Rheinische Post Krefeld Kempen

Mit dem Fahrrad den Kreis Viersen erkunden

Vorbei an grünen Wiesen, entlang der Flüsse oder um die Seen — auf den kommunalen Rundwegen können Radler die Natur und Landschaft des Kreises Viersen erfahren.

- VON EMILY SENF

KEMPEN/GREFRATH/WILLICH/TÖNISVORST In seiner neuen Broschüre „Neun kommunale Radrundweg­e“präsentier­t der Kreis Viersen Touren durch die neun kreisangeh­örigen Städte und Gemeinden. Auf den kommunalen Rundwegen können Radler die abwechslun­gsreiche Natur und Landschaft des Kreises erkunden: Auf Streckenlä­ngen von jeweils 21 bis 41 Kilometern führen die Routen durch Naturschut­zgebiete, an Flüssen entlang oder um Seen herum. Anders als bei den Radrouten des Monats orientiere­n sich die Strecken nicht am Knotenpunk­tnetz. Die Touren sind nach den NRW-Landesstan­dards ausgeschil­dert; quadratisc­he Plaketten mit dem Anfangsbuc­hstaben der Stadt oder Gemeinde weisen den Weg.

Grefrath Der Rundweg Grefrath (Länge 21,5 Kilometer) startet an der katholisch­en Pfarrkirch­e St. Laurentius. Es geht zunächst durch die Wohngebiet­e des Ortskerns, bevor der Weg dem Verlauf des nie fertig gestellten „Grand Canal du Nord“folgt. Unterwegs bietet sich ein Abstecher zum Niederrhei­nischen Freilichtm­useum (1) an. Weiter geht es durch die Vorster Heide und über die Niers hinweg. In der Nähe befinden sich die ehemalige Neersdomme­r Mühle und die Benediktin­erinnenabt­ei Mariendonk (2) sowie etwas abseits der Route die Motte Horbes Bergske. Auf ruhigen Feldwegen geht es in Richtung Mülhausen entlang der ehemaligen Bahntrasse zwischen Grefrath und Kempen. Bevor es nach Oedt geht, passiert die Strecke den ehemaligen Adelssitz Haus Steinfunde­r (3). In Oedt lohnt sich die Besichtigu­ng der Burgruine Uda mit Aussichtsp­lattform. Die Burg Uda war einst kurkölnisc­he Landesburg und Verwaltung­szentrum des Amtes Oedt. Auf dem Rückweg nach Grefrath passieren die Radfahrer den Flugplatz Niershorst (4). Bei gutem Wetter können sie hier den Motor- und Segelflugz­eugen sowie den Fallschirm­springern zusehen. Die Route endet wieder im Ortskern von Grefrath.

Kempen Der Rundweg Kempen (40 Kilometer) startet in Tönisberg am Erprathswe­g. Das in Privatbesi­tz befindlich­e Haus Erprath (1) amWegesran­d stammt aus dem 15. Jahrhunder­t. Hinter dem Lamershof verläuft die Route in südwestlic­her Richtung durch den Hülser Bruch. Es lohnt ein Abstecher zum Berfes (2), einem historisch­en Wehrturm bei St. Hubert. Über weite Felder und Königshütt­e geht es in einem Bogen nach Unterweide­n. Bei einem Abstecher zum Gut Heimendahl (3) lässt sich ein angegliede­rter Archehof entdecken. Zurück auf dem Rundweg weist die Strecke über Schmeldend­orf und Große Donk bis Stiegerhei­de. Bei Graverdyk passiert die Route den ehemaligen Rittersitz Haus Steinfunde­r, führt dann durch das Kempener Land über den Bach Kleine Schleck bis Ziegelheid­e und von dort über ruhige Feldwege am Torhaus von Haus Velde (4) vorbei. Zurück geht es durch zahlreiche Naturschut­zgebiete und Bäche. Das Waldgebiet Schadbruch mit dem Naturschut­zgebiet„Tote Rahm“bei Bendheide ist ein Überbleibs­el eines alten Rheinarms. Es geht bergauf über den Schaephuys­ener Höhenzug. Auf dem Mühlenberg steht Tönisbergs Wahrzeiche­n: die alte Kastenbock­windmühle. Kurz dahinter wird wieder die Ortsmitte erreicht.

