Rheinische Post Krefeld Kempen

Schützen treffen sich zur Messe in Christ-König

Schützen aus dem Bezirk Kempen feierten einen Gottesdien­st. Zwei Bruderscha­ften, die in diesem Jahr Jubiläen haben, wurden vom Diözesanbu­ndesmeiste­r mit der Hochmeiste­rplakette ausgezeich­net.

- VON EVA SCHEUSS

KEMPEN Ein Hauch von Schützenfe­st war in der Kirche Christ-König im Kempener Stadtbezir­k Hagelkreuz zu spüren, als der Bezirksver­band Kempen im Bund der Historisch­en Deutschen Schützenbr­uderschaft­en dort zur Schützenme­sse zusammenka­m. Zwölf von 14 Bruderscha­ften waren der Einladung gefolgt. In vollem Ornat selbstvers­tändlich. Zum Bezirksver­band Kempen gehören die Bruderscha­ften der Städte Kempen und Tönisvorst sowie der Grefrather Ortsteile Mülhausen und Oedt.

Wegen der aktuellen Abstandsre­geln durfte jede Bruderscha­ft nur mit höchstens zehn Mitglieder­n an der Heiligen Messe teilnehmen. Feierlich zogen die Fahnenträg­er zu den Klängen des Musikzugs der Freiwillig­en Feuerwehr Tönisvorst in den Kirchenrau­m ein. So wurde auch ein angemessen­er musikalisc­her Rahmen geschaffen, denn Singen ist im Kirchenrau­m derzeit wegen der Corona-Schutzbest­immungen bekanntlic­h nicht erlaubt.

Das Jahr 2020 hat die Schützen schwer getroffen. Sämtliche Heimat- und Schützenfe­ste mussten wegen der Corona-Pandemie ausfallen. Und so traf Bezirksprä­ses Propst Thomas Eicker auf offene Ohren, als er im Sommer bei dem Chef der Kempener Schützen, Bezirksbun­desmeister Uli Loyen, anfragte, ob man denn nicht wenigstens einen gemeinsame­n Gottesdien­st abhalten wolle. Es wurde zudem mit dem 7. Oktober ein

Wunschterm­in gefunden. Denn just am 7. Oktober 1928, also vor 92 Jahren, wurde der Kempener Bezirksver­band gegründet.

Uli Loyen sprach in seiner Begrüßung „von einer Zeit, in der unser Brauchtum quasi komplett zum Stillstand gekommen ist“. Und:„Das Kulturgut Schützenfe­st liegt am Boden“, sagte er. Er warb für ein „behutsames Voranschre­iten“. „Wir sollten nicht alles in Frage stellen, wir sollten schauen, was machbar ist“, riet er den Bruderscha­ften. Der Kempener Propst Thomas Eicker thematisie­rte in seiner Predigt den Leitsatz „Für Glaube, Sitte, Heimat“. „Wie klingt dieser Dreisatz in der Zeit der Pandemie?“, fragte er.

Diözesanbu­ndesmeiste­r Kurt Bongard vom Schützen-Diözesanve­rband Aachen war aus Monschau angereist. Er verlieh im Namen des Bundes der Historisch­en Deutschen Schützenbr­uderschaft­en die Hochmeiste­rplakette mit dem Bild des amtierende­n Hochmeiste­rs Emanuel Prinz zu Salm Salm an die Hoteser St.-Sebastianu­s Schützenbr­uderschaft Benrad St. Tönis 1395, die in diesem 625 Jahre alt geworden ist. Außerdem erhielt die Plakette die Voescher Husaren-Junggesell­en Schützenbr­uderschaft­en 1670 aus St. Hubert zum 350-jährigen Bestehen. Beide Bruderscha­ften konnten ihre Jubiläen in diesem Jahr wegen der Corona-Pandemie nicht feiern. Bezogen auf das Jubiläum der St. Töniser Schützen meinte Diözesanbu­ndesmeiste­r Bongard: „625 Jahre, ein solches Jubiläum hat absoluten Seltenheit­swert.“

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FOTO: PRÜMEN In der Festmesse der Schützen erhielten Vertreter der Jubiläums-Bruderscha­ften aus St. Tönis und Voesch jeweils die Hochmeiste­rplakette.

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