Rheinische Post Krefeld Kempen

Steffen Hahn ist ein wichtiger Faktor

Beim Handball-Drittligis­ten HSG Krefeld Niederrhei­n bildet der 24-Jährige auf Rechtsauße­n ein Duo mit Mike Schulz.

- VON FRANK LANGEN

Es waren gerade die ersten Minuten beim Saisonauft­akt in der Dritten Handballli­ga gespielt, als dem abseits der Tribüne sitzenden Stefan Nippes die Anspannung bereits auf die Entfernung klar anzusehen war. Der Sportliche Leiter der HSG Krefeld Niederrhei­n musste mit ansehen, wie seine Mannschaft zunächst einen Fehlstart hinlegte und der TSG Haßloch hinterher lief. „Natürlich war es das erste Spiel und bei 14 neuen Spielern wussten wir nicht, wo wir stehen. Ich war mir sicher, dass wir das Spiel gewinnen werden, aber letztendli­ch bin ich immer noch selber ein Sportler und gehe da emotional mit“, erklärt er dazu.

Dass Nippes recht behalten sollte, zeigte sich kurze Zeit später in Person von Steffen Hahn. Der 24-Jährige erzielte in der Frühphase zwei wichtige Tore und war auf seiner rechten Außenbahn auch im weiterenVe­rlauf ein wichtiger Faktor zum späteren Sieg. „Steffen ist ein harter Abwehrspie­ler und hat eine gute Einstellun­g mit viel Potenzial nach vorne. Solche Leute brauchen wir auch. Mit Mike Schulz haben wir einen der besten Rechtaußen in der dritten Liga und mit Steffen Hahn einen Spieler auf der gleichen Position, der unserem Spiel viele neue Möglichkei­ten eröffnet“, sagt Nippes weiter über den Neuzugang, den er schon lange Jahre im Auge hatte und um den er sich intensiv bemüht hatte. „Wir waren uns schnell einig, auch mit seinem alten Verein Dinslaken hat alles wunderbar funktionie­rt, deswegen sind wir sehr glücklich, dass Steffen bei uns ist“, fügt Nippes hinzu.

Dass Hahn den Sprung von der Nordrheinl­iga in die Dritte Liga problemlos schafft, liegt vielleicht auch daran, dass der talentiert­e Linkshände­r schon etwas Erfahrung bei TuSEM Essen in der 2. Bundesliga gesammelt hat. „Ich habe aber nur sechs oder sieben Punktspiel­e dort mitgemacht“, erzählt Hahn. Etwas überrascht war er dennoch, welche Bedingunge­n er in Krefeld vorfand. „Vom Trainingsp­ensum her gibt es da eigentlich keinen Unterschie­d. Essen hat natürlich den Vorteil, jahrelange Erfahrung in der ersten und zweiten Liga zu haben, aber ich muss sagen, dass alles, was mir imVorfeld gesagt wurde auch so eingetroff­en ist. Der Verein ist erst seit sieben Jahren dabei und dafür wird er schon wirklich gut und profession­ell geführt“, lobt Hahn sein Umfeld in Krefeld.

Dass er mit Mike Schulz einen starken Mitspieler auf seiner Position vor sich hat, sieht er nicht unbedingt als Nachteil an. Passend dazu auch eine Szene im Spiel gegen Haßloch, als Mike Schulz gerade ein Tor erzielt hatte und Hahn auf der Bank sitzend beide Hände hoch reckte und sie zu einem Herz formte. „Ich fahre täglich mit Mike zum Training.Wir verstehen uns sehr gut.Wir sehen uns nicht so, als ob wir uns gegenseiti­g die Position klauen wollen. Wenn der eine gut spielt, dann bekommt er Spielzeit und der andere freut sich darüber“, sagt der 1,97 Meter große Hüne. Doch dabei bleibt es nicht. Wenn die Gelegenhei­t da ist, geben sich die vermeindli­chen Kontrahent­en Tipps, um besser am Gegner vorbei zu kommen. „Klar wird dann nochmal gesagt, wie man in bestimmten Situatione­n besser steht. Das ist für mich persönlich auch ein Vorteil“, plaudert Hahn aus dem Nähkästche­n. Doch er weiß auch, dass das Haßloch-Spiel keine Eintagsfli­ege bleiben darf. Am Samstag um 19.30 Uhr geht es nach Kaiserslau­tern zum TuS Dansenberg, der ebenfalls ein harter Brocken für die HSG sein wird. Für Hahn aber kein Problem, er wird sich so vorbereite­n wie vor jeder Partie. Spielszene­n vom Gegner angucken und ausgeruht auflaufen. Dann hofft auch Nippes, dass es nicht so einen Beginn wie gegen Haßloch gibt: „Wir haben eine lange Vorbereitu­ng gehabt, aber unser Lernprozes­s ist noch nicht abgeschlos­sen. Aber mit dem derzeitige­n Stand bin ich sehr zufrieden.“

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FOTO: LAMMERTZ HSG-Spieler Steffen Hahn weiß nicht nur, wie man gut in der Abwehr steht, sondern auch wie man Tore wirft .

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