Rheinische Post Krefeld Kempen
Mit dem Fahrrad den Kreis Viersen erkunden
Vorbei an grünen Wiesen, entlang der Flüsse oder um die Seen — auf den kommunalen Rundwegen können Radler die Natur und Landschaft des Kreises Viersen erfahren.
KEMPEN/GREFRATH/WILLICH/TÖNISVORST In seiner neuen Broschüre „Neun kommunale Radrundwege“präsentiert der Kreis Viersen Touren durch die neun kreisangehörigen Städte und Gemeinden. Auf den kommunalen Rundwegen können Radler die abwechslungsreiche Natur und Landschaft des Kreises erkunden: Auf Streckenlängen von jeweils 21 bis 41 Kilometern führen die Routen durch Naturschutzgebiete, an Flüssen entlang oder um Seen herum. Anders als bei den Radrouten des Monats orientieren sich die Strecken nicht am Knotenpunktnetz. Die Touren sind nach den NRW-Landesstandards ausgeschildert; quadratische Plaketten mit dem Anfangsbuchstaben der Stadt oder Gemeinde weisen den Weg.
Grefrath Der Rundweg Grefrath (Länge 21,5 Kilometer) startet an der katholischen Pfarrkirche St. Laurentius. Es geht zunächst durch die Wohngebiete des Ortskerns, bevor der Weg dem Verlauf des nie fertig gestellten „Grand Canal du Nord“folgt. Unterwegs bietet sich ein Abstecher zum Niederrheinischen Freilichtmuseum (1) an. Weiter geht es durch die Vorster Heide und über die Niers hinweg. In der Nähe befinden sich die ehemalige Neersdommer Mühle und die Benediktinerinnenabtei Mariendonk (2) sowie etwas abseits der Route die Motte Horbes Bergske. Auf ruhigen Feldwegen geht es in Richtung Mülhausen entlang der ehemaligen Bahntrasse zwischen Grefrath und Kempen. Bevor es nach Oedt geht, passiert die Strecke den ehemaligen Adelssitz Haus Steinfunder (3). In Oedt lohnt sich die Besichtigung der Burgruine Uda mit Aussichtsplattform. Die Burg Uda war einst kurkölnische Landesburg und Verwaltungszentrum des Amtes Oedt. Auf dem Rückweg nach Grefrath passieren die Radfahrer den Flugplatz Niershorst (4). Bei gutem Wetter können sie hier den Motor- und Segelflugzeugen sowie den Fallschirmspringern zusehen. Die Route endet wieder im Ortskern von Grefrath.
Kempen Der Rundweg Kempen (40 Kilometer) startet in Tönisberg am Erprathsweg. Das in Privatbesitz befindliche Haus Erprath (1) amWegesrand stammt aus dem 15. Jahrhundert. Hinter dem Lamershof verläuft die Route in südwestlicher Richtung durch den Hülser Bruch. Es lohnt ein Abstecher zum Berfes (2), einem historischen Wehrturm bei St. Hubert. Über weite Felder und Königshütte geht es in einem Bogen nach Unterweiden. Bei einem Abstecher zum Gut Heimendahl (3) lässt sich ein angegliederter Archehof entdecken. Zurück auf dem Rundweg weist die Strecke über Schmeldendorf und Große Donk bis Stiegerheide. Bei Graverdyk passiert die Route den ehemaligen Rittersitz Haus Steinfunder, führt dann durch das Kempener Land über den Bach Kleine Schleck bis Ziegelheide und von dort über ruhige Feldwege am Torhaus von Haus Velde (4) vorbei. Zurück geht es durch zahlreiche Naturschutzgebiete und Bäche. Das Waldgebiet Schadbruch mit dem Naturschutzgebiet„Tote Rahm“bei Bendheide ist ein Überbleibsel eines alten Rheinarms. Es geht bergauf über den Schaephuysener Höhenzug. Auf dem Mühlenberg steht Tönisbergs Wahrzeichen: die alte Kastenbockwindmühle. Kurz dahinter wird wieder die Ortsmitte erreicht.
Tönisvorst Im Ortskern von Vorst mit der katholischen Pfarrkirche St. Godehard startet der Tönisvorster Rundweg (25,5 Kilometer). Vom Marktplatz aus geht es gen Norden. Über einen Abzweig von der Route kann Haus Neersdonk (1), ein ehemaliger Herrensitz aus dem 17. Jahrhundert, angesteuert werden.Weiter geht es über einen alten Prozessionsweg und durch die Huverheide nach St. Tönis. Dort grüßt die 1769 erbaute Streuffmühle (2), welche über einen kurzen Abzweig angefahren werden kann. Vorbei an weiteren Obstanbaugebieten führt die Strecke in Richtung Schicksbaum, bevor es ins Zentrum von St. Tönis geht, zum Bahnhof der historischen Eisenbahn „Schluff“(3) am Wilhelmplatz. In einem Bogen östlich um St. Tönis herum leitet die Route an der Bahnstrecke Krefeld-Viersen entlang durch den Forstwald in Richtung Kehn.Vorbei an Groß Lind (4) führt die Strecke zum Gelleshof. Dieser ehemalige Adelssitz zählt zu den ältesten Höfen in Kehn. Weiter über Berschel weist die Route in die südlichen Wohngebiete von Vorst. Von der Anrather Straße aus ist Haus Donk zu sehen. Die Route endet im Ortskern von Vorst.
Willich Hohe Kirchtürme, weite Felder, ein Fernsehturm, der Nordkanal sowie das Schloss Neersen mit seiner Parkanlage prägen denWillicher Rundweg (41 Kilometer). Start ist an der katholischen Pfarrkirche St. Johannes in der Anrather Ortsmitte. Vorbei am Bahnhof führt die Route entlang des ehemaligen Adelssitzes Gelleshof (1), der zuWohnungen umgebaut wurde. Über Hochbend und weite Felder passiert der Rundweg die historischen Holterhöfe und die Ortslage Willicherheide. Aus der Ferne ist der etwa 50 Meter hohe denkmalgeschützte Wasserturm (2) der Wasserwerke Willich zu sehen, der 1928 erbaut wurde. Die Strecke führt mit Blick auf den Kirchturm St. Katharina in den StadtteilWillich. Es geht weiter über Feldwege nach Dickerheide und in einem Bogen zum Ortseingang von Unterbruch. Hier steht der 100 Meter hohe Fernmeldeturm. Im Schiefbahner Ortskern passiert die Route die Kirche St. Hubertus und führt über Hochstraße, die es schon im Mittelalter gab. Es geht weiter in Richtung Süden dem Nordkanal entgegen. Der damals geplante, aber nie vollendete „Grand Canal du Nord“von Napoleon wurde hier wieder sichtbar gemacht. Der Rundweg folgt der Trasse ein gutes Stück, bis die Strecke in ein Waldgebiet abzweigt und der ehemaligen Bahnstrecke Willich-Mönchengladbach folgt. Der Rundkurs erreicht Neersen mit dem Schloss (3). Es lohnt ein Routenabstecher zur Kapelle Klein Jerusalem (4) aus dem Jahr 1660. An der Niers vorbei steuern die Radler wieder die Anrather Ortsmitte an.