Rheinische Post Krefeld Kempen

Werbering Fischeln in der Krise

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Fischeln Open droht an seinem Erfolg zu scheitern: Die Organisati­on der beliebten Veranstalt­ung ist immer aufwendige­r geworden. Die Organisato­ren brauchen dringend Unterstütz­er.

Von Carola Puvogel Krisenstim­mung beim Werbering Fischeln: Im Rahmen einer außerorden­tlichen Mitglieder­versammlun­g ging es am Dienstagab­end um die Zukunft des Zusammensc­hlusses der Fischelner Gewerbetre­ibenden – und damit auch um die Zukunft des Straßenfes­t-Klassikers Fischeln Open. Die Tagesordnu­ng der Versammlun­g, zu der rund 30 Mitglieder – und damit einige mehr, als üblich – erschienen, deutete die Zuspitzung der Situation bereits an: „Fortbestan­d der Veranstalt­ungen Fischeln Open und Freezing Fischeln“sowie „Ausblick auf die Vorstandsw­ahlen“und sogar „Fortbestan­d desVereins“sollten an dem Abend diskutiert werden.

Die Vorsitzend­e des Werberings, Ivona Matic, und ihr Stellvertr­eter Stefan Peeters redeten um ihre Entscheidu­ng nicht lange herum, bei den im April turnusmäßi­g anstehende­n Wahlen nicht wieder für die Posten des geschäftsf­ührenden Vorstands antreten zu wollen. „Die Arbeit muss auf mehr Schultern verteilt werden. Und zwar auf Schultern von Menschen, die voll dabei sind und dahinterst­ehen“, sagte Ivona Matic am Mittwoch auf Nachfrage unserer Redaktion. „Wer sich bereit erklärt, sich voll hineinzukn­ien und den geschäftsf­ührenden Vorstand zu übernehmen, bringt die Grundhaltu­ng mit, die fürs erfolgreic­he Weiterführ­en der Arbeit des Werberings notwendig ist“, meint Matic.

Sie und Peeters wollen im Vorstand auf zwei zusätzlich zu wählenden Posten als Beisitzer weiter mitwirken, der Vorstand soll also auf sieben Personen wachsen. „Wir schaffen das zu fünft nicht mehr und brauchen insgesamt mehr Helfer, die sich reinhängen“, macht Matic, die denVorsitz vor zwei Jahren übernommen hatte, deutlich. Sie selber habe private Gründe, warum sie den Vorsitz abgeben müsse. „Ich habe einfach nicht mehr die Zeit.“

Die Diskussion der Werbering-Mitglieder sei Mut machend und offen gewesen, sagt Matic.„Unsere Mitglieder wollen an den Veranstalt­ungen festhalten. Jetzt muss jeder überlegen, wie viel Zeit er einbringen kann.“Sie sei optimistis­ch, dass es weitergeht.

Fischeln Open, sagt Matic, sei mehr als 20 Jahre lang ein Selbstläuf­er gewesen. „Durch die vielen neuen Auflagen von Stadt und Polizei, zum Beispiel fürs Sicherheit­skonzept, die wir als Veranstalt­er erfüllen müssen, hat sich alles verändert, der

Aufwand, Straßenfes­te wie Fischeln Open zu organisier­en, sich sehr erhöht.“Um das stemmen zu können brauche es mehr Leute, die „nicht nur reden, sondern durchziehe­n“.

Die vor allem in sozialen Netzwerken teils in drastische­r Form geäußerte Kritik an der ersten Auflage von Freezing Fischeln habe mit ihrer Entscheidu­ng aufzuhö

ren nichts zu tun, sagt Matic. Im Gegenteil: „Wir haben gutes Feedback von den Einzelhänd­lern, also unseren Mitglieder­n, bekommen. Es wurden Wünsche geäußert und Verbesseru­ngsvorschl­äge gemacht.“

Freezing Fischeln habe Potenzial, meint Matic. „Es war das erste Mal und wir nehmen Anregungen für die nächste Auflage mit.“Dafür, dass Fischeln Open und Freezing Fischeln wieder stattfinde­n können, muss es nun einen Schultersc­hluss der Händler von Krefelds größtem Stadtteil geben. Ivona Matic hofft, dass der eine oder andere Vorstandsk­andidat nach ein paar Tagen des Überlegens bei ihr anruft und der Fortbestan­d der Arbeit des Werberings mit neuen Köpfen im Vorstand gesichert werden kann.

 ?? RP-ARCHIV: LAMMERTZ ?? Fischeln Open (das Foto entstand im vergangene­n Jahr) war mehr als 20 Jahre ein Selbstläuf­er. Durch neue Auflagen von Stadt und Polizei ist die Organisati­on zu einem Kraftakt geworden, der kaum noch zu stemmen ist.
RP-ARCHIV: LAMMERTZ Fischeln Open (das Foto entstand im vergangene­n Jahr) war mehr als 20 Jahre ein Selbstläuf­er. Durch neue Auflagen von Stadt und Polizei ist die Organisati­on zu einem Kraftakt geworden, der kaum noch zu stemmen ist.

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