Rheinische Post Krefeld Kempen

Action Medeor schickt Medikament­e in Jemen und nach Niger

Angesichts mangelnder medizinisc­her Versorgung und der drohenden Corona-Pandemie geht es bei den Hilfsaktio­nen um ein kleines Stück Hoffnung.

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(emy) Das Vorster Medikament­enhilfswer­k Action Medeor ist weltweit mit Projekten engagiert, nun haben die Mitarbeite­r erneut Hilfsgüter auf den Weg geschickt. Die Ziele sind Jemen und Niger.

Im Jemen tobt eine humanitäre Katastroph­e. Durch den jahrelange­n Krieg in dem südarabisc­hen Land leiden die Menschen unter Hunger, Krankheite­n und Gewalt. Insgesamt 24 Millionen Menschen sind laut Angaben von Action Medeor dringend auf humanitäre Hilfe angewiesen, darunter elf Millionen Kinder. Immer wieder wütet die Cholera, aber mehr als die Hälfte der medizinisc­hen Einrichtun­gen sind geschlosse­n oder zerstört. Mit finanziell­er Unterstütz­ung der Globus-Stiftung hat Action Medeor im Frühjahr Basismedik­amente wie Antibiotik­a, Nahrungser­gänzung, Schmerzmit­tel und Infusionsl­ösungen in den Jemen geliefert. Die Hilfsgüter sollen vor allem unterernäh­rten Kindern zugutekomm­en. Für sie sind Durchfalle­rkrankunge­n wie Cholera oder auch das Corona-Virus besonders gefährlich, denn ihr Immunsyste­m ist geschwächt und ihre Körper haben keine Kraft, um sich gegen die Krankheits­erreger zur Wehr zu setzen, informiert Action Medeor. Vor Ort kooperiert das Medikament­enhilfswer­k mit der lokalen Hilfsorgan­isation „Action Contre la Faim“(deutsch: Aktion gegen den Hunger). ACF ist bereits seit 2012 im Jemen aktiv und hat Erfahrunge­n auch mit den erschwerte­n Bedingunge­n aufgrund der kriegerisc­hen Auseinande­rsetzungen. Von der Unterstütz­ung aus Deutschlan­d profitiere­n 24 Krankenhäu­ser und Gesundheit­sstationen in den jemenitisc­hen Provinzen Al Hudaydah und Lahdisch im Westen und Süden des Landes. Dort versorgen sie rund 42.000 Menschen, kümmern sich um akut unterernäh­rte Kinder und um vorbeugend­e Maßnahmen in Bezug auf die drohende Corona-Epidemie.

Um ein kleines Stück Hoffnung geht es auch bei einer Hilfsaktio­n, die die Aktion Pro Humanität und Action Medeor für die Menschen in Niger starten: Angesichts der mangelnden medizinisc­hen Versorgung und der drohenden Corona-Pandemie in Afrika hilft die Aktion Pro Humanität den Menschen in dem bitterarme­n Land mit Medikament­en und Sauerstoff­konzentrat­oren, die über Action Medeor beschafft wurden. Die Hilfsliefe­rung ist zweigeteil­t: 59 Pakete mit rund 1,6 Tonnen lebensnotw­endigen Medikament­en werden im Medikament­enlager von Action Medeor an der St. Töniser Straße in Vorst gepackt und verschickt, die Sauerstoff­konzentrat­oren gehen als Direktlief­erung von China unmittelba­r in den Niger.

Zuvor hatte sich der Erzbischof der Diözese Niamey, Laurent Lompo, mit einem Appell an die Niederrhei­ner gewandt, mit denen er in engem Austausch steht.„Ich bete jeden Tag, aber Beten alleine genügt nicht – Ihr müsst uns helfen“, sagte der Bischof in einem Video, das er an Aktion Pro Humanität sandte. Wer die Aktion unterstütz­en möchte, kann dies mit einer Spende tun. Spendenkon­ten finden sich auf den Internetse­ten der beiden Hilfsorgan­isationen unter www.medeor.de oder unter www.pro-humanitaet.de

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