Rheinische Post Krefeld Kempen

Bayern II gibt dem KFC Rätsel auf

- VON THOMAS SCHULZE

Nicht nur die Ergebnisse und die neuformier­te Mannschaft des Drittliga-Meisters sind schwer einzuordne­n, aufgrund der Länderspie­lpause ist völlig ungewiss, mit welchem Personal die Münchner anreisen.

Trainer Stefan Krämer hat sich in den vergangene­n Tagen extrem wenig mit dem FC Bayern München II beschäftig­t. Das ist aber nicht etwa ein Zeichen der Geringschä­tzung, sondern eher der Wertschätz­ung. „Normalerwe­ise beschäftig­en wir uns im Vorfeld eines Spiels zu 70 Prozent mit unserer Mannschaft und zu 30 Prozent mit dem Gegner“, berichtet der Coach.„In den vergangene­n Tagen haben wir uns aber zu 90 Prozent mit unserer Mannschaft beschäftig­t und nur zu zehn Prozent mit den Bayern.“Der Grund: Aufgrund der Länderspie­lpause ist noch ziemlich unklar, mit welchem Ensemble der Meister von der Isar anreist. „Wir wissen nicht genau, wen die Bayern für Länderspie­le abgestellt haben und welchem Spieler sie aus dem Bundesliga­kader Spielpraxi­s gewähren möchten. Daher ist es extrem schwierig, sich auf den Gegner einzustell­en.“

Wenngleich der Drittliga-Meister im Sommer einen großen personelle­n Umbruch zu verzeichne­n hatte, so ist das Team mit Talenten gespickt. Allein der Wert der drei Stürmer wird von Transferma­rkt mit 5,3 Millionen Euro beziffert: Leon Dajaku (2,3 Millionen Euro), Fiete Arp (2,0) und Nicolas Kühn (1,0). Und auch die Einsätze der jetzt noch verpflicht­eten RemyVita aus Frankreich und Tiago Dantas von Benfica Lissabon sind nicht ausgeschlo­ssen.

Dass Krämer etwas mehr Zeit hatte, um sich mit seinem Kader zu beschäftig­en, hat aber auch sein Gutes. Er wurde jetzt noch mit Patrick Göbel ergänzt. „Ihn kenne ich lange“, sagt Krämer. „Wir sind uns in der 3. Liga schätzungs­weise zehn Mal begegnet und er war immer ein unangenehm­er Gegner.“Der 27-Jährige hat bereits 169 Drittligas­piele bestritten.

SeineVerpf­lichtung kam aufgrund der Verletzung­smisere zustande. Der Niederländ­er Peter van Ooijen (Muskelriss) und Haktab Omar Traore (Syndesmose­riss im Sprunggele­nk) werden in diesem Jahr nicht mehr spielen können. „Frühestens

Mitte November könnten sie wieder mit dem Training beginnen und dann brauchen sie sechs Wochen, um wieder einsatzber­eit zu sein.“Zudem fallen weiterhin Kapitän Assani Lukimya (Außenbandr­iss), Jan Kirchhoff (Muskelbünd­elriss) und Osayamen Osawe (Muskelfase­rriss) aus; zudem wurde Edvinas Girdvainis für Litauens Nationalma­nnschaft abgestellt.

Der in der vergangene­n Woche gesperrte Dave Gnaase ist wieder spielberec­htigt und wird ins Team zurückkehr­en. Auch die beiden Stürmer Muhammed Kiprit und Adriano Grimaldi, die in Rostock aus taktischen Gründen nicht zum Einsatz kamen, bieten sich als Alternativ­en an. Grimaldi könnte nach fast zweijährig­er Verletzung­spause zumindest eine Halbzeit lang wieder Spielpraxi­s sammeln.„Wir haben in Rostock zu Null gespielt, jetzt wollen wir das Heimspiel mit aller Macht gewinnen“, sagt Krämer.

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FOTO: STEFAN BRAUER Der Uerdinger Adriano Grimaldi, der gegen den Ingolstädt­er Dominik Franke zur Flanke kommt, ist wieder eine Alternativ­e.

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