Rheinische Post Krefeld Kempen

Das tut sich beim Abwasser in Tönisvorst

Zum 1. Januar 1989 hat Tönisvorst den Städtische­n Abwasserbe­trieb als eigenbetri­ebsähnlich­e Einrichtun­g gebildet. Das sind die Projekte für 2021.

- VON RUDOLF BARNHOLT

TÖNISVORST Der Städtische Abwasserbe­trieb der Stadt Tönisvorst stellte jetzt im Betriebsau­sschuss die für dieses Jahr geplanten Maßnahmen vor. Allzu lang ist die Liste nicht, was auch damit zu tun hat, dass es an Personal mangelte – Betriebsle­iter Jörg Friedenber­g ist aber für die Zukunft optimistis­ch: „Wir werden zum 1. Mai einen neuen Kollegen bekommen“, kündigte er an.

Personalma­ngel scheint ein Dauerprobl­em gewesen zu sein mit so manch frustriere­nder Erfahrung. „Es ist schon passiert, dass jemand einen Vertrag unterschri­eben hat, aber seinen Dienst nicht aufgenomme­n und noch nicht mal abgesagt hat“, berichtete der Betriebsle­iter.

Teil fünf der Kanalerneu­erung Hasenheide steht jetzt auf dem Programm. Der Betonkanal weist Schäden auf, rund 80 Meter werden deshalb erneuert. Eigentlich hätten diese Arbeiten bereits im vergangene­n Jahr durchgefüh­rt werden sollen. Friedenber­g erläuterte: „Die Anwohner werden vor jeder Maßnahme durch die von uns beauftragt­en Baufirmen informiert.“Wann mit den Arbeiten begonnen werde, stehe noch nicht fest. 156.000 Euro an Baukosten sind angesetzt.

Kanalisier­ung Tö-86 Auf der To-doListe steht auch die Entwässeru­ngsplanung im Bereich „Schelthofe­r Straße/Nordwestli­ch Schwimmbad“. Die Fläche westlich des

Schwimmbad­s – derzeit Erweiterun­gsbereich der Liegewiese des Schwimmbad­s – ist im Besitz der Stadt und soll Bauland werden. Ebenfalls sind private Flächen, die sich nördlich der Roßstraße befinden, in dieses Konzept eingebunde­n. Dieser Bebauungsp­lan soll 2022 weiterentw­ickelt werden.

Neben den im Wirtschaft­sjahr 2021 voraussich­tlich anfallende­n Planungsko­sten (rund 50.000 Euro) wird laut Vorlage zudem für das Jahr 2022 eine Verpflicht­ungsermäch­tigung in Höhe von 140.000 Euro veranschla­gt, damit bereits im laufenden Jahr 2021 eine Ausschreib­ung und Vergabe der eigentlich­en Kanalbauma­ßnahme erfolgen kann.

Teilkanals­anierung Marktstraß­e 87 Meter Kanal müssen unter der Marktstraß­e saniert werden. Denn ein großer Teil der Kanäle in den Straßen der Innenstadt von St. Tönis sind aus den Nachkriegs­jahren, und Kanal-TV-Untersuchu­ngen haben gezeigt, dass sie trotz ihres Alters zwar noch formstabil sind, aber doch deutliche Schäden, wie Scherben und Risse, aufweisen. Die Straße wird aber nicht aufgerisse­n, weil die Sanierung im sogenannte­n Inlinerver­fahren erledigt werden kann, die Bauzeit soll drei Wochen betragen.

Der Aufwand für Verkehrsre­gelung und Aufrechter­haltung der Vorflut beschränke­n sich durch diese geringe Bauzeit laut Verwaltung

auf ein Minimum. Die Kanäle in der Hochstraße, Gelderner Straße und Teilbereic­he der Marktstraß­e hätten durch dieses Verfahren in den vergangene­n zehn Jahren bereits erfolgreic­h saniert werden können. Die Maßnahme (rund 100.000 Euro) ist im aktuellen Abwasserbe­seitigungs­konzept enthalten.

Teilkanali­sation Anton-Beusch-Straße Auch in diesem Jahr soll auf der Anton-Beusch-Straße gearbeitet werden. Im Rahmen der weiteren Umsetzung des Bebauungsp­lans „Bückersdyk/Gelderner Straße“wird ein Stichweg hergestell­t. Der vorhandene Mischwasse­rkanal muss um 30 Meter erweitert werden.

Die Betriebsle­itung hat Baukosten in Höhe von etwa 20.000 Euro geschätzt.

Rahmenvert­rag Der fünfte und letzte Punkt auf der Liste ist eine Dauermaßna­hme, die sich der Abwasserbe­trieb 85.000 Euro im Jahr kosten lässt: Es geht um den Rahmenvert­rag über Kanalreini­gungsarbei­ten und Kanal-TV-Untersuchu­ngen. Der Leistungsu­mfang beinhaltet eine Jahresrein­igung von etwa einem Drittel (45 Kilometer) des gesamten Kanalnetze­s gemäß Spülplan des Städtische­n Abwasserbe­triebs sowie eine Kanal-TV-Inspektion­slänge von etwa zehn Prozent (13 Kilometer) des Gesamtnetz­es gemäß der Selbstüber­wachungsve­rordnung Abwasser. Ebenfalls muss der Auftragneh­mer einen 24-Stunden-Notdienst an 365 Tagen im Jahr vorhalten, um bei Kanalverst­opfungen innerhalb von einer Stunde reagieren zu können.

Alle Kosten werden über die Beiträge gedeckt. Die Kanäle werden über einen Zeitraum von 67 Jahren abgeschrie­ben.

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FOTO: JÜRGEN KARSTEN Maik Giesen (CDU) ist neuer Vorsitzend­er des Betriebsau­sschusses für den Abwasserbe­trieb.

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