Rheinische Post Krefeld Kempen
Adriano Grimaldi ist ein Trumpf des KFC
Der 29 Jahre alte Torjäger ist nach fast zweijähriger Leidenszeit gerade rechtzeitig fit geworden, um den Uerdingern im Kampf um den Klassenerhalt zu helfen. Heute sind sie beim Schlusslicht Unterhaching zu Gast.
Adriano Grimaldi ist wieder da. Was waren das für zwei fürchterliche Jahre – Seuchenjahre eines Pechvogels. Wie sehr hat er gelitten. Als er im Januar 2019 vom TSV 1860 München zum KFC Uerdingen kam, griff der damalige Investor Mikhail Ponomarev in die Tasche, um den Torjäger trotz einer Sprunggelenkverletzung bei den Löwen loszueisen. Doch das war nur der Beginn einer außergewöhnlichen Verletzungsmisere. Anschließend laborierte der in Göttingen geborene Deutsch-Italiener an einem Riss des Syndesmosebandes, diversen Muskelverletzungen und Problemen im Adduktorenbereich. So stand er nur in 15 von 66 möglichen Spielen auf dem Platz. Und es gab sicher nicht wenige, die ihn schon abgeschrieben hatten.
Doch Adriano Grimaldi hat nicht aufgegeben, sondern gemeinsam mit Trainer Stefan Krämer, Ärzten und Physiotherapeuten einen Plan entworfen, um wieder den Anschluss zu finden, ohne seinen Körper zu überfordern. Seit dem 14. November hat „Adi“nur eine Begegnung versäumt aufgrund einer Sperre wegen der fünften gelben Karte. Aber vor allem: Grimaldi wird von Spiel zu Spiel stärker, weil sein Körper mitspielt und er wieder im Rhythmus ist.
Der 1,88 Meter lange, wuchtige Mittelstürmer, der über eine ungeheure körperliche Präsenz verfügt, brachte den KFC beim 4:0-Sieg in Meppen auf die Siegerstraße, als sein Gegenspieler wegen einer Notbremse vom Platz gestellt wurde und Grimaldi wenige Minuten später das Führungstor erzielte. Aber das war es nicht allein. Seine Leistung war auch deshalb herausragend, weil er als Anspielstation die Bälle behauptete und zu seinen Mitspielern brachte und den Gegner beim Spielaufbau anlief und störte. So ist Grimaldi im Kampf um den Klassenerhalt zu einem Trumpf des KFC geworden.
Wenn die Uerdinger am Samstag zum Kellerduell bei der Spielvereinigung Unterhaching antreten, dürfte Grimaldi das Hinspiel noch in bester Erinnerung sein, nicht nur, weil der KFC 3:1 gewonnen und er ein Tor beigesteuert hat, sondern weil es jener 14. November war, an dem er sein Comeback gefeiert hat. Damals rangierten beide Mannschaften noch im Mittelfeld der Tabelle, heute gibt es Abstiegskampf pur, denn die Bayern tragen die Rote Laterne,
liegen fünf Zähler hinter den Gästen und haben zudem bereits ein Spiel mehr ausgetragen. Das heißt: Die Spielvereinigung muss unbedingt gewinnen.
Die Uerdinger hingegen fahren nach dem Erfolg im Emsland mit gestärktem Selbstvertrauen in Richtung München, wo sie das siebte Spiel binnen 21 Tagen bestreiten. Doch Adriano Grimaldi genießt die englischen Wochen nach der langen Leidenszeit. wurde.“
Investor Roman Gevorkyan, Mehrheitsgesellschafter des KFC, dankt der Stadt Krefeld, „dass sie ihren Teil dazu beigetragen hat, dass professioneller Fußball in Krefeld zukünftig möglich ist. Wir werden nun unsererseits hart arbeiten, um den KFC auch sportlich und strukturell in die richtige Bahn zu bringen.“