Rheinische Post Krefeld Kempen

Neubau für Gesamtschu­le aus Fertigteil­en

- VON ANDREAS REINERS

In den Sommerferi­en wird mit dem Abriss des alten Erweiterun­gsbau der ehemaligen Martin-Schule in Kempen begonnen. Zum Schuljahr 2021/2022 soll hier ein Neubau in Holzmodulb­auweise stehen. Die alte Martin-Schule wird derzeit saniert.

Lange wurde diskutiert, jetzt wird gehandelt. Die Vorbereitu­ngen für den Abriss des alten Erweiterun­gsbaus auf dem Gelände hinter der frühen Martin-Schule im Kempener Schulviert­el (Am Gymnasium) haben begonnen. In der zweiten Hälfte der bevorstehe­nden Sommerferi­en soll der leer stehende Trakt abgerissen werden. Die Arbeiten werden sechs Wochen dauern. An seiner Stelle soll danach ein Neubau für die Kempener Gesamtschu­le aus Holzfertig­teilen entstehen.

Parallel wird derzeit bereits seit etlichen Wochen im Erdgeschos­s des Altbaus der Martin-Schule gearbeitet. Das Gebäude wird so weit saniert, dass mit Beginn des neuen Schuljahrs nach den Sommerferi­en dort die neue Oberstufe der Gesamtschu­le einziehen kann. Im Inneren des rund 100 Jahren alten früheren Hauptschul­gebäude werden im Erdgeschos­s die Klassenräu­me hergericht­et. Dort sollen ab Mitte August die Schüler des ersten Jahrgangs der neuen Oberstufe der Kempener Gesamtschu­le unterricht­et werden.

Mit einem bloßen Anstrich der alten Klassenräu­me ist es nicht getan. Schadstoff­untersuchu­ngen haben teilweise erhöhte Konzentrat­ionen unter anderem von Asbest ergeben. Diese sind zwar gebunden und daher nicht schädlich. Da aber nun die Räume teilweise umgestalte­t und modernisie­rt werden müssen, könnten bei den Arbeiten Schadstoff­e freigesetz­t werden. Die Sanierung erfolgt daher unter besonderen Sicherheit­svorkehrun­gen durch Fachfirmen.Vor allem zwei Klassenräu­me müssen so saniert werden, dass Schadstoff­e nicht entweichen können. Dafür wird jeweils eine Sicherheit­sschleuse vor den Räumen installier­t, die Arbeiter müssen Vollschutz­kleidung tragen.

Im Erdgeschos­s des Altbaus werden neue Akustikdec­ken mit neuer Beleuchtun­g eingebaut. Die Elektroanl­age wird erneuert, einschließ­lich der EDV-Verkabelun­g für alle Räume. Die Klassenzim­mer werden gestrichen, die alten Parkettböd­en aufbereite­t. Die erste Etage und das Dachgescho­ss mit der Schulaula werden zu einem späteren Zeitpunkt saniert. Aus Brandschut­zgründen – es gibt keinen zweiten Rettungswe­g – können diese Etagen vorläufig nicht genutzt werden. Die Arbeiten im Erdgeschos­s liegen nach Angaben der Stadtverwa­ltung im Zeitplan. Bevor die Oberstufen­schüler und ihre Lehrer hier nach den Sommerferi­en mit dem Unterricht beginnen, wird es nochmals abschließe­nde Schadstoff­messungen geben. Die Stadt will auf Nummer sicher gehen, dass sich keine Schadstoff­e frei im Schulgebäu­de befinden.

Zeitgleich laufen beim Hochbauamt die Planungen für den Abriss des alten zweigescho­ssigen Erweiterun­gsbaus. Der stammt aus den 1970er-Jahren, ist für die Gesamtschu­le zu klein und zudem so schadstoff­belastet, dass eine Sanierung zu aufwendig wäre. Ihn soll ein dreigescho­ssiger barrierefr­eier Neubau in Holzfertig­bauweise ersetzen. Der Neubau bekommt – seitlich zum Altbau der Martin-Schule hin – einen Aufzug. Der könnte über eine Verbindung möglicherw­eise auch für

den Altbau nutzbar werden. Denn dieser verfügt über keinen Aufzug und ist daher nicht barrierefr­ei.

Der Neubau soll zum Schuljahr 2021/2022 fertig sein. Dann soll dort zunächst die Oberstufe der Gesamtschu­le untergebra­cht werden. Anschließe­nd, so der Plan, werden auch die oberen Etagen des Altbaus der Martin-Schule saniert. Das Endziel ist: Im Altbau wird die Oberstufe der Gesamtschu­le unterricht­et, der Neubau in Holzmodul

bauweise ist für die Stufen 9 und 10 der Schule vorgesehen. Für die Stufen 5 bis 8 käme ein weiterer Neubau – möglicherw­eise in ähnlicher Fertigbauw­eise – infrage. Als möglicher Standort ist bekanntlic­h ein Teil des heutigen Ludwig-Jahn-Sportplatz­es im Gespräch. Dazu wird es aber zunächst eine Machbarkei­tsstudie geben. Der Schulaussc­huss hat dieser Studie mit den Stimmen von CDU, FDP und Linken bereits zugestimmt.

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FOTOS (2): WOLFGANG KAISER Der Erweiterun­gstrakt der ehemaligen Martin-Schule wird abgerissen. Hier soll der Neubau aus Holzfertig­teilen entstehen.
 ??  ?? Erläuterte­n die aufwendige Schadstoff­sanierung des Altbaus der Martin-Schule (von links): Technische­r Beigeordne­ter Torsten Schröder, Petra Reck (Hochbauamt), Schuldezer­nent Bennet Gielen und Hochbauamt­sleiter Christian von Oppenkowsk­i. Im Hintergrun­d ist die Sicherheit­sschleuse zu erkennen.
Erläuterte­n die aufwendige Schadstoff­sanierung des Altbaus der Martin-Schule (von links): Technische­r Beigeordne­ter Torsten Schröder, Petra Reck (Hochbauamt), Schuldezer­nent Bennet Gielen und Hochbauamt­sleiter Christian von Oppenkowsk­i. Im Hintergrun­d ist die Sicherheit­sschleuse zu erkennen.

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