Rheinische Post Krefeld Kempen
Warum die Gegner der Bebauung irren
Die Kritik an den Bauprojekten auf dem Willy-Brandt-Platz ist weder inhaltlich noch städtebaulich noch mit Blick auf Krefeld stichhaltig.
Inhaltlich: In dem Brief wird keine ausdifferenzierte Kritik an der geplanten Architektur geübt; es bleibt bei Allgemeinplätzen: Mangel an Baukultur, Nachhaltigkeit und Stadtentwickelung. Damit macht man es sich zu einfach. Wenn schon Architekturkritik, dann bitte transparent und nachvollziehbar. Die Unterzeichner behaupten einen Mangel, der nicht belegt wird.
Städtebaulich: Es ist wohlfeil, die Realität der vergangenen 20 Jahre auszublenden und jetzt neue Planungsprozesse einzuklagen, als gäbe es die Erfahrung nicht, dass dort über zwei Jahrzehnte niemand einen müden Euro lassen wollte. Jetzt besteht die Chance, 800 Arbeitnehmer in den Bezirk zu ziehen, die dort mittags etwas essen, vielleicht nach der Arbeit einkaufen, auf jeden Fall das Stadtbild bestimmen – als Entwarnung. Und das in einem Viertel, der seit geraumer Zeit um Ansehen, Lebensqualität
und bürgerliche Verhältnisse kämpft.
Mit Blick auf Krefeld: In einer Stadt, die von Imageproblemen geplagt und nicht gerade die erste Adresse für Investoren in der City ist, ist eine solche Doppelinvestition die Chance zu einem Sprung nach vorn. Das heißt nicht, dass man jeden Büro-Klotz akzeptieren muss. Aber die Pläne, die es jetzt gibt, sind nicht abstoßend; sie bieten Raum für richtige Menschen an richtigen Arbeitsplätzen – Architektur zum Leben. Kurz: Der Rat hat richtig entschieden.