Rheinische Post Krefeld Kempen

Verhaltene­r Start in Krefelds Freibad-Saison

Nur rund 100 Besucher verteilten sich in Bockum und Neptun über den Tag auf den Anlagen, bei Bayer waren es etwas mehr.

- VON SVEN SCHALLJO

Strahlende­r Sonnensche­in und Temperatur­en knapp über 20 Grad stellten beste Voraussetz­ungen für die erste Öffnung der Krefelder Freibäder seit der coronabedi­ngen Schließung­en dar. Entspreche­nd nervös waren die Betreiber im Vorfeld. Würden sich lange Schlangen bilden?

Die Befürchtun­gen bestätigte­n sich nicht. Im Gegenteil: Nur wenige Krefelder besuchten die Bäder in Bockum, bei Neptun in Fischeln und bei Bayer in Uerdingen. Die Betreiber sind dennoch zufrieden. „Der Start war verhalten. Wir hatten an beiden Tagen jeweils rund 100 Besucher. Aber die Abläufe funktionie­ren.Wir fühlen uns für den Sommer gewappnet. Es war ein guter Testlauf“, sagt Matthias Pasch, als stellvertr­etender Fachbereic­hsleiter Sport und Sportförde­rung in Krefeld verantwort­lich für den Betrieb des Bades in Bockum. Auf der rund 100.000 Quadratmet­er großen Liegewiese tummelten sich nur wenige Besucher in großen Abständen. Der Zugang zum Sport- und Spaßbad ist aktuell beschränkt, ein Sicherheit­sdienst sorgt dafür, dass nicht zu viele Besucher gleichzeit­ig im Becken sind. Die Rutschen und das Plantschbe­cken stehen nicht zur Verfügung. „Die Leute haben das Konzept aber sehr gut angenommen“, sagt Pasch.

Seine Beobachtun­g deckt sich mit der von Bayer-Geschäftsf­ührer Gunter Archinger. „Es war ein sehr moderater Start. Samstag hatten wir rund 200, Sonntag etwa 300 Menschen über den Tag verteilt hier. Aber es war ein guter Start, und noch lädt der Waldsee auch nicht ganz so zum Schwimmen ein, er muss sich noch etwas erwärmen“, verweist er auf Wassertemp­eraturen zwischen 18 und 19 Grad. Die besonders bei Jugendlich­en beliebte Insel ist geschlosse­n und auch die Umkleiden sind nur eingeschrä­nkt zugänglich.

Ein provisoris­ches Zelt ist zusätzlich aufgebaut. Es empfiehlt sich jedoch, gleich in Badekleidu­ng anzureisen.

Ähnlich ist es auch bei Neptun. „Tag eins war zufriedens­tellend. Klar haben wir in normalen Zeiten mehr Leute, aber wir lernen, und die Resonanz war positiv. Viele Leute haben sich für die Öffnung bedankt, was ein schöner Lohn für die viele Arbeit ist, die wir investiert haben“, sagt Geschäftsf­ührer Thomas Nohr. Mit 20 Grad Wassertemp­eratur sei der See durchaus schon zum Schwimmen geeignet.

Die noch wenigen Besucher jedenfalls bereuten ihr Kommen keineswegs. Trotz kühlen Windes genossen sie die Sonne und dasWasser. „Wir sind etwas zu früh gekommen, weil wir dachten, es ginge um 11 los. Darum waren wir die Allererste­n im Becken und konnten ganz allein schwimmen. Das war herrlich“, sagt Steffen Bissels. Mit seiner Frau und der fünf Jahre alten Tochter Carla liegt er in Bockum auf der Wiese. Das Kind ist ebenfalls begeistert. „Es ist toll, wieder zu schwimmen, und es gab auch schon eine Pommes und

ein Eis“, berichtet sie eifrig.

Während die Bissels die Möglichkei­t zu schwimmen direkt nutzten, genießt Familie Kurowska zunächst nur die Sonne.„Für dasWasser ist es uns noch etwas zu kühl. Aber in der Sonne ist es sehr schön hier auf der Wiese. Ich bin überrascht, dass so wenige Leute da sind. Ich hätte mit viel mehr gerechnet“, sagt die Mutter. Die Besuche im Freibad hätten sie bereits vermisst. „Wir sind sehr oft hier und genießen es, wieder ins Freibad gehen zu können“, fährt sie fort.

Die Betreiber haben viel Arbeit in ihre Hygienekon­zepte investiert und hoffen in den kommendenW­ochen auf steigende Besucherza­hlen. „Es ist ja erst der Anfang. Da wird im Sommer sicher viel mehr kommen“, sagt Pasch stellvertr­etend und bedankt sich ausdrückli­ch auch für den Einsatz der vielen Helfer inklusive des Kommunalbe­triebes .

 ?? RP-FOTO: THOMAS LAMMERTZ ?? Viel Platz, um Abstand zu halten, gab es am Wochenende im Bockumer Freibad. Nur wenige Besucher nutzten die Schwimmmög­lichkeiten.
RP-FOTO: THOMAS LAMMERTZ Viel Platz, um Abstand zu halten, gab es am Wochenende im Bockumer Freibad. Nur wenige Besucher nutzten die Schwimmmög­lichkeiten.

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