Rheinische Post Krefeld Kempen
Eine Frage, die die Gemüter bewegt
Das torlose Remis zwischen dem KFC Uerdingen und dem SV Meppen – war das nun ein gewonnener Punkt oder waren es zwei verlorene Zähler? Diese Frage bewegte Spieler, Trainer und Anhänger beider Mannschaften gleichermaßen und darüber ließe sich trefflich streiten.
Sicher, der KFC hatte ein Heimspiel, aber was heißt das schon in Zeiten von Corona? Die bisherigen Geisterspiele haben gelehrt, dass sich das in ungewöhnlichen vielen Fällen als Nachteil erweist: die Auswärtsmannschaften punkten wesentlich häufiger als zuvor.
Der KFC, der noch einmal im Kampf um die vorderen Plätze mitmischen möchte, hätte gewinnen müssen, um weiteren Boden gut zu machen. Dem hält eine Frau, die weniger mit Fußballfachverstand als mit Lebenserfahrung gesegnet ist, entgegen: die Sommerhose hätte eigentlich jetzt schon passen müssen, aber wahrscheinlich ist das erst in ein paar Tagen der Fall.
Trainer und Spieler schlossen sich dem Urteil der klugen Frau an: Die Punkteteilung bedeute keine Entscheidung, nicht einmal eine Vorentscheidung, sondern lasse noch alle Möglichkeiten.
Dennoch gab es Sieger und Verlierer, vor allem aber Leistungen mit Licht und Schatten. Torhüter René Vollath zeigte auch bei seinem zweiten Einsatz eine souveräne Leistung. Hingegen war Adriano Grimaldi nach fast eineinhalbjähriger Verletzungspause die fehlende Spielpraxis deutlich anzumerken. Er fand noch nicht wie gewünscht zu seiner Rolle und Form, was allerdings auch kaum verwunderlich ist. Die eingewechselten, durchaus talentierten Kräfte Franck Evina, Christian Kinsombi und Patrick Pflücke sorgten zwar für frischen Schwung und machten in der Offensive Alarm, doch etliche Ballverluste, fehlende Übersicht und Kaltschnäutzigkeit trübten das Bild.