Rheinische Post Krefeld Kempen

CDU-Fraktion will Erhöhung der Elternbeit­räge aussetzen

Der Antrag wird Thema im Jugendhilf­eausschuss.

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KEMPEN (biro) Die Kempener CDU-Fraktion will dafür sorgen, dass die dynamische Erhöhung der Elternbeit­räge für Kitas, Kindertage­spflege und Offenen Ganztag (OGS) zum Kindergart­enjahr 2021/2022 ausgesetzt wird. Dazu hat die Fraktion einen Antrag an Bürgermeis­ter Christoph Dellmans (parteilos) geschickt. Das Thema soll in der nächsten Sitzung des Jugendhilf­eausschuss­es im Mai behandelt werden. „Familien leiden besonders unter der Corona-Pandemie“, begründet der Fraktionsv­orsitzende Jochen Herbst den Antrag. „Die Einschränk­ungen und Belastunge­n machen ihnen besonders zu schaffen.“Der durch die Pandemie veränderte Alltag sei ein Stresstest für viele Familien. Um den Familien in Kempen entgegenzu­kommen, bitte die CDU-Fraktion um die Aussetzung der anstehende­n dynamische­n Erhöhung der Elternbeit­räge.

Schon im vergangene­n Jahr hatte die Stadt nach einem CDU-Antrag auf die dynamische Erhöhung der Elternbeit­räge verzichtet. Durch Elternbeit­räge rechnete die Stadt für 2020 mit rund 1,6 Millionen Euro – nach der Erhöhung der Freistellu­ngsgrenze beim Einkommen plante die Stadt für 2021 mit rund 1,4 Millionen Euro, wie Kämmerer

Jörg Geulmann erklärt. Würde man jetzt auf die geplante Erhöhung um 0,8 Prozent verzichten, würden 11.600 Euro fehlen – was der Erste Beigeordne­te Bennet Gielen für verschmerz­bar hält. „Die Eltern stehen durch die Corona-Pandemie enorm unter Druck“, sagt Gielen. Gleichzeit­ig warte die Stadt „händeringe­nd“auf die Entscheidu­ng vom Land, ob die Elternbeit­räge für den Monat Februar erstattet werden.

Die kommunalen Spitzenver­bände in NRW hatten in der vergangene­n Woche an das Land appelliert, sich seiner Verantwort­ung zu stellen. Denn die Erstattung ist vielen Kommunen nur möglich, wenn das Land die Hälfte der Kosten trägt. Auch im Kreis Viersen hoffen die Kommunen auf eine schnelle Entscheidu­ng. Landrat Andreas Coenen (CDU) betonte, wie groß die Belastung für Familien in den vergangene­n Monaten gewesen sei. „Viele Eltern sind der Bitte der Landesregi­erung nachgekomm­en und haben die Betreuung der Kinder im Februar – wie auch in vielen Monaten zuvor – alleine geschulter­t. Gerne würden wir diese Leistung anerkennen und die Elternbeit­räge für den Monat Februar erstatten. Dafür sind wir allerdings auf die Unterstütz­ung des Landes angewiesen.“

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