Rheinische Post Krefeld Kempen

Völz sieht WTTV-Strukturre­form mit einem weinenden Auge

Der Westdeutsc­he Tischtenni­s Verband plant für 2022, dass es nur noch 15 Bezirke anstatt 35 Kreise gibt, die sich an politische­n Grenzen orientiere­n.

- VON FRANK LANGEN

Im Tischtenni­skreis Krefeld kann man Norbert Völz vom TSV Meerbusch schon als so etwas wie lebendes Inventar bezeichnen. Seit 2005 ist der 63-Jährige als Staffellei­ter tätig, anfangs in der Jugend, in den zurücklieg­enden Jahren hauptsächl­ich im Herrenbere­ich. „Ich bin damals durch einen Nachbarn zum Tischtenni­s gekommen. Da ich kein Talent für Fußball hatte und der Handball für mich zu robust ist, bin ich damals in der Tischtenni­s-Abteilung des ASV Lank gelandet, der ja dann im TSV Meerbusch aufgegange­n ist“, erinnert sich Völz. „Als dann im Jugendbere­ich Staffellei­ter gesucht wurden, habe ich mich einfach mal beworben und die Arbeit auch als sinnvoll angesehen“, fährt er weiter fort. Vor drei Jahren übernahm er dann das Amt des langjährig­en Herren-Staffellei­ter Michael Schieß. Doch seine Zeit als Staffellei­ter im Kreis Krefeld wird nur noch befristet sein: Sie neigt sich bereits dem Ende zu.

Grund ist die geplante Strukturre­form des Westdeutsc­hen Tischtenni­s Verbandes, die 2022 vollzogen werden soll. Bisher gibt es im WTTV die fünf Bezirke Arnsberg,

Mittelrhei­n, Münster, Ostwestfal­en-Lippe und Düsseldorf, die in 35 Kreise unterteilt sind. Genau diese Kreise sollen aufgelöst werden und stattdesse­n 15 neue Bezirke als unterste Einheit nach Vorbild der einheitlic­hen politische­n Kreise oder kreisfreie­n Städte entstehen. Ziel des WTTV soll es sein, dass dadurch weniger Ehrenamtle­r benötigt werden, die ohnehin schon heutzutage schwer zu finden sind.

Und eben genau diese Reform betrifft auch den TSV Meerbusch, der ebenso wie die DJK Osterath und dem SSV Strümp von Krefeld aus in den neuen Bezirk rutscht, der künftig aus dem Rhein-Kreis Neuss, der Stadt Düsseldorf und der Stadt Mönchengla­dbach besteht.

Zwar lassen es die Regularien innerhalb des WTTV zu, dass Völz weiterhin Staffellei­ter in Krefeld ist, obwohl sein Verein einem anderen Gebiet zugeordnet wird, für Völz selber macht das allerdings keinen Sinn: „Ich halte es für sinnvoller, dass der Staffellei­ter auch aus dem eigenen Gebiet kommt.“In den Worten klingt dann auch schon ein bisschen Wehmut mit, denn in den zurücklieg­enden Jahren hatte sich Völz schon einen guten Namen bei denVereine­n gemacht.„Mit der Zeit habe ich das Fingergefü­hl dafür bekommen, was ich einem Verein zumuten kann. Die Leute haben mir dann auch vertraut, so dass ich Konflikte zur Zufriedenh­eit aller lösen konnte. Das fängt ja schon bei der Ligeneinte­ilung an“, weiß Völz um die Würdigung seiner Arbeit.

Bis 2021 ist er noch als Staffellei­ter gewählt. Turnusgemä­ß erfolgt dann eine Wahl für dieses Amt für zwei Jahre, Völz würde sich dann nicht mehr zu Wahl stellen. „Wenn das aber auch für ein Jahr geht, dann mache ich das auch noch“, lässt sich der Lank-Latumer dann doch noch eine kleine Hintertür offen.

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FOTO: NN Norbert Völz vom TSV Meerbusch ist Staffellei­ter im Kreis Krefeld.

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