Rheinische Post Krefeld Kempen
„Sprechende“Bäume in St. Tönis
(RP) „Mir ist es zu trocken!“oder „Ich habe Durst!“können Passanten in den Fußgängerzonen in St. Tönis und Brüggen derzeit auf Plakaten lesen, die an Bäumen befestigt sind. Kleine, aufgeklebte Stöcke stellen virtuelle Finger dar und erwecken den Eindruck, als würden die Bäume die Schilder selbst festhalten. „Die derzeitige Situation macht große Demonstrationen wie im vergangenen Jahr unmöglich. Deshalb übernehmen das mit dem gebotenen Sicherheitsabstand in unserer Aktion die Bäume für uns Menschen“, sagt Vera Thelen von den „Parents for Future“Viersen.
„Die Bäume sollen bewusst machen, dass es neben der Pandemie noch ein weiteres globales Problem gibt, das während der Corona-Krise in der Wahrnehmung der Leute in den Hintergrund gedrängt wurde. Die Aktion der sprechenden Bäume soll dabei helfen, genau dies in Erinnerung zu rufen“, erklärt Melanie Heidelberger. „Darüber hinaus informieren die Plakate über die Aufgaben, die Bäume für uns erfüllen. Wir glauben, dass sich viele Menschen überhaupt nicht darüber im Klaren sind, dass Bäume beispielsweise Kohlenstoffspeicher sind oder durch ihre enorme Kühlleistung für angenehme Temperaturen in unseren Innenstädten sorgen.“
Die Gruppe der „Parents for Future“Kreis Viersen hat sich im vergangenen Jahr zusammengefunden, um aufzuklären und zu sensibilisieren und sich in die Politik einzubringen. „Jedes Blatt zählt“steht auf dem Plakat eines Baumes in der Fußgängerzone von St. Tönis, bei dem das Zählen der noch vorhandenen Blätter tatsächlich nicht schwerfällt.