Rheinische Post Krefeld Kempen

Verstecksp­iel im Abstiegska­mpf

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Stefan Krämer ist ein netter Kerl, ein erfahrener Drittliga-Trainer, einer, der den Fußball liebt und Spaß haben möchte. Aber ist er auch hart genug und der richtige Mann, um den Abstiegska­mpf zu meistern? Zumindest Zweifel sind angebracht.

Seine Reaktion nach dem enttäusche­nden 1:1 war typisch. Er hat den Spielern Samstag und Sonntag frei gegeben, um abzuschalt­en und die Köpfe frei zu bekommen. Alternativ hätte er auch in Hüls trainieren können, wo jetzt endlich der seit Monaten beklagte und fehlende Trainingsp­latz zur Verfügung steht. Eigentlich gäbe es genug Arbeit – im körperlich­en, spielerisc­hen und taktischen Bereich. Ob die Spieler ihm die zwei freien Tage danken, wird sich bereits Mittwoch in Meppen zeigen.

Stefan Krämer profitiert in diesen Tagen vom Rückzug des ehemaligen Investors Mikhail Ponomarev, der nicht tatenlos zugesehen hätte, wie Uerdingen absteigt. Und vom Einstieg des neuen Investors Roman Gevorkyan, der sich in Lettland zurückzieh­t und sich ganz auf seine Engagement­s in Italien und Deutschlan­d konzentrie­ren will. Um erfolgreic­h zu sein, bedarf es dazu jedoch notwendige­r Expertise und Umsetzungs­vermögens. Beides lässt er (noch) vermissen.

Der KFC ist jetzt hochgradig gefährdet. Steigt er ab, so werden nicht nur Trainer Krämer und die Spieler Uerdingen verlassen, sondern möglicherw­eise auch die Noah Group das Weite suchen. All das kann noch verhindert werden, denn die Mannschaft hat das Potenzial für Platz sieben oder acht. Doch den Abstieg zu verhindern, wird schwer, wenn einige das Kapitel bereits abgeschlos­sen haben.

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