Rheinische Post Krefeld Kempen
Corona-Pandemie als Inspiration für raumbezogene Kunst
Mit Symbolen wie Masken, Toilettenpapier und Händen verbindet man zurzeit ganz besonders ein Thema: Covid-19. In der aktuellen Ausstellung in der Fabrik Heeder hat sich Künstlerin Dora Celentano gezielt mit solchen Motiven, die im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie stehen, befasst. Unter dem Titel „We’ve seen it all“zeigt sie ihre Arbeiten in der Pförtnerloge – denn auch die räumliche Inszenierung spielt hierbei eine Rolle. „Dieser Raum hat viele Fenster und das ist das Hauptmerkmal“, sagt Celentano.
Für ihre Arbeit verwendet sie PVC-Folie, aus der sie für die Motive Schablonen gefertigt hat. Diese sind an die Fenster geklebt worden, sodass ein raumgreifendes Kunstwerk enstanden ist. Dadurch, dass die Fenster vor- und hintereinander angeordnet sind, gibt es beim Betrachten der Symbole Überschneidungen, Spiegelungen und Schattierungen. Die Motive hat die Künstlerin aus einer Bildersuche im
Internet. „Es war ein Spiel aus Zufall, aber auch aus der eigenen künstlerischen Entscheidung“, sagt sie. Denn die Bildersuche im Internet sei durch Algorithmen geprägt. So könnten beispielsweise bei einer Suche nach Masken weitere passende Bilder angezeigt werden, aber auch Abbildungen, die nicht im Zusammenhang stehen und nichts mit der eigentlichen Suche zu tun haben. Die Motive wirken am Fenster durcheinander, allerdings gebe es zwischen ihnen Verbindungen: „Es gibt eine Ordnung dahinter, die auf den ersten Blick nicht zu erkennen ist“, sagt Celentano. Die Symbole sind versetzt mit viel Platz zueinander angeordnet, sodass jedes einzelne Objekt gut zur Geltung kommt. Eine Darstellung, die sich zurzeit wegen der Abstandsregelung auch im realen Leben wiederspiegelt. „Es gibt keine Hierarchie zwischen den Bildern. Kein Bild ist wichtiger als das andere“, sagt Dora Celentano.
Der Bundesverband Bildender Künstler Niederrhein (BBK) zeigt jährlich mit Unterstützung des Kulturbüros der Stadt Krefeld drei Ausstellungen im Atelier Pförtnerloge der Fabrik Heeder an der Virchowstraße 130. Die Reihe „Pförtnerloge“ist als eine Art Schaukasten konzipiert, der von Besuchern in den Pausen der Veranstaltungen von außen eingesehen werden kann. Ab Sonntag, 7. Juni, sind Videos mit Infos rund um die Ausstellung „We’ve seen it all“sowie ein virtueller Blick auf und in die Pförtnerloge bei Yotube unter BBK-Niederrhein und bei Instagram unter @dora_celentano zu sehen. Ausstellungsende ist am Sonntag, 19. Juli.