Rheinische Post Krefeld Kempen
Neubau für Gesamtschule aus Fertigteilen
In den Sommerferien wird mit dem Abriss des alten Erweiterungsbau der ehemaligen Martin-Schule in Kempen begonnen. Zum Schuljahr 2021/2022 soll hier ein Neubau in Holzmodulbauweise stehen. Die alte Martin-Schule wird derzeit saniert.
Lange wurde diskutiert, jetzt wird gehandelt. Die Vorbereitungen für den Abriss des alten Erweiterungsbaus auf dem Gelände hinter der frühen Martin-Schule im Kempener Schulviertel (Am Gymnasium) haben begonnen. In der zweiten Hälfte der bevorstehenden Sommerferien soll der leer stehende Trakt abgerissen werden. Die Arbeiten werden sechs Wochen dauern. An seiner Stelle soll danach ein Neubau für die Kempener Gesamtschule aus Holzfertigteilen entstehen.
Parallel wird derzeit bereits seit etlichen Wochen im Erdgeschoss des Altbaus der Martin-Schule gearbeitet. Das Gebäude wird so weit saniert, dass mit Beginn des neuen Schuljahrs nach den Sommerferien dort die neue Oberstufe der Gesamtschule einziehen kann. Im Inneren des rund 100 Jahren alten früheren Hauptschulgebäude werden im Erdgeschoss die Klassenräume hergerichtet. Dort sollen ab Mitte August die Schüler des ersten Jahrgangs der neuen Oberstufe der Kempener Gesamtschule unterrichtet werden.
Mit einem bloßen Anstrich der alten Klassenräume ist es nicht getan. Schadstoffuntersuchungen haben teilweise erhöhte Konzentrationen unter anderem von Asbest ergeben. Diese sind zwar gebunden und daher nicht schädlich. Da aber nun die Räume teilweise umgestaltet und modernisiert werden müssen, könnten bei den Arbeiten Schadstoffe freigesetzt werden. Die Sanierung erfolgt daher unter besonderen Sicherheitsvorkehrungen durch Fachfirmen.Vor allem zwei Klassenräume müssen so saniert werden, dass Schadstoffe nicht entweichen können. Dafür wird jeweils eine Sicherheitsschleuse vor den Räumen installiert, die Arbeiter müssen Vollschutzkleidung tragen.
Im Erdgeschoss des Altbaus werden neue Akustikdecken mit neuer Beleuchtung eingebaut. Die Elektroanlage wird erneuert, einschließlich der EDV-Verkabelung für alle Räume. Die Klassenzimmer werden gestrichen, die alten Parkettböden aufbereitet. Die erste Etage und das Dachgeschoss mit der Schulaula werden zu einem späteren Zeitpunkt saniert. Aus Brandschutzgründen – es gibt keinen zweiten Rettungsweg – können diese Etagen vorläufig nicht genutzt werden. Die Arbeiten im Erdgeschoss liegen nach Angaben der Stadtverwaltung im Zeitplan. Bevor die Oberstufenschüler und ihre Lehrer hier nach den Sommerferien mit dem Unterricht beginnen, wird es nochmals abschließende Schadstoffmessungen geben. Die Stadt will auf Nummer sicher gehen, dass sich keine Schadstoffe frei im Schulgebäude befinden.
Zeitgleich laufen beim Hochbauamt die Planungen für den Abriss des alten zweigeschossigen Erweiterungsbaus. Der stammt aus den 1970er-Jahren, ist für die Gesamtschule zu klein und zudem so schadstoffbelastet, dass eine Sanierung zu aufwendig wäre. Ihn soll ein dreigeschossiger barrierefreier Neubau in Holzfertigbauweise ersetzen. Der Neubau bekommt – seitlich zum Altbau der Martin-Schule hin – einen Aufzug. Der könnte über eine Verbindung möglicherweise auch für
den Altbau nutzbar werden. Denn dieser verfügt über keinen Aufzug und ist daher nicht barrierefrei.
Der Neubau soll zum Schuljahr 2021/2022 fertig sein. Dann soll dort zunächst die Oberstufe der Gesamtschule untergebracht werden. Anschließend, so der Plan, werden auch die oberen Etagen des Altbaus der Martin-Schule saniert. Das Endziel ist: Im Altbau wird die Oberstufe der Gesamtschule unterrichtet, der Neubau in Holzmodul
bauweise ist für die Stufen 9 und 10 der Schule vorgesehen. Für die Stufen 5 bis 8 käme ein weiterer Neubau – möglicherweise in ähnlicher Fertigbauweise – infrage. Als möglicher Standort ist bekanntlich ein Teil des heutigen Ludwig-Jahn-Sportplatzes im Gespräch. Dazu wird es aber zunächst eine Machbarkeitsstudie geben. Der Schulausschuss hat dieser Studie mit den Stimmen von CDU, FDP und Linken bereits zugestimmt.