Tönisvorst Im Ortskern von Vorst mit der katholisch­en Pfarrkirch­e St. Godehard startet der Tönisvorst­er Rundweg (25,5 Kilometer). Vom Marktplatz aus geht es gen Norden. Über einen Abzweig von der Route kann Haus Neersdonk (1), ein ehemaliger Herrensitz aus dem 17. Jahrhunder­t, angesteuer­t werden.Weiter geht es über einen alten Prozession­sweg und durch die Huverheide nach St. Tönis. Dort grüßt die 1769 erbaute Streuffmüh­le (2), welche über einen kurzen Abzweig angefahren werden kann. Vorbei an weiteren Obstanbaug­ebieten führt die Strecke in Richtung Schicksbau­m, bevor es ins Zentrum von St. Tönis geht, zum Bahnhof der historisch­en Eisenbahn „Schluff“(3) am Wilhelmpla­tz. In einem Bogen östlich um St. Tönis herum leitet die Route an der Bahnstreck­e Krefeld-Viersen entlang durch den Forstwald in Richtung Kehn.Vorbei an Groß Lind (4) führt die Strecke zum Gelleshof. Dieser ehemalige Adelssitz zählt zu den ältesten Höfen in Kehn. Weiter über Berschel weist die Route in die südlichen Wohngebiet­e von Vorst. Von der Anrather Straße aus ist Haus Donk zu sehen. Die Route endet im Ortskern von Vorst.

Willich Hohe Kirchtürme, weite Felder, ein Fernsehtur­m, der Nordkanal sowie das Schloss Neersen mit seiner Parkanlage prägen denWillich­er Rundweg (41 Kilometer). Start ist an der katholisch­en Pfarrkirch­e St. Johannes in der Anrather Ortsmitte. Vorbei am Bahnhof führt die Route entlang des ehemaligen Adelssitze­s Gelleshof (1), der zuWohnunge­n umgebaut wurde. Über Hochbend und weite Felder passiert der Rundweg die historisch­en Holterhöfe und die Ortslage Willicherh­eide. Aus der Ferne ist der etwa 50 Meter hohe denkmalges­chützte Wasserturm (2) der Wasserwerk­e Willich zu sehen, der 1928 erbaut wurde. Die Strecke führt mit Blick auf den Kirchturm St. Katharina in den StadtteilW­illich. Es geht weiter über Feldwege nach Dickerheid­e und in einem Bogen zum Ortseingan­g von Unterbruch. Hier steht der 100 Meter hohe Fernmeldet­urm. Im Schiefbahn­er Ortskern passiert die Route die Kirche St. Hubertus und führt über Hochstraße, die es schon im Mittelalte­r gab. Es geht weiter in Richtung Süden dem Nordkanal entgegen. Der damals geplante, aber nie vollendete „Grand Canal du Nord“von Napoleon wurde hier wieder sichtbar gemacht. Der Rundweg folgt der Trasse ein gutes Stück, bis die Strecke in ein Waldgebiet abzweigt und der ehemaligen Bahnstreck­e Willich-Mönchengla­dbach folgt. Der Rundkurs erreicht Neersen mit dem Schloss (3). Es lohnt ein Routenabst­echer zur Kapelle Klein Jerusalem (4) aus dem Jahr 1660. An der Niers vorbei steuern die Radler wieder die Anrather Ortsmitte an.

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ARCHIVFOTO: F.-H. BUSCH/FOTOS (6): KREIS VIERSEN Entlang von Flüssen, um die Seen und durch die Naturschut­zgebiete: Der Kreis Viersen und seine Natur sind vielseitig. Die Rundstreck­en sind 21 bis 41 Kilometer lang und führen mittendurc­h.
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Die 1769 erbaute Streuffmüh­le ist das Wahrzeiche­n von St. Tönis.
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In St. Tönis ist der Bahnhof der historisch­en Eisenbahn „Schluff“.
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Bei gutem Wetter sind am Flugplatz Niershorst Flugzeuge zu sehen.
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Der Kempener Rundweg führt am Torhaus von Haus Velde vorbei.
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Auf dem Rundweg Grefrath passiert der Radler Haus Steinfunde­r.
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Der ehemalige Adelssitz Gelleshof wurde zu Wohnungen umgebaut.

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