Rheinische Post Krefeld Kempen
„Aktie ist nicht gleich Aktie“
Mit dem eigenen Geld etwas unternehmen – das ist die Grundlage von Geldanlage. Daher sollte jeder Anleger auch unternehmerisch denken und handeln, ist das Credo der Köln-Bonner Vermögensverwalter Wagner & Florack.
Den Begriff„Aktie“mag DominikusWagner nicht besonders, weil immer auch der Aspekt des Spekulierens mitschwinge. Der Co-Gründer und Geschäftsführer der Köln-Bonner VermögensverwaltungWagner & Florack bevorzugt den Ausdruck „Unternehmensbeteiligung“, denn nichts anderes ist eine Aktie: Der Aktionär erwirbt einen Anteil an einem Unternehmen.
Wagner hält Eigenkapitalbeteiligungen für die absolut sinnvollste Variante der Geldanlage, wenn man Zeit mitbringt: „Niedrig- oder Nullzinsen auf lange Sicht, Inflation, die grundsätzliche Möglichkeit, an das daran investierte Vermögen auch ranzukommen und es liquide zu machen – all das spricht für das Chance-Risiko-Verhältnis von langfristigen Unternehmensbeteiligungen.“Es sei „die klügste Möglichkeit, trotz Schwankungen langfristig Vermögen nicht nur zu erhalten, sondern auch substanziell zu mehren“. Doch „Aktie ist nicht gleich Aktie – auf das Unternehmen kommt es an“, sagt der gelernte Bankkaufmann und studierte Betriebswirt. Denn „wir investieren in Unternehmen, nicht in den Markt“.
Zunächst einmal sortiert Wagner & Florack all die Unternehmen aus, die extrem kapitalintensiv produzieren und dabei geringe Skaleneffekte bei niedrigen Gewinnmargen erzielen. Dazu gehören beispielsweise Autobauer und deren nahezu ausnahmslos gesamte Zulieferindustrie. Als nächstes schlägt bei Wagner & Florack eine hohe Fremdkapitalfinanzierung negativ zu Buche, womit zum Beispiel
Banken und Versicherungen wegfallen. Auch eine zu starke Wettbewerbsintensität durch Konkurrenten und ein hoher Gewerkschaftseinfluss sind Negativkriterien, sodass zum Beispiel Telekommunikationsunternehmen nicht infrage kommen.
Als „erstklassig“bezeichnen Wagner & Florack hingegen Unternehmen, die über alle Konjunkturzyklen hinweg gut verdienen, also auch in der Rezession. „Das sind die von vielen als höchst langweilig empfundenen Konsumgüterhersteller, deren Produkte aus unserem täglichen Leben nicht wegzudenken sind: Zahnpasta, Waschmittel, Schampoo, aber auch Kreditkarten und Software.“Die umgesetzten Investmentprinzipien sind hierbei von den InvestorenWarren Buffett und insbesondere Charlie Munger beeinflusst.
„Wir investieren nicht bloß in Aktien als Finanzpapiere, sondern gemeinsam in Unternehmen selbst, in deren moderne Fabriken, die hochengagierten Teams, die marktführenden Produkte, das integre Management, die erstklassigen Geschäftsmodelle“, beschreibt Florian Kirch, Co-Portfoliomanager bei Wagner & Florack. „Wir sehen uns als langfristige, unternehmerische Miteigentümer an einer erlesenen Auswahl von Weltklassefirmen.“Im Vordergrund stehen das operative Geschäft und die Firmen selbst. Darauf komme es an und das sei mit entscheidend für den langfristigen Anlageerfolg.
Mit dieser Einstellung und auf Grund der Robustheit der Portfoliounternehmen ging der Wagner & Florack Unternehmerfonds relativ entspannt durch die Coronakrise, ebenso wie zuvor bereits durch die scharfe Korrektur in 2018. In derartigen Krisenphasen baute der Fonds einen spürbaren Teil seiner Outperformance auf. Der Unternehmerfonds spiegelt mit seiner Investment-Auswahl die „Unternehmens-DNA“. Wagner gibt zu: „In Phasen eines ersten, sehr zügigen Aufschwungs nach einer Baisse oder schärferen Korrektur werden wir vermutlich kurzzeitig hinter dem Markt zurückbleiben. Gleichwohl werden sich einige unserer Portfoliounternehmen wie Alphabet, Apple, Visa oder auch Henkel überproportionaler Wertsteigerung durch noch mehr hochprofitable Auftragseingänge und Platzierung neuer, höherpreisiger Produkte im Zuge der Konjunkturerholung erfreuen.“
Unternehmen wie Colgate Palmolive, Procter & Gamble oder Reckitt Benckiser seien „robuste Gewinnmaschinen“. Sie hätten dauerhaft hohe und wachsende Margen und starke Burgmauern um ihr Geschäftsmodell bei gleichzeitig hoher Dynamik und Innovationskraft. Dazu kommen eine hohe Bilanzqualität und eine hohe Kapitalverzinsung. Die meisten der Unternehmen, in die Wagner & Florack investiert, verdoppeln oder verdreifachen ihren unternehmerischen Gewinn, den Free Cash Flow, zuverlässig alle zehn Jahre. „Daher muss ihr Unternehmenswert auf Dauer stärker steigen als der Wert der meisten anderen Firmen“, ist Wagner überzeugt. Und nachgelagert steigen durch den höheren Wert der Firmen dann auch deren Aktienkurse.
Börse und Wirtschaft seien wie der Hund und sein Herrchen, sagte einst Anlageguru André Kostolany:„Mit derWirtschaft und der Börse verhält es sich wie mit dem Mann und seinem Hund beim Spaziergang. Der Mann läuft langsam und gleichmäßig, der Hund läuft vor und zurück. Aber beide bewegen sich in die gleiche Richtung. Der Mann ist die Wirtschaft, der Hund die Börse.“
Wagner & Florack ist ein bankenunabhängiges und inhabergeführtes Unternehmen, bietet individuelle Vermögensverwaltung für vermögende Privatpersonen, Unternehmen und gemeinnützige Institutionen und managt den Wagner & Florack Unternehmerfonds. Das Unternehmen zählt zu den anerkannten Vermögensverwaltungen in Deutschland, obwohl es nächstes Jahr erst seinen zehnten Gründungsjahrestag feiert.
Laut dem Wirtschaftsmagazin Capital gehört Wagner & Florack zu den „Top-Vermögensverwaltern“Deutschlands und erhielt kürzlich in einem auf anonymisierten Echt-Depots basierenden Test die Bestnote. Ihr Unternehmerfonds verfügt seit Mai über die Bestnote (A) der Ratingagentur Scope.
Auch Finanztest der Stiftung Warentest bescheinigt ihm, zu den „besten aktiv gemanagten Fonds“zu gehören.