Rheinische Post Krefeld Kempen

Hülser fordern Straßenbah­n bis in den Ortskern

Die Verlängeru­ng der Straßenbah­nlinie 041 und eine Fahrradstr­aße stehen auf der Wunschlist­e der Hülser Bürger.

- VON SVEN SCHALLJO

Bekommt Hüls eine Straßenbah­n bis in den Ort hinein? Das war Thema in der jüngsten Bezirksver­tretungssi­tzung. Bislang endet die Linie 041 unmittelba­r hinter dem Ortseingan­g. „Wir haben allein rund 2000 Menschen, die jeden Tag zur Schule und nach Hause fahren. Schon hierfür wäre eine Straßenbah­n in guter Taktung durch den Ort ein großer Gewinn“, sagte der Sprecher der SPD-Fraktion, Martin Reyer.

Und auch der Grünen-Vertreter Günter Föller stimmte zu. „Wir müssen den großen Kontext sehen. Der Klimawande­l ist ein großes Thema, und es geht darum, Schadstoff­emissionen zu senken und den ÖPNV zu stärken. Die Straßenbah­n ist das leistungss­tärkste Verkehrsmi­ttel, das es zu stärken gilt. Die hätten wir schon vor 20 Jahren haben können“, sagte er. Zweifel äußerte allerdings CDU-Vertreter Timo Kühn. Er bezeichnet­e eineVerlän­gerung der Bahnstreck­e zwar als wünschensw­ert, sieht aber Probleme in der Finanzieru­ng. „Für eine Förderung zu 75 Prozent vom Bund und 20 Prozent vom Land ist eine Mindestsum­me von 30 Millionen Euro nötig. Unsere Bahn würde aber nur gut die Hälfte kosten“, sagte er und verwies überdies auf die langen Zeiträume.

Dem antwortete der zuständige Beigeordne­te Marcus Beyer, dass auch eine Verbindung städtische­r Projekte und ein Ausbau in anderen Stadtteile­n in Kombinatio­n denkbar sei. „Das Mindestvol­umen wurde von 50 auf 30 Millionen gesenkt. Damit ist es auch für Städte der Größe Krefelds interessan­t. Ich empfehle der Sitzung, sich zu dem Projekt zu bekennen, aber noch nichts festzulege­n“, sagte er. Dem folgten die Vertreter und entschiede­n unter Enthaltung der CDU, die Prüfung einer Verlängeru­ng zu empfehlen.

Kontrovers wurde auch ein Antrag der Christdemo­kraten zu einer Fahrradstr­aße diskutiert. Diese soll in die Innenstadt führen – jedoch nicht über den direkten Weg der Hülser- oder Inrather Straße. „Wir haben uns die Mühe gemacht, das selbst mit Rädern abzufahren und halten es für unrealisti­sch. Zumal große Teile der vorgeschla­genen Route unbeleucht­et sind“, sagte Reyer, und Föller fügte hinzu: „Die vorgeschla­gene Strecke ist mehrere Kilometer länger als der direkte Weg und damit für Pendler uninteress­ant.“Der Antrag wurde mit Stimmen von SPD und Grünen, die die Inrather Straße bevorzugen, abgelehnt.

Newspapers in German

Newspapers from Germany