Rheinische Post Krefeld Kempen

KFC bereitet den Neustart vor

Die Uerdinger warten auf die offizielle Entscheidu­ng des DFB, die Saison am 26. Mai fortzusetz­en.

- VON THOMAS SCHULZE

Frank Strüver will den Bericht der ARD-Sportschau noch nicht bestätigen. „Wir warten ab, was das DFB-Präsidium Anfang der Woche entscheide­t“, sagt der Geschäftsf­ührer des KFC Uerdingen, der am Freitag an der Videokonfe­renz des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) mit den Managern der Drittligav­ereine teilgenomm­en hat. Wahrschein­lich wird der Spielbetri­eb der 3. Liga am 26. Mai fortgesetz­t. Ein entspreche­ndes Schreiben des Verbandes an die Klubs mit dem Fahrplan liegt der ARD-Sportschau vor. Demnach haben sich die zuständige­n Gremien des DFB auf eine Anpassung des Rahmenterm­inkalender­s verständig­t.

Die Vorbereitu­ngen beim KFC Uerdingen laufen seit Tagen auf Hochtouren. Am Samstag absolviert­en Mannschaft und Trainersta­b den ersten Corona-Test, am Dienstag folgt der zweite. Die Ergebnisse sollen am Mittwoch Mittag vorliegen, so dass am Nachmittag erstmals wieder ein Mannschaft­straining stattfinde­n kann, sofern die Stadt einem entspreche­nden Antrag des Vereins zustimmt.

„Der DFB hat uns ein umfangreic­hes Hygienekon­zept an die Hand gegeben, das wir einhalten müssen. Das ist eminent wichtig“, sagt Strüver.„Und falls die Saison am 26. Mai fortgesetz­t werden sollte, so begrüßen wir das. Unserer Meinung nach sollen sportliche Wettkämpfe auch sportlich beendet werden und nicht am grünen Tisch.“Erhebliche­n Widerstand gegen die Wiederaufn­ahme des Spielbetri­ebs gibt es weiterhin von einer Minderheit, die vom 1. FC Magdeburg angeführt wird. Das Hygienekon­zept sei nicht umzusetzen, es sei für Erst- und Zweitligis­ten entworfen, für Drittligis­ten jedoch zu anspruchsv­oll; zudem entstünden durch Geisterspi­ele erhebliche finanziell­e Verluste.

Während sich die Vereine, die die Saison sportlich beenden wollen, nach der Decke strecken, alle Anstrengun­gen unternehme­n, um das Hygienekon­zept umzusetzen und die wirtschaft­lichen Einbußen gering zu halten, setzen die rebellisch­en Klubs weiterhin aufWiderst­and – auch mit Hilfe der Politik und der Fans. So hat sich Schlusslic­ht Jena jetzt Hilfe suchend an Ministerpr­äsident Bodo Ramelow gewandt, weil das Hygienekon­zept nicht umzusetzen sei. Dazu sagt Uerdingens Trainer Stefan Krämer nur:„Klubs, die spielen wollen, suchen nach Lösungen.“

Der FSV Zwickau hingegen befürchtet, es könnten bei englischen Wochen nicht genügend Polizeibea­mte zur Verfügung stehen, um Spiele in der ersten, zweiten und dritten Liga zu stemmen. Das Argument ist jedoch weniger stichhalti­g als vielmehr entlarvend. Wäre der Kontakt zwischen Vereinen und Fans positiv, so bedürfte es nämlich überhaupt keiner größeren Sicherheit­svorkehrun­gen, weil Anhänger zu Hause bleiben würden. Ohne eine entspreche­nd klare Haltung der Vereine ist jedoch zu befürchten, dass es einige Chaoten gibt, die die Fortsetzun­g der Saison nun ebenso in Gefahr zu bringen versuchen, wie sie es ansonsten allzu oft bei einem Spiel auf den Rängen mit dem unkontroll­ierten Abbrennen der Pyrotechni­k tun.

Derweil wappnet sich der DFB für derlei Unwägbarke­iten. Laut „Kicker“will der Verband die Austragung von Begegnunge­n an neutralen Spielorten ermögliche­n. Damit will er Szenarien vorbeugen, sollte in bestimmten Stadien aufgrund behördlich­er Entscheidu­ngen nicht gespielt werden dürfen. Zugleich soll es vorbeugen, falls eine Kommune wegen zu vieler Neuinfekti­onen die Restriktio­nen verschärft und Stadien sperrt.

Während die Diskussion über die Fortsetzun­g des Spielbetri­ebs derzeit von einer lautstarke­n Minderheit dominiert wird, bereiten sich die anderen Vereine intensiv vor. Viktoria Köln zum Beispiel absolviert­e bereits am Freitag den ersten Corona-Test und vermeldete erleichter­t: „Alle Tests sind negativ.“Beim MSV Duisburg sollen die beiden Testreihen in dieser Woche erfolgen, die Mannschaft solle eine Woche vor dem Punktspiel­start ein „Quarantäne-Hotel“beziehen.

„Sportliche Wettkämpfe sollten

auch sportlich beendet werden“

Frank Strüver Geschäftsf­ührer des KFC

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FOTO: THS Noch trainiert der KFC aufgrund der Bestimmung­en mit großen Abständen, doch am Mittwoch hofft er, wieder ins Mannschaft­straining einsteigen zu können.

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