Rheinische Post Krefeld Kempen
Das Abwägen zwischen den Risiken
Empfehlung Bis zum 16. März haben laut Ema rund 20 Millionen Menschen im Europäischen Wirtschaftsraum und Großbritannien eine Astrazeneca-Impfung erhalten. Die Ema hat 18 beziehungsweise sieben Fälle bestimmter Arten von Blutgerinnseln untersucht. Sie fand dabei keine Hinweise, dass es ein Problem mit Chargen oder Produktionsstätten des Impfstoffes geben könnte. Ferner sei keine Verbindung der Impfung mit einem Anstieg des Gesamtrisikos für Blutgerinnsel festgestellt worden. Eine Verbindung habe aber auch nicht definitiv ausgeschlossen werden können. Die Schutzwirkung vor einer möglicherweise tödlichen Covid-19-Erkrankung überwiege die möglichen Risiken.
Impfrisiko Im Zusammenhang mit dem Impfen sind diverse Risiken abzuwägen. Das Risiko, an der natürlichen Infektion zu erkranken. Das Risiko, nicht zu impfen und damit Immunitätslücken bei der Bekämpfung einer Krankheit zuzulassen. Das Risiko an Nebenwirkungen durch die Impfung selbst zu erkranken. Um dieses Risiko zu minimieren, müssen strenge Qualitätskontrollen auch nach der Zulassung von staatlichen Stellen sichergestellt werden. zu stark auch die grundsätzliche Ablehnung der hierarchisch-klerikalen Grundstruktur der Kirche als solcher. Fachleute sprechen von einem „ekklesiogen bedingten Glaubensverlust“, will heißen, dass die Kirchenkrise zu einer Glaubenskrise geführt hat – und nicht umgekehrt. Wo aber nun hin mit der Sehnsucht so vieler nach Gott, mit ihrer Suche nach Sinn und nach Vorbildern erfüllten Lebens? Wo finden die vielen Ausgetretenen eine neue Heimat? So paradox es klingen mag: vielleicht geschieht gerade in den Trümmerfeldern der Kirche derzeit so etwas wie Aufbruch im Abbruch. Genau dort wächst nämlich eine neue Lebendigkeit. Vielerorts entstehen Initiativen und Gruppen, die im Gebet, im Austausch über eigene Gotteserfahrungen, im Brotbrechen und im gemeinsamen Engagement für eine bessere, gerechtere, demokratischere und ökologischere Welt neu nach Gott suchen. Wir sollten dankbar wahrnehmen, was sich da gerade in und außerhalb der Kirche entwickelt. Sowohl im Alten als auch im Neuen Testament ist die Rede von der Verheißung Gottes auf einen neuen Himmel und eine neue Erde. Warum nicht auch auf eine neue Kirche? Dann kann die selbstzerstörerische Krise zu einer echten Chance werden.
Unsere Autorin ist Benediktinerin der Abtei St. Hildegard in Rüdesheim-Eibingen und stammt aus Ratingen. Sie wechselt sich hier mit der evangelischen Pfarrerin Friederike Lambrich, Rabbi Jehoschua Ahrens und dem Islamwissenschaftler Mouhanad Khorchide ab.