Rheinische Post Krefeld Kempen
Ein Kind des Wendejahrs 1989
Geboren 1. Juli 1989, West-Berlin
Werdegang Schülersprecher am Gymnasium, Studium der Publizistik an der Freien Universität Berlin, dann Politikwissenschaft an der Fernuniversität Hagen
Politik Seit 2005 Mitglied der SPD, 2012–2015 Juso-Landeschef von Berlin, seit 2016 Mitglied der Bezirksverordnetenversammlung Tempelhof-Schöneberg, seit 2017 Juso-Chef, seit 2019 stellvertretender SPD-Vorsitzender.
Das ist schon klar. Deswegen kennen Sie die beiden gut. Können die trotz des zurückliegenden Wettbewerbs um den Parteivorsitz miteinander?
KÜHNERT Die Zusammenarbeit zwischen Parteispitze und Olaf Scholz funktioniert sehr viel besser, als manche offenbar glauben wollen. Hier herrscht nicht nur ein Burgfrieden. Und wenn es etwas zu klären gibt, dann behelligen wir nicht die ganze Nation damit.
Sie selbst haben angekündigt, für den Bundestag zu kandidieren und nicht etwa erst in der Berliner Landespolitik an den Start zu gehen. Warum?
KÜHNERT Ich werde mich um eine Kandidatur bewerben. Als stellvertretender Bundesvorsitzender der SPD und als Juso-Bundeschef habe ich meinen Fokus auf der Bundespolitik, als Kommunalpolitiker kümmere ich mich um meinen Heimatbezirk in Berlin: Tempelhof-Schöneberg. Das ergänzt sich gut und erdet auch. Ich bin aber kein Titelsammler, der es auf einen weiteren Eintrag in der Biografie abgesehen hat. Ich bewerbe mich, weil ich meine, im Interesse des Gemeinwohls etwas beitragen zu können.
Und Sie wollen Chef der Jusos bleiben?
KÜHNERT Ich bin der gewählte Vorsitzende der Jusos. Nach fünf Monaten im Amt des Parteivizes scheint mir die Akzeptanz für diese Konstellation bei den Jusos auch weiterhin groß zu sein. Ich habe versprochen, dass das Amt meine Überzeugungen nicht verändert. Daran lasse ich mich messen.