Seit Corona: 60 Prozent weniger Windpocken

Die Hygieneregeln in der Pandemie-Zeit greifen auch beim Schutz gegen andere Infektionskrankheiten.

(ped) Häufiges Händewaschen, Lüften, Maske tragen und Abstand halten: Was probates Mittel zum Schutz vor Coronaviren ist, wirkt auch gegen andere Infektionen. Fast zwei Drittel weniger Windpockenfälle hat es 2020 gegeben. Die DAK in Krefeld legt eine Analyse vor, nach der im vergangenen Jahr ein deutlicher Rückgang bei den Infektionskrankheiten – Coronaviren ausgenommen – verbucht ist. Im Schnitt sind 37 Prozent weniger meldepflichtige Erkrankungen registriert worden. Im gesamten Bundesgebiet gibt es ein Minus um 29,7 Prozent.

Basis sind Zahlen des Robert Koch Instituts. Danach sank die Zahl der Infektionen mit dem Norovirus, das sich gerade in größeren Einrichtungen schnell verbreitet, um 48 Prozent. Windpocken sind sogar um 62 Prozent weniger oft aufgetreten, Erkrankungen mit dem Rota-Virus gingen um 92 Prozent zurück. Die Gründe für den Rückgang sieht die Krankenkasse vor allem bei den Corona-Maßnahmen der Regierung, die auch einen Einfluss auf die Übertragung von anderen Krankheiten gehabt haben.

„Der positive Effekt bei den Ansteckungen zeigt, dass die Hygienemaßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie prinzipiell wirken. Die Übertragung vieler anderer gefährlicher Krankheiten wurde so verhindert“, sagt Holger Heynckes von der DAK-Gesundheit in Krefeld. „Die Maßnahmen wie etwa Schulund Kitaschließungen, Homeoffice, Abstandsregeln, Kontaktbeschränkungen und Handhygiene haben beispielweise die Übertragung von

Atemwegs- und Magen-Darm-Erkrankungen verhindert und damit insgesamt einen positiven Einfluss.“

Und weil im Jahr 2020 der Reiseverkehr extrem eingeschränkt war, sind auch die typischen Reiseerkrankungen auf niedrigste Werte zurückgegangen.

FOTO: ARNE DEDERT/DPA Hände waschen: Was Coronaviren das Leben schwer macht, wirkt auch gegen andere Viren.