Rheinische Post Krefeld Kempen
Große und kleine Gäste strömen in den Zoo
Insbesondere viele Familien mit kleinen Kindern nutzten am Wochenende die Gelegenheit, dem lange geschlossenen Tierpark einen Besuch abzustatten. Da die Zahl auf 1.300 Personen begrenzt ist, gab es Warteschlangen.
Strahlender Sonnenschein und Temperaturen um 20 Grad locken am Samstag nicht nur viele Krefelder in den Zoo. Seit Anfang der Woche ist dieser wieder geöffnet und insbesondere viele Familien mit kleinen Kindern nutzen die Gelegenheit, dem lange geschlossenen Tierpark einen Besuch abzustatten. Da die Besucherzahl auf 1.300 Personen, die sich gleichzeitig auf dem Gelände aufhalten, beschränkt ist, bilden sich an den Kassen gegen Mittag Schlangen. Viele Krefelder haben sich jedoch vorab auf der Website des Zoos informiert und so beträgt die Wartezeit in der Spitze eine gute Viertelstunde.
„Die Besucherzahl zu kontrollieren war die größte Herausforderung. Die Besucher nehmen die Maßnahmen aber gut an und es gibt keine nennenswerten Probleme“, erklärt Zoo-Sprecherin Petra Schwinn. Nur vor den Tiergehegen, die auch traditionell viele Gäste anziehen, wie die der Seelöwen, Pinguine, Gorillas oder Erdmännchen sei es hin und wieder schwierig, sagt sie. „Darum haben wir hier freiwillige Zoohelfer postiert, die ein Auge auf die Besucher haben und verhindern, dass die Menschen die Abstandsregeln missachten.“Das klappt auch sehr gut.
„Wir sind seit rund vier Stunden im Einsatz. Es ist ein rollierendes System, so dass wir alle Stationen inklusive des Spielplatzes durchlaufen. Bislang sind alle Besucher diszipliniert und wir hatten noch keine Probleme“, sagen Heike und Christian Nerger, die am Gorilla-Garten postiert sind, einhellig. Hier stimmt auch Schwinn zu. „Insgesamt zeigt die Erfahrung, dass es gut funktioniert. Natürlich kann man als Betreiber immer nur bis zu einem gewissen Punkt dafür sorgen. Es gehört auch viel Eigenverantwortung der Menschen dazu und hier sind unsere Gäste im Großen und Ganzen sehr diszipliniert“, sagt sie.
Bei vielen Besuchern sei die Freude, gerade beim aktuell gutenWetter wieder in den Zoo gehen zu können, spürbar. Und auch die Tiere seien erleichtert. „Viele Tiere haben sehr positiv reagiert, waren quirlig und neugierig“, erzählt Schwinn. Nur die Esel seien sprichwörtlich störrisch gewesen. „Die zuständige Pflegerin erzählte mir, dass sie die ersten beiden Tage nicht zu den Besuchern gekommen seien und regelrecht beleidigt gewesen wären, dass man sie so lang allein ließ. Aber es hat sich in der Zwischenzeit auch gegeben“, meint die Zoo-Sprecherin.
Besonders die kleinsten Besucher freuen sich unterdessen über die Gelegenheit, wieder in den Zoo zu gehen. „Ich bin eigentlich gar kein großer Fan von Zoos, aber mein Sohn ist gern hier, wenn er auch den Spielplatz toller findet, als die Tiere. Endlich kann ich wieder etwas mit ihm unternehmen und es ist spürbar. Ich habe jetzt abends wieder ein ausgeglichenes Kind zu Hause“, erzählt Josephine Runge. Die alleinerziehende Mutter ist mit dem zweieinhalb Jahre alten Edgar bereits recht früh gekommen. „Anstehen mussten wir gar nicht. Es ist schön, dass er mal wieder herauskommt“, sagt die Neukirchen-Vluynerin.
Aus Düsseldorf reisten Olga und Daniel mit ihrer kleinen Tochter an. Auch sie genießen die Stunden im Freien und machen auf einer Bank ein kleines Picknick im Sonnenschein. „Wir haben uns vorher informiert, wie voll es ist. Während der
Fahrzeit hat sich die Lage leicht verändert und wir mussten etwa eine Viertelstunde anstehen. Das war aber kein Problem. Heute zukommen war ein recht spontaner Entschluss. Wir haben heute Vormittag überlegt, was wir machen und sind auf den Zoo gekommen. Gerade für Kinder ist es toll, mal wieder herauszukommen und mal etwas anderes zu sehen“, berichtet Daniel.
Während der Corona-Beschränkungen verzichtet der Zoo auf Show-Fütterungen wie bei den Seelöwen, um große Menschenansammlungen zu vermeiden. Derzeit ist auch das Tropenhaus wegen Sanierungsarbeiten geschlossen. In den anderen Häusern, wie beispielsweise dem Vogelhaus, gilt Maskenpflicht. Auf dem restlichen Gelände unter freiem Himmel sind die Masken zwar nicht verpflichtend, allerdings ist ihre Nutzung angeraten, wie auch mehrere Schilder auf dem Gelände besagen. Die neue Pelikan-Lagune übrigens ist für Besucher aktuell noch nicht zugänglich. Das aber tut der Freude keinen Abbruch. Die Krefelder nutzen die Chance, ihren Zoo zu besuchen, eifrig.