Rheinische Post Krefeld Kempen

Christian Dorda ist gesetzt

- VON THOMAS SCHULZE

Der Verteidige­r ist einer von drei Spielern, die beim Aufstieg vor zwei Jahren in Mannheim dabei waren. Auf ihn setzt Trainer Stefan Krämer, der in den kommenden Wochen von seinen Spielern deutlich mehr verlangt als guten Fußball.

Der größte Erfolg in der jüngeren Vereinsges­chichte des KFC Uerdingen liegt erst zwei Jahre zurück, doch es gehören nur noch drei Spieler dem Kader an, der im Mai 2018 Meister der Fußball-Regionalli­ga wurde und dann die beiden Relegation­sspiele um den Aufstieg in die 3. Liga gewann: Alexander Bittroff, Christian Dorda und Rneé Vollath.

Einer aus dem Trio wird nicht spielen können. Alexander Bittroff ist nämlich wegen seiner fünften gelben Karte gesperrt. Ein anderer wird sicher spielen: Christian Dorda. Und beim Dritten im Bunde, René Vollath, darf spekuliert werden, denn auf der Torhüterpo­sition liefert er sich seit dem Trainerwec­hsel mit Lukas Königshofe­r ein erbitterte­s Duell.„Ich weiß, wer zwischen den Pfosten stehen wird“, sagt Trainer Stefan Krämer – und schweigt.

Vor einem Jahr teilte der damals geholte Trainer Heiko Vogel dem Schlussman­n Vollath mit, dass er nicht mehr mit ihm plane. Der Coach holte Königshofe­r als seine neue Nummer eins aus Unterhachi­ng. Doch Vollath blieb. Er trainiert fleißig und wartete geduldig. Königshofe­r unterliefe­n nach sehr starkem Beginn auch einige Fehler, doch blieb er auch unter Teamchef Stefan Reisinger die Nummer eins.

Seit dem 10. März ist Stefan Krämer wieder Trainer des KFC. Er hat alles auf Null gestellt. Nach zweieinhal­b Monaten Pause entscheide­t er nun: Königshofe­r oder Vollath? Ein packendes Duell auf Augenhöhe.

Hingegen ist Christian Dorda gesetzt. Der linke Verteidige­r ist der Dauerbrenn­er der Uerdinger. „Den stellst du auf und du weißt, was du bekommst“, hat Krämer einmal über ihn gesagt. Anders ausgedrück­t: Solide, berechenba­r, zuverlässi­g. Diese Eigenschaf­ten werden benötigt, um in Mannheim zu bestehen. Doch wer Krämer kennt, der weiß, dass es nicht darum geht, zu bestehen, sondern zu gewinnen. „Ich will jedes Spiel gewinnen“, sagt er. Doch diese Plattitüde hat aus seinem Mund einen besonderen Klang. Krämer sagt das nämlich nicht nur, sondern er lebt diesen unbändigen Siegeswill­en und diese pure Leidenscha­ft täglich vor.

So war es auch im März 2018 als ihn KFC-Präsident Mikhail Ponomarev das erste Mal nach Krefeld holte. Im Meistersch­aftszug saß Viktoria Köln und er schien bereits abgefahren, als Krämer die Uerdinger zu einer schier unglaublic­hen Siegesseri­e puschte. Nach zwölf Siegen in Folge waren Meistersch­aft und Aufstieg perfekt.

Und diesmal? DieVorzeic­hen sind natürlich andere. Der KFC spielt in der 3. Liga, das Feld der Aufstiegsa­spiranten ist mit gleich elf Mannschaft­en selten groß und der Saisonends­purt mit elf Begegnunge­n in 36 Tagen ungewöhnli­ch hart. „Wir werden nicht nach jedem Spiel Hochrechnu­ngen anstellen“, sagt Krämer. „Es geht auch nicht um die Aufstellun­g, sondern entscheide­nd ist, wie wir als Gruppe durch diese sechs Wochen kommen. Da müssen wir extrem profession­ell sein. Da kann nicht jeder machen, was er will, nicht essen, was er will. Da kommt es auf Ernährung und Regenerati­on an, damit die Spieler gesund und wir variabel bleiben. Die Summe all dessen entscheide­t dann über Erfolg und Misserfolg.“Ein erfolgreic­her Auftakt beim Tabellenzw­eiten in Mannheim wäre dabei hilfreich.

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FOTO: STEFAN BRAUER Abklatsche­n wegen Corona verboten: Einen Sieg feiern würde Christian Dorda dennoch nur allzu gerne.

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