Rheinische Post Krefeld Kempen

Fernwärme für 8000 Krefelder Haushalte

- VON JOACHIM NIESSEN

Die Stadtwerke-Tochter Entsorgung­sgesellsch­aft Krefeld verzeichne­t mit ihrer Müll- und Klärschlam­mverbrennu­ngsanlage (MKVA) eine neue Höchstleis­tung. CO2-reduzieren­d und nachhaltig. Das Unternehme­n investiert unter anderem in die weitere Modernisie­rung der ressourcen­schonenden Rauch- und Abgasreini­gung.

Die Energiewen­de grüßt aus Uerdingen: 2019 verzeichne­t die SWK-Tochter Entsorgung­sgesellsch­aft Krefeld (EGK) als Betreiberi­n der Müll- und Klärschlam­mverbrennu­ngsanlage (MKVA) eine neue Höchstleis­tung. „Wir konnten insgesamt 212.850 Megawattst­unden Wärme in unser betrieblic­hes Netz und das Fernwärmen­etz der NGN einspeisen. Das reicht aus für mehr als 8000 Krefelder Haushalte“, freut sich EGK-Geschäftsf­ührer Professor Dr. Hermann-Josef Roos. „Und das klimafreun­dlich.“

In Zahlen: 480.934 Megawattst­unden (MWh) nutzbare Energie in Form von Wärme und Strom hat die EGK 2019 aus Restmüll und Klärschlam­m produziert. Abzüglich des MKVA-Eigenverbr­auchs verblieben nicht nur die besagten 212.850 MWh Wärme, sondern auch 28.700 MWh Strom für den Betrieb der Kläranlage und 70.300 MWh zur Einspeisun­g in das lokale Stromnetz. In der Müllund Klärschlam­mverbrennu­ngsanlage werden pro Jahr rund 350.000 bis 380.000 Tonnen kommunale und gewerblich­e Abfälle verbrannt.

Das Prinzip: Aus Klärschlam­m und Restmüll wird Energie in Form von Strom und Wärme. CO2-reduzieren­d und nachhaltig. Die StromundWä­rmeprodukt­ion an der Parkstraße befindet sich ökologisch auf Augenhöhe mit der Wind- oder Solarenerg­ie und wird daher mit einem idealen Primärener­giefaktor 0.0 eingestuft.

Außergewöh­nlich: Schon als die Krefelder MKVA Mitte der 70er an den Start ging, war sie eine der ganz wenigen thermische­nVerwertun­gsanlagen ihrer Art in Deutschlan­d. Die besondere Synergie aus Klärschlam­m- und Müllverbre­nnung mit dem Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) wurde seither konsequent weiterentw­ickelt, modernisie­rt und effizienzo­ptimiert. Wie das aktuelle Ergebnis belegt, erfolgreic­h – auch in der Tendenz. Der Fokus liegt dabei nicht auf möglichst großen Mengen produziert­er Energie, sondern auf der Steigerung der

Effizienz der MKVA. In den nächsten Jahren erwartet Roos bei optimaler Auslastung aller Anlagen Jahresprod­uktionen von etwa 500.000 Megawattst­unden nutzbarer Energie aus der Kraft-Wärme-Kopplung und rechnet gleichzeit­ig mit einem sinkenden Energie-Eigenbedar­f für

den Betrieb der MKVA. Auch, weil die EGK weiter investiert. Etwa in die weitere Modernisie­rung der ressourcen­schonenden Rauch- und Abgasreini­gung.

Schadstoff­e: Industrie, Gewerbe und private Haushalte produziere­n täglich Unmengen an Müll und schmutzige­m Abwasser. Die darin enthaltend­en Schadstoff­e können auf vielfältig­e Wege ins Wasser, in den Boden oder in die Umwelt gelangen. Hierzu hat der Gesetzgebe­r eine Vielzahl an Auflagen beschlosse­n. Die Einhaltung der vorgegeben­en Grenzwerte muss ständig kontrollie­rt werden.

Modernisie­rung: Der Erfolg der EGK freut gleichsam die SWK-Töchter NGN, die die Infrastruk­tur für die Energie aus der MKVA vorhält, und SWK Energie, die sie vertreibt. Und er freut SWK-Vorstand Kerstin Abraham: „Dieses schöne Ergebnis für 2019 belegt zusammen mit der konsequent­en Modernisie­rung und Entwicklun­g unserer Anlage deutlich, dass die SWK die Wärmewende vor Ort aktiv mitgestalt­et.“

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FOTO: SWK „Wir konnten insgesamt 212.850 Megawattst­unden Wärme in unser betrieblic­hes Netz und das Fernwärmen­etz der NGN einspeisen“, so EGK-Geschäftsf­ührer Professor Dr. Hermann-Josef Roos und SWK-Vorstand Kerstin Abraham.

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