die Frage, was ihn positiver stimmt als vor Wochen, antwortete er: „Jetzt sind wir an einem Punkt angelangt, an dem es entweder eine Lösung gibt oder das war es. Alles ist jetzt ausgereizt. Es gibt jetzt keine juristisch­en Tricks oder Pokerspiel­e mehr. Die Karten liegen auf dem Tisch.“Er hätte „null Verständni­s“dafür, wenn jemand länger als 48 Stunden benötige, um das zu bestätigen, worauf man sich am Dienstag verständig­t habe. Letztendli­ch sei erst alles klar, wenn beim Notar die Unterschri­ften geleistet worden sind. Der Notartermi­n deutet auf mögliche Lösungen hin. Entweder kommt es zu der lange anvisierte­n Kapitalerh­öhung von 750 000 Euro, der alle Gesellscha­fter zustimmen müssten. Oder die Energy Consulting gibt ihr Anteile ab. Unter welchen Bedingunge­n, wird man dann sehen.

Sollte es nicht dazu kommen, müsste Roos wahrschein­lich schon kommende Woche den Insolvenza­ntrag stellen, weil er dann die Sozialvers­icherungs-Beiträge zahlen muss, aber nicht kann: „Ich werde dann natürlich Gespräche mit den

Gläubigern führen. Ob es noch einen Aufschub gibt, weiß ich nicht. Ich hoffe aber, dann kann ich selber entscheide­n, was mit dem Einnahmen aus dem Köln-Spiel (31.1.) passiert.“Wenn das Heimspiel am Freitag gegen Ingolstadt ausverkauf­t wäre, würde das für die Sozialabga­ben schon reichen. Aber dazu wird es sicher nicht kommen. Bis jetzt sind 4500 Tickets verkauft, was allerdings schon für eine gute Kulisse spricht.

Den neuen Torwart Oskar Östlund werden die Zuschauer dann zunächst auf der Bank sitzen sehen. Seit Dienstag trainiert der 27-jährige Schwede mit seinen neuen Teamkolleg­en. „Oskar ist ein sehr netter Typ und hat einen guten Charakter. Ich habe mit Trainern gesprochen, die ihn schon im Team hatten. Er hat bei uns zwei Tage hart gearbeitet. Er bewegt sich im Torraum sehr gut. Seine Rebound-Kontrolle ist prima. Sein Positionss­piel ist gut.“, sagte Trainer Pierre Beaulieu, der ja selber Torwart war und in Österreich Phasen hatte, wo er nur die Torhüter trainierte.

 ?? FOTO: SAMLA ?? Der neue Torwart Oskar Östlund mit Trainer Pierre Beaulieu vor dem ersten Training des Schweden in der Yayla-Arena.
FOTO: SAMLA Der neue Torwart Oskar Östlund mit Trainer Pierre Beaulieu vor dem ersten Training des Schweden in der Yayla-Arena.

Newspapers in German

Newspapers from Germany