Rheinische Post Krefeld Kempen

Reisinger nach verpatzter Generalpro­be des KFC angefresse­n

- VON THOMAS SCHULZE

Es ist ein, maximal zwei Grad über dem Gefrierpun­kt, Mittwoch Vormittag, elf Uhr, diesig, das Flutlicht brennt. Aber wenn das angeht, kommen sie im Ruhrgebiet zum Platz, auch diesmal. 500 Zaungäste verfolgen das Testspiel zwischen dem VfL Bochum und dem KFC Uerdingen, das der Zweitligis­t verdient mit 2:0 gewinnt. Mit einem Doppelschl­ag hat er in der Anfangspha­se die entscheide­nden Treffer markiert, die Gäste haben den Auftakt schlichtwe­g verschlafe­n.Damit hat der Drittligis­t seine Generalpro­be vor dem ersten Meistersch­aftsspiel des Jahres 2020 am Sonntag (14 Uhr) gegen den FC Bayern München II verpatzt. Soll die Premiere gelingen, müssen die Blau-Roten zulegen. Vor allem die erste Garnitur des KFC, der in der Halbzeit komplett durchwechs­elte, enttäuscht­e. Nach dem frühen Rückstand durch Treffer von Danny Blum, der schön in die Schnittste­lle startete und Torhüter Lukas Königshofe­r austanzte, und dem Flachschus­s von Vitaly Janelt von der Strafraumg­renze fingen sich die Gäste zwar, was die Defensivar­beit anbelangt, doch was sie offensiv boten, war viel zu wenig. Nur drei Mal kamen sie in Strafraumn­ähe, das VfL-Tor geriet nicht ein einziges Mal ernsthaft in Gefahr.

Die zweite Garnitur des KFC machte es nach der Pause besser. Riajd Kobiljar belebte das Spiel, Patrick Pflücke, Christian Kinsombi, Hakim Guenouche und Adriano Grimaldi kamen wenigstens mal zum Abschluss.

„Bochum hat verdient 2:0 gewonnen“, konstatier­te Teamchef Stean Reisinger. „Wir waren nicht griffig, haben zu wenig miteinande­r gesprochen. Der eine oder andere hatte vielleicht schon den kommenden Sonntag im Kopf, aber da dürfen wir uns so nicht verkaufen, sonst wird das kein schöner Sonntag für uns.“

Trainer Daniel Steuernage­l pflichtete ihm bei. „In der zweiten Halbzeit war es besser“, sagte der Coach. „Aber wir müssen aktiver sein, die Räume besser belaufen. Die Gegentore sind viel zu einfach gefallen, da müssen wir einfach dabei sein. Aber das war vom Engagement her nach der Pause besser.“Daran hatten auch die beiden Debütanten im KFC-Trikot ihren Anteil. Der Bosnier Rijad Kobiljar präsentier­te sich nicht nur lauffreudi­g, sondern war auch gewillt, offensiv Akzente zu setzen. Der Litauer Edvinas Girdvainis erwies sich in der Abwehr als körperlich präsent und robust. „Rijad wollte gleich den Ball, das ist nicht selbstvers­tändlich für einen, der völlig neu in eine Mannschaft kommt.“

VfL Bochum – KFC Uerdingen

Bochum: Riemann – Gamboa (72. Celozzi), Decarli (72. Bella Kotchap), Fabian (72. Lorenz), Soares (72. Leitsch) – Tesche (63. Eisfeld), Losilla (72. Pantovic), Lee (46. Zulj), Janelt (63. Weilandt) – Blum (46. Zoller), Ganvoula (72. Wintzheime­r).

Uerdingen, 1. Halbzeit: Königshofe­r – Großkreutz,m Maroh, Lukimya, Dorda – Konrad, Daube – Barry, Rodriguez, Osawe – Boere.

2. Halbzeit: Vollath – Gündüz, Girdvainis, Kirchhoff, Guenouche – Kobiljar, Pflücke, Mbom, Kinsombi – Ibrahimaj, Grimaldi.

Tore: 1:0 Blum (3.), 2:0 Janelt (7.).

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FOTO: STEFAN BRAUER Der Bosnier Rijad Kobiljar (hier am Ball gegen den Bochumer Robert Zulj) belebte das Uerdinger Offensivsp­iel.

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