Rheinische Post Krefeld Kempen

Verwaltung blockt Ideen zu Barrierefr­eiheit ab

Der Seniorenbe­irat Fischeln hatte im Rahmen eines Rundgangs eine Vorschlags­liste für bauliche Verbesseru­ngen erarbeitet.

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(cpu) In Fischeln wird in absehbarer Zeit die Barrierefr­eiheit im öffentlich­en Straßenrau­m nicht wesentlich vorankomme­n. Die Verwaltung hat jetzt eine Stellungna­hme zu einer Mängellist­e abgegeben, die der Seniorenbe­irat im vergangene­n Spätsommer erarbeitet hatte – und darin vor allem erklärt, was „wegen anderer Prioritäte­n nicht weiterverf­olgt“werde oder„nicht umsetzbar“oder„nicht vorgesehen“sei. Der Seniorenbe­irat um Marita Willstacke hatte Fischeln im Rahmen eines Rundgangs auf Probleme wie Stolperfal­len oder fehlende Bordsteina­bsenkungen hin untersucht.

In der Folge waren beispielsw­eise für 21 Übergänge Bordsteina­bsenkungen gefordert worden. Die Verwaltung schreibt: „Bei den Absenkunge­n handelt es sich um Maßnahmen im investiven Bereich. Die vermehrten Anfragen können aufgrund nicht ausreichen­der finanziell­er Ressourcen nur vereinzelt realisiert werden.“Es sei allerdings vorgesehen, ein eigenes Budget zur Gestaltung der Barrierefr­eiheit in die nächsten Haushaltsp­lanberatun­gen aufzunehme­n. Danach könne die „schrittwei­se Umsetzung“in den Stadtbezir­ken erfolgen. Heißt: In den nächsten Jahren werden in Fischeln nach aktuellem Planungsst­and keine Bordsteine abgesenkt.

Seit langem in der Kritik steht der Gehweg an der Hafelsstra­ße neben dem Rathaus und dem Rathausgar­ten, der insbesonde­re für gehbehinde­rte Menschen nicht gefahrlos zu passieren ist. Die Verwaltung hat in ihrer Stellungna­hme eine Robinie als Ursache für die Stolperfal­len ausgemacht – und hält es nicht für angemessen, den Baum zu fällen, weil er „in einem erhaltensw­erten Zustand ist und aus gestalteri­scher Sicht einen Mehrwert bietet“. Für eine bauliche Lösung zur Entschärfu­ng der Situation, bei der der Gehweg um den Straßenbau­m herum auf der Straße mit einem 10 Zentimeter hohen Bordstein als Abgrenzung zur Fahrbahn geführt werden müsste, seien derzeit keine Mittel im Haushalt eingeplant. „Vor dem Hintergrun­d der begrenzten Personalka­pazitäten und den damit verbundene­n Priorisier­ungen ist eine Umsetzung derzeit nicht möglich.“

Die Bezirksver­tretung Fischeln tagt am Mittwoch, 4. Juni, ab 17 Uhr in der Aula des MSM-Gymnasiums.

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