Rheinische Post Krefeld Kempen
Fernwärme für 8000 Krefelder Haushalte
Die Stadtwerke-Tochter Entsorgungsgesellschaft Krefeld verzeichnet mit ihrer Müll- und Klärschlammverbrennungsanlage (MKVA) eine neue Höchstleistung. CO2-reduzierend und nachhaltig. Das Unternehmen investiert unter anderem in die weitere Modernisierung der ressourcenschonenden Rauch- und Abgasreinigung.
Die Energiewende grüßt aus Uerdingen: 2019 verzeichnet die SWK-Tochter Entsorgungsgesellschaft Krefeld (EGK) als Betreiberin der Müll- und Klärschlammverbrennungsanlage (MKVA) eine neue Höchstleistung. „Wir konnten insgesamt 212.850 Megawattstunden Wärme in unser betriebliches Netz und das Fernwärmenetz der NGN einspeisen. Das reicht aus für mehr als 8000 Krefelder Haushalte“, freut sich EGK-Geschäftsführer Professor Dr. Hermann-Josef Roos. „Und das klimafreundlich.“
In Zahlen: 480.934 Megawattstunden (MWh) nutzbare Energie in Form von Wärme und Strom hat die EGK 2019 aus Restmüll und Klärschlamm produziert. Abzüglich des MKVA-Eigenverbrauchs verblieben nicht nur die besagten 212.850 MWh Wärme, sondern auch 28.700 MWh Strom für den Betrieb der Kläranlage und 70.300 MWh zur Einspeisung in das lokale Stromnetz. In der Müllund Klärschlammverbrennungsanlage werden pro Jahr rund 350.000 bis 380.000 Tonnen kommunale und gewerbliche Abfälle verbrannt.
Das Prinzip: Aus Klärschlamm und Restmüll wird Energie in Form von Strom und Wärme. CO2-reduzierend und nachhaltig. Die StromundWärmeproduktion an der Parkstraße befindet sich ökologisch auf Augenhöhe mit der Wind- oder Solarenergie und wird daher mit einem idealen Primärenergiefaktor 0.0 eingestuft.
Außergewöhnlich: Schon als die Krefelder MKVA Mitte der 70er an den Start ging, war sie eine der ganz wenigen thermischenVerwertungsanlagen ihrer Art in Deutschland. Die besondere Synergie aus Klärschlamm- und Müllverbrennung mit dem Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) wurde seither konsequent weiterentwickelt, modernisiert und effizienzoptimiert. Wie das aktuelle Ergebnis belegt, erfolgreich – auch in der Tendenz. Der Fokus liegt dabei nicht auf möglichst großen Mengen produzierter Energie, sondern auf der Steigerung der
Effizienz der MKVA. In den nächsten Jahren erwartet Roos bei optimaler Auslastung aller Anlagen Jahresproduktionen von etwa 500.000 Megawattstunden nutzbarer Energie aus der Kraft-Wärme-Kopplung und rechnet gleichzeitig mit einem sinkenden Energie-Eigenbedarf für
den Betrieb der MKVA. Auch, weil die EGK weiter investiert. Etwa in die weitere Modernisierung der ressourcenschonenden Rauch- und Abgasreinigung.
Schadstoffe: Industrie, Gewerbe und private Haushalte produzieren täglich Unmengen an Müll und schmutzigem Abwasser. Die darin enthaltenden Schadstoffe können auf vielfältige Wege ins Wasser, in den Boden oder in die Umwelt gelangen. Hierzu hat der Gesetzgeber eine Vielzahl an Auflagen beschlossen. Die Einhaltung der vorgegebenen Grenzwerte muss ständig kontrolliert werden.
Modernisierung: Der Erfolg der EGK freut gleichsam die SWK-Töchter NGN, die die Infrastruktur für die Energie aus der MKVA vorhält, und SWK Energie, die sie vertreibt. Und er freut SWK-Vorstand Kerstin Abraham: „Dieses schöne Ergebnis für 2019 belegt zusammen mit der konsequenten Modernisierung und Entwicklung unserer Anlage deutlich, dass die SWK die Wärmewende vor Ort aktiv mitgestaltet.“