Rheinische Post Krefeld Kempen
Pfleger bedroht: 26-Jähriger steht vor Gericht
Mit einem gestohlenen Auto durchbrach der Mann eine Schranke und raste über Gehweg und rote Ampeln.
(BL) Ein 26-Jähriger soll im Dezember vergangenen Jahres Mitarbeiter des Alexianer-Krankenhauses bedroht haben, damit er fliehen kann. Dann soll er mit einem gestohlenen Auto durch die Schranke gerast und geflüchtet sein. Jetzt befasst sich das Krefelder Landgericht mit dem Fall. Möglicherweise kann er aufgrund einer psychischen Krankheit nicht bestraft werden.
Der Mann war im Dezember zwangsweise eingewiesen worden.
Die Pfleger berichteten, dass er im Speisesaal nach einem Schmiermesser griff und drohte, sich umzubringen. Einer der Pfleger gab an, er und zwei weitere Kollegen hätten auf den Mann eingeredet, um ihn zu beruhigen. Er habe sich das Messer an den Hals und an die Pulsader gehalten und auch vor den Pflegern mit dem Messer„herumgefuchtelt“. Außerdem habe er einen Teller auf den Boden geworfen und mit der Scherbe gedroht.„Er hat die ganze Zeit vor sich hingebrabbelt“, sagte ein anderer Pfleger. Auch habe er angekündigt, sich umzubringen. Mit freiem Oberkörper und Messer und Scherbe in den Händen habe er gefordert, rausgelassen zu werden.
Ein weiterer Zeuge erklärte, dass man der Forderung nachkam, um die Gefahr zu verringern. Der Beschuldigte hatte die Vorstellung, er müsse seine Familie beschützen. Auf dem Parkplatz näherte er sich laut Staatsanwaltschaft erst einem
Mann, der seine Kinder anschnallte. Von ihm habe er die Autoschlüssel erpresst. Mit dem Auto fuhr er durch die geschlossene Schranke und raste zum Teil über den Gehweg und über rote Ampeln. Mit überhöhter Geschwindigkeit gefährdete er andere. Als Polizeibeamte ihn stoppten, leistete er Widerstand. Der 26-Jährige wollte sich nicht äußern. Am nächsten Verhandlungstag soll ein psychiatrischer Sachverständiger sein Gutachten vortragen.